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[[Datei:Muemoehlstr101898bw99v2.jpg|thumb|Möhlstraße 10, Zustand kurz nach der Vollendung, um 1898.]] | [[Datei:Muemoehlstr101898bw99v2.jpg|thumb|Möhlstraße 10, Zustand kurz nach der Vollendung, um 1898.]] | ||
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Hier hat sich im 19. Jahrhundert noch einmal eine adelig-großbürgerliche Lebenswelt entfaltet. Deren langsamer Niedergang in Kriegen, Inflationen und kulturellen Umbrüchen ist jedoch nicht umkehrbar. Das Quartier war - besonders in den Jahren [[Nachkriegszeit|nach dem Zweiten Weltkrieg]] - ein Zentrum neuen jüdischen Lebens. Auch die querenden [[Siebertstraße| Siebert-]], [[Höchlstraße| Höchl-]], [[Hompeschstraße]] und die parallel verlaufenden [[Ismaninger Straße|Ismaninger-]] und [[Maria-Theresia-Straße]] werden in der Forschung inzwischen unter dem Oberbegriff „Möhlstraße“ zusammengefasst. Bekannt wurde sie auch, weil sich hier in der ersten Nachkriegszeit ein bedeutender Schwarzmarkt entwickelte. | Hier hat sich im 19. Jahrhundert noch einmal eine adelig-großbürgerliche Lebenswelt entfaltet. Deren langsamer Niedergang in Kriegen, Inflationen und kulturellen Umbrüchen ist jedoch nicht umkehrbar. Das Quartier war - besonders in den Jahren [[Nachkriegszeit|nach dem Zweiten Weltkrieg]] - ein Zentrum neuen jüdischen Lebens. Auch die querenden [[Siebertstraße| Siebert-]], [[Höchlstraße| Höchl-]], [[Hompeschstraße]] und die parallel verlaufenden [[Ismaninger Straße|Ismaninger-]] und [[Maria-Theresia-Straße]] werden in der Forschung inzwischen unter dem Oberbegriff „Möhlstraße“ zusammengefasst. Bekannt wurde sie auch, weil sich hier in der ersten Nachkriegszeit ein bedeutender Schwarzmarkt entwickelte. | ||
==Villenviertel== | == Villenviertel == | ||
vgl. eher allgemein [[Villa]] | vgl. eher allgemein [[Villa]] | ||
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Die Häuser auf '''Nr. 9''' und '''30''' (Villa Herz) wurden von den Nazis ab 1939 als so genanntes [[Judenhaus]] zur ''Leerung'' der je eigenen Wohnungen von als Juden verfolgen MünchnerInnen vor deren ''[[Deportation]] in den Tod'' missbraucht. | Die Häuser auf '''Nr. 9''' und '''30''' (Villa Herz) wurden von den Nazis ab 1939 als so genanntes [[Judenhaus]] zur ''Leerung'' der je eigenen Wohnungen von als Juden verfolgen MünchnerInnen vor deren ''[[Deportation]] in den Tod'' missbraucht. | ||
== Anlieger== | == Anlieger == | ||
* [[Generalkonsulat Russische Föderation]] (Eingang von der [[Maria-Theresia-Straße]] 17), ehemals das [[Palais Hohenzollern]], vor 2011 [[Finanzgericht München]] (heute [[Ismaninger Straße]] 95) | * [[Generalkonsulat Russische Föderation]] (Eingang von der [[Maria-Theresia-Straße]] 17), ehemals das [[Palais Hohenzollern]], vor 2011 [[Finanzgericht München]] (heute [[Ismaninger Straße]] 95) | ||
* Nr. 3: | * Nr. 3: [[Italienisches Generalkonsulat]] | ||
* Nr. 5: [[Britisches Generalkonsulat]] | * Nr. 5: [[Britisches Generalkonsulat]] | ||
* Nr. 10: Villa Bischoff, Architekten [[Paul Pfann]] und Professor [[Günther Blumentritt]], 1897. Die US-Militärbehörden wiesen 1946 dort die Verwaltung der »Organization for Rehabilitation through Training« (ORT) als Mieterin ein. Im Ausbildungsprogramm der ORT stand das Erlernen verschiedener Handwerksberufe, der Landwirtschaft sowie der englischen und hebräischen Sprache als Voraussetzung für die Auswanderung nach Palästina und den dortigen Aufbau eines jüdischen Staates. 1957 — 1985 [[Consulat général de France|französisches Generalkonsulat]], dies seitdem in der [[Heimeranstraße]] 31) | * Nr. 10: Villa Bischoff, Architekten [[Paul Pfann]] und Professor [[Günther Blumentritt]], 1897. Die US-Militärbehörden wiesen 1946 dort die Verwaltung der »Organization for Rehabilitation through Training« (ORT) als Mieterin ein. Im Ausbildungsprogramm der ORT stand das Erlernen verschiedener Handwerksberufe, der Landwirtschaft sowie der englischen und hebräischen Sprache als Voraussetzung für die Auswanderung nach Palästina und den dortigen Aufbau eines jüdischen Staates. 1957 — 1985 [[Consulat général de France|französisches Generalkonsulat]], dies seitdem in der [[Heimeranstraße]] 31) | ||
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* Nr. 22: [[Generalkonsulat Griechenland]] | * Nr. 22: [[Generalkonsulat Griechenland]] | ||
==Lage== | == Lage == | ||
{{Lage|nord=48.14612925052643|ost=11.601868271827698}} | {{Lage|nord=48.14612925052643|ost=11.601868271827698}} | ||
In der Nähe: [[Ismaninger Straße]], [[Singschule]], Altbogenhausener Isaraue ([[Isar]]-Südostufer) | In der Nähe: [[Ismaninger Straße]], [[Singschule]], Altbogenhausener Isaraue ([[Isar]]-Südostufer) | ||
==Medien == | == Medien == | ||
=== Literatur=== | === Literatur=== | ||
* Willibald und Katharina Karl, Gisela Scola: ''Die Möhlstraße. Keine Straße wie jede andere.'' München, 1998/2002. 110 Seiten, [[Münchenverlag]]. ISBN 3927984752 | * Willibald und Katharina Karl, Gisela Scola: ''Die Möhlstraße. Keine Straße wie jede andere.'' München, 1998/2002. 110 Seiten, [[Münchenverlag]]. ISBN 3927984752 (vergriffen) | ||
** [https://stadtgeschichte-muenchen.de/literatur/inhaltsverzeichnis.php?id=755 | ** [https://stadtgeschichte-muenchen.de/literatur/inhaltsverzeichnis.php?id=755 Inhaltsverzeichnis dazu] | ||
* [[Willibald Karl]], Karin Pohl (Hrsg.) mit Beiträgen von Elvira Auer, Willi Hanseder, Thomas Hauzenberger: ''Amis in Bogenhausen: München 1945 - 1992.'' ISBN 978-3-86222-099-1, 226 Seiten. | * [[Willibald Karl]], Karin Pohl (Hrsg.) mit Beiträgen von Elvira Auer, Willi Hanseder, Thomas Hauzenberger: ''Amis in Bogenhausen: München 1945 - 1992.'' ISBN 978-3-86222-099-1, 226 Seiten. | ||
* [[Lilly Maier]]: ''Die Möhlstraße - ein jüdisches Kapitel der Münchner Nachkriegsgeschichte.'' Hrsg. vom Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, München, 2018. [https://www.jgk.geschichte.uni-muenchen.de/muenchner-beitraege/2018_1/index.html Online Abrufbar]. | * [[Lilly Maier]]: ''Die Möhlstraße - ein jüdisches Kapitel der Münchner Nachkriegsgeschichte.'' Hrsg. vom Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur, München, 2018. [https://www.jgk.geschichte.uni-muenchen.de/muenchner-beitraege/2018_1/index.html Online Abrufbar]. | ||
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