Entartete Musik: Unterschied zwischen den Versionen

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Begleitend zu den Reichsmusiktagen der NSDAP im Mai 1938 in [[Düsseldorf]] – bei deren Kulturpolitischer Kundgebung [[Richard Strauss]] sein ''Festliches Präludium'' (1913) dirigierte – organisierte [[Hans Severus Ziegler]] in Anlehnung an die Münchner Ausstellung „[[Entartete Kunst]]“ von 1937 die Ausstellung „'''Entartete Musik'''“, in der er gegen [[Jazz]], [[Neue Musik]] und ''jüdische'' Künstler und Komponisten polemisierte und deren Entfernung aus dem deutschen Musikleben forderte. Anschließend wurde die Ausstellung auch in  [[München]] und [[Wien]] gezeigt.  
Begleitend zu den Reichsmusiktagen der NSDAP im Mai 1938 in Düsseldorf – bei deren Kulturpolitischer Kundgebung [[Richard Strauss]] sein ''Festliches Präludium'' (1913) dirigierte – organisierte {{WL2|Hans Severus Ziegler}} in Anlehnung an die Münchner Ausstellung „[[Entartete Kunst]]“ von 1937 die Ausstellung „'''Entartete Musik'''“, in der er gegen [[Jazz]], [[Neue Musik]] und ''jüdische'' Künstler und Komponisten polemisierte und deren Entfernung aus dem deutschen Musikleben forderte. Anschließend wurde die Ausstellung auch in  [[München]] und [[Wien]] gezeigt.  


Von Berlin wanderte die Ausstellung “Entartete Musik” in die Staatsoper Hamburg, danach im November ins Concertgebouw Amsterdam, wo für wiederum andere Aspekte in den Vordergrund rückten. In einer in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entstandenen Broschüre widmeten sich holländische Autoren dem Musikleben unter der deutschen Okkupation. Auch die problematische Kollaboration des Dirigenten Willem Mengelberg blieb dabei nicht ausgespart.  
Von Berlin wanderte die Ausstellung „Entartete Musik” in die Staatsoper Hamburg, danach im November ins Concertgebouw Amsterdam, wo für wiederum andere Aspekte in den Vordergrund rückten. In einer in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entstandenen Broschüre widmeten sich holländische Autoren dem Musikleben unter der deutschen Okkupation. Auch die problematische Kollaboration des Dirigenten Willem Mengelberg blieb dabei nicht ausgespart.  


In München, wo Gabriele Meyer Dokumente aus jener Geschichtsperiode der [[Münchner Philharmoniker]] ergänzte, als es noch “''Orchester der Hauptstadt der Bewegung”'' hieß, gab es auch widersprüchliche Kommentare. Während die “Abendzeitung” hervorhob, die Ausstellung sensibilisiere “als Dokument des zynisch-menschenverachtenden Jargons nazistischer Überheblichkeit … für den Umgang mit Sprache”, meinten andere Stimmen, das Thema sei zu komplex, um auf wenigen Tafeln dargestellt zu werden.  
In München, wo Gabriele Meyer Dokumente aus jener Geschichtsperiode der [[Münchner Philharmoniker]] ergänzte, als es noch “''Orchester der Hauptstadt der Bewegung”'' hieß, gab es auch widersprüchliche Kommentare. Während die [[Abendzeitung]] hervorhob, die Ausstellung sensibilisiere “als Dokument des zynisch-menschenverachtenden Jargons nazistischer Überheblichkeit … für den Umgang mit Sprache”, meinten andere Stimmen, das Thema sei zu komplex, um auf wenigen Tafeln dargestellt zu werden.  


Eine Debatte entzündete sich über die Rolle des in München damals immer noch einflussreichen {{WL2|Werner Egk}} und darüber, ob der Katalog die Musikwissenschaftler Hans Joachim Moser und Wolfgang Boetticher gerecht behandele. Die [[Süddeutsche Zeitung]] fasste zusammen: “Diese Ausstellung (plus Katalog und Kassette) gehörte ins geistige Gepäck eines jeden, der sich heute mit der Musik von damals beschäftigt und der wachsam bleiben will, dass ‘Entartung’ eine Vokabel bleibt, die der Vergangenheit angehört.”
Eine Debatte entzündete sich über die Rolle des in München damals immer noch einflussreichen {{WL2|Werner Egk}} und darüber, ob der Katalog die Musikwissenschaftler Hans Joachim Moser und Wolfgang Boetticher gerecht behandele. Die [[Süddeutsche Zeitung]] fasste zusammen: “Diese Ausstellung (plus Katalog und Kassette) gehörte ins geistige Gepäck eines jeden, der sich heute mit der Musik von damals beschäftigt und der wachsam bleiben will, dass ‘Entartung’ eine Vokabel bleibt, die der Vergangenheit angehört.”
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