Cinema Iran: Unterschied zwischen den Versionen

 

Das Filmfestival '''Cinema Iran''' ist ein unabhängiges [[Filmfestival]], das seit 2014 jährlich an verschiedenen Orten in [[München]] stattfindet, um iranische Filme einem größeren Kreis zugänglich zu machen. Die Filme werden als deutsche oder Münchner Premieren in der persischen Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt. Im Rahmenprogramm des Filmfestivals gibt es zudem Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen und Lesungen mit vielen iranischen Gästen.

2014 rief Silvia Bauer in München das Filmfestival ''Cinema Iran'' ins Leben. Filme aus der [[Iranische Diaspora|iranischen Diaspora]] sollten sich mit iranischen Produktionen in einen Dialog begeben. Durch das Kino sollte das Publikum eigene Vorstellungen zu Migration, Identität, Geschichte, Gesellschaft und Transkulturalität weiterentwickeln und reflektieren können.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.filmstadt-muenchen.de/veranstaltungen/cinema-iran/ |titel=Cinema Iran - Filmstadt München |abruf=2024-07-15}}</ref>

Im [[Monopol-Kino]] am Nordbad wurden die Filme nur in den beiden Anfangsjahren 2014 und 2015 gezeigt. 2016 wurde ''Cinema Iran'' Mitglied in der [[Filmstadt München]] und präsentierte sein Programm im Carl-Amery-Saal der [[Münchner Stadtbibliothek]] im [[Gasteig]]. Die Festivalausgabe 2020, geplant zum Thema ''Disruption'', wurde wegen der [[COVID-19-Pandemie]] abgesagt.<ref>{{Internetquelle |url=https://cinema-iran.de/archiv/cinema-iran-2020/ |titel=Cinema Iran 2020 |sprache=de-DE |abruf=2024-08-07}}</ref> Auch 2021 war es nicht möglich, ''Cinema Iran'' durchzuführen.

Eine Kooperation von ''Cinema Iran'' mit dem [[Internationales Dokumentarfilmfestival München|Dokfest München]] ermöglichte 2024 die Präsentation von ''The Unseen'' und ''1001 Nights Apart'' auf der Online-Plattform des Dokfests.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dokfest-muenchen.de/films/dok-fest-home-selection-the-unseen |titel=DOK.fest @home Selection: THE UNSEEN |sprache=de |abruf=2024-07-16}}</ref>

Durch [[Spielfilm|Spiel-]], [[Dokumentarfilm|Dokumentar-]], Hybrid- und [[Experimentalfilm]]e vermittelt das Festival einen Eindruck davon, wie sehr das Filmemachen in Iran immer auch im Spannungsfeld der Politik steht.

Die Filmvorführungen werden durch Workshops, Lesungen und Gespräche mit Filmschaffenden, Schriftstellern und anderen Künstlern aus Iran oder der iranischen Diaspora ergänzt. So waren etwa 2024 [[Narges Kalhor]] und [[Hassan Nazer|Hassan Nezer]] zu Gast.

In den Jahren 2020 und 2021 konnte das Festival [[COVID-19-Pandemie|pandemiebedingt]] nicht stattfinden.

Nach einzelnen vorausgegangenen ''Special Screenings'' zu iranischen Filmemachern wie [[Jafar Panahi]] und [[Mohammad Rasoulof]] im Arri-Kino fand 2014 erstmalig das Cinema Iran Festival statt. Gefördert wurde das von Silvia Bauer kuratierte Programm vom Kulturreferat der Stadt München und der Evangelischen Stadtakademie München.

Gezeigt wurden:<ref>{{Internetquelle |url=https://cinema-iran.de/film-programm-cinema-iran-2014/ |titel=Film-Programm CINEMA IRAN 2014 |sprache=de-DE |abruf=2024-07-20}}</ref>

| ''[[Mahi ye kavir]]''<br /><small>''(The Desert Fish)''</small>

| [[Mohammad Ghorbankarimi]]

| [[Jaška Klocke]]

| [[Ala Mohseni]]

| [[Mani Haghighi]]

| [[Taraneh Alidoosti]], Mani Haghighi

| [[Mohammadreza Farzad]]

| [[Kamran Heidari]]

| Negahdar Jamali u.&nbsp;a.; Musik: [[Ennio Morricone]], [[Hamid Saeed]]

| [[Shahram Mokri]]

| [[Samira Eskandarfar]]

| [[Yassine El Idrissi]]

| [[Jafar Panahi]],<br />[[Kambozia Partovi]]

| Kambozia Partovi, [[Maryam Moghaddam]], Jafar Panahi, Boy

2015 fanden im Rahmen von ''Cinema Iran'' eine Lesung und ein Gespräch mit der iranischen Künstlerin [[Parastou Forouhar]] statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://cinema-iran.de/archiv/2015-2/ |titel=2015 - Cinema Iran |sprache=de-DE |abruf=2024-07-21}}</ref> Der von ihr redaktionell betreute Dokumentarfilm ''Omid ist mein Name – und der steht für Hoffnung'' war bereits in der Festivalausgabe 2014 gezeigt worden. Begleitend zum Festival wurde in der ''Evangelischen Stadtakademie München'' ihre Ausstellung ''Musterdiktat'' präsentiert. Im Rahmenprogramm wurde hier das dokumentarische Porträt über Parastou Forouhar, ''Das Geheimnis des Schmetterlings'' von Angelika Lizius, vorgeführt.

Im Rahmen des Festivals fanden eine Ausstellung und ein Vortrag des Fotojournalisten Kaveh Rostamkhani sowie eine Lesung der deutsch-iranischen Autorin Shida Bazyar statt.<ref>{{Internetquelle |url=https://cinema-iran.de/archiv/2016-2/ |titel=2016 - Cinema Iran |sprache=de-DE |abruf=2024-08-04}}</ref>

2017 wurde im Rahmenprogramm von Cinema Iran die Fotoausstellung Afro-Iran des deutsch-iranischen Fotografen und Kommunikationsdesigners Mahdi Ehsaei (*&nbsp;1989) gezeigt. Begleitet von einer Vorstellung des Bildbandes Afro-Iran und einem Vortrag des Fotografen über seine Recherchereisen porträtierte die Präsentation die schwarze Bevölkerung an der persischen Golfküste und zeigte eine weitgehend unbekannte Seite des Landes.<ref>{{Internetquelle |url=https://cinema-iran.de/programm/mittwoch-18-uhr-ausstellungseroeffnung-afro-iran/ |titel=Mi, 18 Uhr - Ausstellungseröffnung AFRO IRAN - Cinema Iran |sprache=de-DE |abruf=2024-08-06}}</ref> In Erinnerung an den 50. Todestag von Forough Farrokhzad und den 25. Todestag von Fereydun Farrokhzad las Hossein Mansouri Gedichte der Verstorbenen. Außerdem gab es eine Diskussion mit [[Natalie Amiri]], der Leiterin des ARD-Studios in Teheran, und Lena Späth stellte ihr Buch ''Behind Closed Curtains - Interior Design in Iran'' vor.<ref>{{Internetquelle |url=https://cinema-iran.de/programm/freitag-18-uhr-hasti-teheran-behind-closed-curtains/ |titel=Fr, 18 Uhr - HASHTI TEHRAN & BEHIND CLOSED CURTAINS - Cinema Iran |sprache=de-DE |abruf=2024-08-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://cinema-iran.de/programm/sonntag-14-uhr-natalie-amiri-film-gespraech/ |titel=So, 14.30 Uhr - NATALIE AMIRI Film & Gespräch - Cinema Iran |sprache=de-DE |abruf=2024-08-07}}</ref>

2018 war das Festivalmotto „Halb vergessene Erinnerungen“, denn 2018 waren mehrere runde oder halbrunde Jahrestage wichtiger Ereignisse der iranischen Geschichte:<ref>{{Internetquelle |autor=N. N. |url=https://cinema-iran.de/wp-content/uploads/2018/06/CinIran2018_Programmheft_web2.pdf |titel=Cinema Iran. |datum=2018 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-08-08}}</ref> So wurde 1953 die Regierung von [[Operation Ajax|Mohammad Mossadegh]] unter Beteiligung der Nachrichtendienste der USA und Großbritanniens gestürzt. 1978 wurde ein Brandanschlag auf das [[Brandanschlag Cinema Rex|Cinema Rex]] in [[Abadan]] verübt, bei dem 430 Menschen starben. 1988 wurde der [[Iran-Air-Flug 655]] über dem [[Persischer Golf|Persischen Golf]] nahe [[Qeschm]] von der Besatzung des US-Kriegsschiffs [[USS Vincennes (CG-49)|USS ''Vincennes'' (CG-49)]] abgeschossen. Alle 290 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden getötet.

Zu Gast waren die Filmschaffenden [[Maryam Moghadam|Maryam Moghaddam]] und [[Behtash Sanaeeha]], der Schriftsteller [[Amir Hassan Cheheltan]], die Kunsthistorikerin Hannah Jacobi und die Theater-, Film- und Kulturwissenschaftlerin [[Maryam Palizban]]. Eine Ausstellung des Wiener Künstlers Josef Polleross zeigte Fotografien alter iranischer Kinos.

Das Festival stand im Jahr 2019 unter dem Motto „Abstecher nach Teheran“ und fand in Kooperation mit der ''New Media Society'' statt, die das Archiv der ''Parking Video Library'' beherbergt. Das Filmprogramm wurde von [[Amirali Ghasemi]], Medienkünstler, Grafikdesigner und Gründer der ''Parking Video Library'', kuratiert.

2023 wurden vier Lang- und zahlreiche Kurzfilme gezeigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://cinema-iran.de/archiv/cinema-iran-2023/ |titel=Cinema Iran 2023 |sprache=de-DE |abruf=2024-07-30}}</ref> Im Begleitprogramm fand ein Gespräch zur Situation iranischer Kulturschaffender im Iran, im Exil und in der Diaspora mit Amirali Ghasemi, Raha Faridi und [[Narges Kalhor]] statt.

2024 lautete das Motto ''Aus Liebe zum Kino''. Die Schwierigkeiten und Gefahren, denen Künstler ausgesetzt sind, wurden in regimekritischen Filmen ebenso gezeigt wie die Leidenschaft für das Kino.<ref>{{Internetquelle |autor=Josef Grübl |url=https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-cinema-iran-iran-kino-film-lux.3p27ASD6B1NibFztAVqzRF |titel=München: Kämpferisches Kino beim Länderfilmfestival "Cinema Iran" |datum=2024-07-08 |sprache=de |abruf=2024-07-15}}</ref> Nur selten haben die Filme aus dem Festivalprogramm einen deutschen Kinostart; Ausnahmen waren 2024 ''[[Ein kleines Stück vom Kuchen]]'', ''[[Tatami (Film)|Tatami]]'' und ''[[Shahid (Film)|Shahid]]''.

''[[Winners (Film)|Winners]]'' feierte bei Cinema Iran seine Deutschlandpremiere, ''Ein kleines Stück vom Kuchen'' war in einer Vorpremiere zu sehen.<ref name=":1">{{Internetquelle |autor=epd |url=https://www.sonntagsblatt.de/artikel/epd/deutschlandpremiere-beim-cinema-iran-festival |titel=Deutschlandpremiere beim Cinema Iran Festival {{!}} Sonntags |sprache=de |abruf=2024-07-15}}</ref>

| {{PersonZelle|Maryam|Moghaddam}},<br />[[Behtash Sanaeeha]]

| {{PersonZelle|Hassan|Nazer}}

| {{PersonZelle|Ehsan|Khoshbakht}}

| {{PersonZelle|Shahram|Mokri}}

| {{PersonZelle|Ayat|Najafi}}

| {{PersonZelle|Farhad|Delaram}}

| {{PersonZelle|Narges|Kalhor}}

| {{PersonZelle|Zar Amir|Ebrahimi}},<br />[[Guy Nattiv]]

{{Commonscat|Cinema Iran Filmfestival}}

[[Kategorie:Deutsch-iranische Beziehungen]]

[[Kategorie:Film im Iran]]