Abfallwirtschaftsbetrieb München: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== 1870 - 1945, Grundprobleme, Grundprinzipien ===
=== 1870 - 1945, Grundprobleme, Grundprinzipien ===
In den Jahren 1870 bis 1900 wuchs die Münchner Bevölkerung von 170.000 Einwohnern auf über 500.000 Einwohner. Bis 1890 entsorgten die Münchner Bürger ihren Müll und Unrat in einer von über 2700 Asche-, Kehricht- und Dünger[[grube]]n. Diese mussten einmal jährlich geleert werden.  
In den Jahren 1870 bis 1900 wuchs die Münchner Bevölkerung von 170.000 Einwohnern auf über 500.000 Einwohner. Bis 1890 entsorgten die Münchner Bürger ihren Müll und Unrat in einer von über 2700 Asche-, Kehricht- und Düngergruben. Diese mussten einmal jährlich geleert werden.  


Das durch [[Max von Pettenkofer]] besonders geförderte wachsende Hygienebewusstsein führte zum Erlass der ersten Münchner Abfallsatzung. Am 14. April [[1891]] erließ der ''Magistrat der königlichen Haupt- und Residenzstadt München'' die „Ortspolizeiliche Vorschrift über Lagerung und Wegschaffung des Hausunrats“. Im selben Jahr entwickelte der Schmiedemeister Fischer aus dem Münchner Stadtteil [[Giesing]] den ''[[Harritschwagen]]'', einen von Pferden gezogenen Müllwagen. Der ''Harritschwagen'' war für die nächsten 50 Jahre das Rückgrat der Hausratsabfuhr. Der Name „Harritsch“ leitet sich wahrscheinlich vom englischen „carriage“ (= Kutsche) ab.
Das durch [[Max von Pettenkofer]] besonders geförderte wachsende Hygienebewusstsein führte zum Erlass der ersten Münchner Abfallsatzung. Am 14. April [[1891]] erließ der ''Magistrat der königlichen Haupt- und Residenzstadt München'' die „Ortspolizeiliche Vorschrift über Lagerung und Wegschaffung des Hausunrats“. Im selben Jahr entwickelte der Schmiedemeister Fischer aus dem Münchner Stadtteil [[Giesing]] den ''Harritschwagen'', einen von Pferden gezogenen Müllwagen. Der ''Harritschwagen'' war für die nächsten 50 Jahre das Rückgrat der Hausratsabfuhr. Der Name „Harritsch“ leitet sich wahrscheinlich vom englischen „carriage“ (= Kutsche) ab.
Am 27. April [[1897]] schloss die [[Stadtverwaltung München]] mit der ''Hausmüllverwertung München'' einen Vertrag. Darin verpflichtete sich die Stadt, der Gesellschaft den „gesamten Hausunrat ohne Ausnahme“ zur [[Mülltrennung|Trennung]] in verwertbare und nicht verwertbare Teile zu überlassen. Die Gesellschaft baute ausserhalb von München, in der Gemeinde [[Puchheim]] eine Müllsortieranlage auf und die Stadt war zuständig für den Transport des Mülls nach Puchheim. Dazu wurden die ''Harritschwagen'' samt Inhalt mit der Bahn zur Sortieranlage gebracht. Dieses System bestand nahezu unverändert bis zum Ende des 2. Weltkriegs.
Am 27. April [[1897]] schloss die [[Stadtverwaltung München]] mit der ''Hausmüllverwertung München'' einen Vertrag. Darin verpflichtete sich die Stadt, der Gesellschaft den „gesamten Hausunrat ohne Ausnahme“ zur Trennung in verwertbare und nicht verwertbare Teile zu überlassen. Die Gesellschaft baute ausserhalb von München, in der Gemeinde Puchheim eine Müllsortieranlage auf und die Stadt war zuständig für den Transport des Mülls nach Puchheim. Dazu wurden die ''Harritschwagen'' samt Inhalt mit der Bahn zur Sortieranlage gebracht. Dieses System bestand nahezu unverändert bis zum Ende des 2. Weltkriegs.
Am 15. Januar 1898 wurde Einsatz von standardisierten Sammelbehälter (viereckige 110 Liter Blechtonnen) beschlossen. Diese waren bis 1983 im Einsatz
Am 15. Januar 1898 wurde Einsatz von standardisierten Sammelbehälter (viereckige 110 Liter Blechtonnen) beschlossen. Diese waren bis 1983 im Einsatz
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Der wirtschaftliche Aufschwung nach der Währungsreform 1948 lies die Müllmenge im Jahr 1949 um 30 Prozent ansteigen. In den Nachkriegsjahren bis 1954 wurde der Müll in Gruben im Stadtgebiet und am Stadtrand entsorgt.
Der wirtschaftliche Aufschwung nach der Währungsreform 1948 lies die Müllmenge im Jahr 1949 um 30 Prozent ansteigen. In den Nachkriegsjahren bis 1954 wurde der Müll in Gruben im Stadtgebiet und am Stadtrand entsorgt.
 
 
[[1954]] nahm in [[Großlappen]] eine Anlage zur Müllverwertung mit einer Jahreskapazität von 500.000 Kubikmeter ihren Betrieb auf. Mit [[Magnet]]en wurde dem Müll das Eisen entnommen. Andere verwertbare Materialien wie Buntmetalle, Papier, Textilien, Bettfedern, Glas oder Schweinefutter wurden von Hand aussortiert. Der nichtverwertbare Rest kam auf eine [[Deponie]].
[[1954]] nahm in [[Großlappen]] eine Anlage zur Müllverwertung mit einer Jahreskapazität von 500.000 Kubikmeter ihren Betrieb auf. Mit Magneten wurde dem Müll das Eisen entnommen. Andere verwertbare Materialien wie Buntmetalle, Papier, Textilien, Bettfedern, Glas oder Schweinefutter wurden von Hand aussortiert. Der nichtverwertbare Rest kam auf eine Deponie.
Im Jahr 1961 wurden die ersten vier [[Sperrmüll]]-Sammelstellen eingerichtet.
Im Jahr 1961 wurden die ersten vier Sperrmüll-Sammelstellen eingerichtet.


Da die Müllmenge immer weiter anstieg und die Kapazität der Müllverwertungsanlage in Großlappen nicht mehr ausreichte, beschloss der Stadtrat die Errichtung einer [[Müllverbrennungsanlage]]. Am 16. Juni
Da die Müllmenge immer weiter anstieg und die Kapazität der Müllverwertungsanlage in Großlappen nicht mehr ausreichte, beschloss der Stadtrat die Errichtung einer Müllverbrennungsanlage. Am 16. Juni
[[1964]] wurde die erste Müllverbrennungsanlage, das ''[[Kraftwerk München Nord]]'', in Betrieb genommen.
[[1964]] wurde die erste Müllverbrennungsanlage, das ''[[Kraftwerk München Nord]]'', in Betrieb genommen.


Durch einen Brand am 7. Mai 1965 wurde die Sortieranlage in Großlappen zerstört. Eine Mülltrennung (wie sie später wieder modern wurde) existierte''' seitdem nicht mehr'''. Ab jetzt wurden zwei Drittel des Mülls im Kraftwerk Nord verbrannt, der Rest kam auf die Deponie in Großlappen.
Durch einen Brand am 7. Mai 1965 wurde die Sortieranlage in Großlappen zerstört. Eine Mülltrennung (wie sie später wieder modern wurde) existierte''' seitdem nicht mehr'''. Ab jetzt wurden zwei Drittel des Mülls im Kraftwerk Nord verbrannt, der Rest kam auf die Deponie in Großlappen.


Dem Trend der Zeit folgend wurden die Verbrennungskapazitäten immer weiter ausgebaut. 1966 ging der [[zweite Verbrennungsblock im Heizkraftwerk Nord]] in Betrieb. [[1969]] wird die [[Müllverbrennungsanlage im Heizkraftwerk Süd]] eröffnet. 1971 wird der [[zweite Verbrennungsblock im Heizkraftwerk Süd]] in Betrieb genommen. Die vorhandenen Kapazitäten reichen für sowohl für die Verbrennung des gesamten Münchner Mülls als auch für den Müll der Landkreisgemeinden aus. Die Heizkraftwerke erzeugen außer Strom und Fernwärme allerdings auch giftige Abgase, weshalb die Müllverbrennung durchaus umstritten ist.
Dem Trend der Zeit folgend wurden die Verbrennungskapazitäten immer weiter ausgebaut. 1966 ging der zweite Verbrennungsblock im Heizkraftwerk Nord in Betrieb. [[1969]] wird die Müllverbrennungsanlage im Heizkraftwerk Süd eröffnet. 1971 wird der zweite Verbrennungsblock im Heizkraftwerk Süd in Betrieb genommen. Die vorhandenen Kapazitäten reichen für sowohl für die Verbrennung des gesamten Münchner Mülls als auch für den Müll der Landkreisgemeinden aus. Die Heizkraftwerke erzeugen außer Strom und Fernwärme allerdings auch giftige Abgase, weshalb die Müllverbrennung durchaus umstritten ist.
[[1975]] wurde ein erstes Abfallkonzept erstellt, in dem die Müllverbrennung im Mittelpunkt steht. Die Fortschreibung des Abfallkonzeptes im Jahr [[1982]] setzt den Schwerpunkt zwar immer noch auf die Verbrennung, aber das Konzept enthält, im Zuge der beginnenden Unweltdiskussion, bereits den Auftrag, die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase zu entgiften und für die Wiederverwertung von Rohstoffen zu sorgen.
[[1975]] wurde ein erstes Abfallkonzept erstellt, in dem die Müllverbrennung im Mittelpunkt steht. Die Fortschreibung des Abfallkonzeptes im Jahr [[1982]] setzt den Schwerpunkt zwar immer noch auf die Verbrennung, aber das Konzept enthält, im Zuge der beginnenden Unweltdiskussion, bereits den Auftrag, die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase zu entgiften und für die Wiederverwertung von Rohstoffen zu sorgen.
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Im Januar [[1999]] verabschiedet der Stadtrat das neue Abfallwirtschaftskonzept.
Im Januar [[1999]] verabschiedet der Stadtrat das neue Abfallwirtschaftskonzept.


Im Juli 1999 ist die flächendeckende Einführung des [[3-Tonnen-System]] abgeschlossen. Im Oktober desselben Jahres bezieht das ''Amt für Abfallwirtschaft'' seine neue Zentrale am [[Georg-Brauchle-Ring]] (nach [[Georg Brauchle]]).
Im Juli 1999 ist die flächendeckende Einführung des [[3-Tonnen-System]] abgeschlossen. Im Oktober desselben Jahres bezieht das ''Amt für Abfallwirtschaft'' seine neue Zentrale am [[Georg-Brauchle-Ring]].
 
===Nach 2000===
===Nach 2000===
2001 wird der bisherige Regiebetrieb in einen Eigenbetrieb umgewandelt.
2001 wird der bisherige Regiebetrieb in einen Eigenbetrieb umgewandelt.
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== Aufgaben ==
== Aufgaben ==
Die Aufgaben des Betriebs ergeben sich aus unter anderem aus der ''Allgemeinem Abfallsatzung der Landeshauptstadt München'', ''der Hausmüllentsorgungssatzung der Landeshauptstadt München'', der ''Bayerischen Gemeindeordnung'' und dem Abfallkonzept der Stadt München.  
Die Aufgaben des Betriebs ergeben sich aus unter anderem aus der ''Allgemeinem Abfallsatzung der Landeshauptstadt München'', ''der Hausmüllentsorgungssatzung der Landeshauptstadt München'', der ''Bayerischen Gemeindeordnung'' und dem Abfallkonzept der Stadt München.  


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== Mülltrennung in München ==
== Mülltrennung in München ==
Generell wird zunächst unterschieden zwischen Müll aus privaten Haushalten und Gewerbemüll.
Generell wird zunächst unterschieden zwischen Müll aus privaten Haushalten und Gewerbemüll.


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Der restliche Müll wird auf in allen Münchner Haushalten vorhande Bio-, Papier- und Restmülltonnen verteilt. Diese Tonnen werden alle ein bis zwei Wochen durch den AWM eingesammelt und entsprechend verwertet. Für privaten Hausmüll besteht ein Anschluss- und Benutzungszwang, d.h. private Haushalte müssen Müll über den städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb entsorgen.
Der restliche Müll wird auf in allen Münchner Haushalten vorhande Bio-, Papier- und Restmülltonnen verteilt. Diese Tonnen werden alle ein bis zwei Wochen durch den AWM eingesammelt und entsprechend verwertet. Für privaten Hausmüll besteht ein Anschluss- und Benutzungszwang, d.h. private Haushalte müssen Müll über den städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb entsorgen.


Sperrmüll bis zu einer Menge von 2 m³ kann kostenlos an einer der städtischen Wertstoffhöfe abgegeben werden. Gegen eine Gebühr wird der Sperrmüll auch vom AWM abgeholt. Größere Mengen werden kostenpflichtig beim [[Wertstoffhof Freimann]] oder von privaten [[Entsorgungsfirma|Entsorgungsfirmen]] angenommen.  
Sperrmüll bis zu einer Menge von 2 m³ kann kostenlos an einer der städtischen Wertstoffhöfe abgegeben werden. Gegen eine Gebühr wird der Sperrmüll auch vom AWM abgeholt. Größere Mengen werden kostenpflichtig beim Wertstoffhof Freimann oder von privaten Entsorgungsfirmen angenommen.  


'''[[Problemabfall|Problemabfälle]]''' (Farben, Lacke, Batterien usw.) können in haushaltsüblichen Mengen (bis 25 kg) beim städtischen „[[Giftmobil]]“ oder bei bestimmten Wertstoffhöfen abgegeben werden
'''Problemabfälle''' (Farben, Lacke, Batterien usw.) können in haushaltsüblichen Mengen (bis 25 kg) beim städtischen „[[Giftmobil]]“ oder bei bestimmten Wertstoffhöfen abgegeben werden


=== Gewerbemüll ===
=== Gewerbemüll ===
So genannter Restmüll, der bei einem Gewerbebetrieb anfällt, „gehört“ dem AWM und muss über diesen entsorgt werden. Alle anderen Abfälle (z. B. Bio-Müll, Wertstoffe, etc) unterliegen nicht dem Anschluss- und Benutzungszwang und können von den Betrieben nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten entsorgt werden. Hier können auch andere Entsorgungsfirmen zum Zug kommen. In diesem Bereich steht der AWM in einem ganz normalen Wettbewerb zu anderen Firmen.
So genannter Restmüll, der bei einem Gewerbebetrieb anfällt, „gehört“ dem AWM und muss über diesen entsorgt werden. Alle anderen Abfälle (z. B. Bio-Müll, Wertstoffe, etc) unterliegen nicht dem Anschluss- und Benutzungszwang und können von den Betrieben nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten entsorgt werden. Hier können auch andere Entsorgungsfirmen zum Zug kommen. In diesem Bereich steht der AWM in einem ganz normalen Wettbewerb zu anderen Firmen.


=== Tonnensystem ===
=== Tonnensystem ===
In München gibt es das sogenannte [[3-Tonnen-System]]. Die Tonnen sind farblich getrennt nach dem jeweiligen Inhalt:
In München gibt es das sogenannte [[3-Tonnen-System]]. Die Tonnen sind farblich getrennt nach dem jeweiligen Inhalt:
*Grau: Restmüll
*Grau: Restmüll
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== Gebührenstruktur ==
== Gebührenstruktur ==
Die [[Gebühr]]en für die Restmülltonnenleerung richten sich nach der Größe der Tonnen und dem Leerungsrhythmus (ein- oder zweiwöchentlich). Beide sind vom Hausbesitzer bzw. -verwalter im Rahmen der Vorgaben frei wählbar. Die Gebühren werden jährlich abgerechnet und bewegen sich zwischen 140 € (80-Liter-Tonne, Leerung alle 2 Wochen) und 2400 € (1100-Liter-Tonne, Leerung wöchentlich). Die Gebühren sind in ''Hausmüllentsorgungsgebührensatzung'' festgelegt und können nur durch Beschluss des [[Stadtrat|Münchner Stadtrat]]s geändert werden.
Die [[Gebühr]]en für die Restmülltonnenleerung richten sich nach der Größe der Tonnen und dem Leerungsrhythmus (ein- oder zweiwöchentlich). Beide sind vom Hausbesitzer bzw. -verwalter im Rahmen der Vorgaben frei wählbar. Die Gebühren werden jährlich abgerechnet und bewegen sich zwischen 140 € (80-Liter-Tonne, Leerung alle 2 Wochen) und 2400 € (1100-Liter-Tonne, Leerung wöchentlich). Die Gebühren sind in ''Hausmüllentsorgungsgebührensatzung'' festgelegt und können nur durch Beschluss des [[Stadtrat|Münchner Stadtrat]]s geändert werden.


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== Organisation ==
== Organisation ==
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München ist ein Eigenbetrieb der Stadt München und gehört organisatorisch zum Kommunalreferat. ''Erste Werkleiterin'' (und damit zuständig für die wirtschaftspolitische Richtung) ist die Kommunalreferentin Gebriele Friderich. ''Zweiter Werkleite''r (und damit zuständig für das operative Geschäft) ist Helmut Schmidt.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb München ist ein Eigenbetrieb der Stadt München und gehört organisatorisch zum Kommunalreferat. ''Erste Werkleiterin'' (und damit zuständig für die wirtschaftspolitische Richtung) ist die Kommunalreferentin Gebriele Friderich. ''Zweiter Werkleite''r (und damit zuständig für das operative Geschäft) ist Helmut Schmidt.


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== Standorte ==
== Standorte ==
===Zentrale===  
===Zentrale===  
Die Zentrale am [[Georg-Brauchle-Ring]], gegenüber vom Hochhaus [[Uptown München]], beinhaltet das Verwaltungsbäude, die Werkstatt und die Betriebshöfe West und Nord.
Die Zentrale am [[Georg-Brauchle-Ring]], gegenüber vom Hochhaus [[Uptown München]], beinhaltet das Verwaltungsbäude, die Werkstatt und die Betriebshöfe West und Nord.


===Betriebshöfe===
===Betriebshöfe===
In den vier Betriebshöfen (verteilt über das Stadtgebiet) werden die Müllfahrzeuge geparkt. Man hat sich für dieses dezentrale System entschieden, da es bei einem gleichzeitigem Ausrücken aller 200 Müllfahrzeuge von einem Standort zu Staus kommen würde.
In den vier Betriebshöfen (verteilt über das Stadtgebiet) werden die Müllfahrzeuge geparkt. Man hat sich für dieses dezentrale System entschieden, da es bei einem gleichzeitigem Ausrücken aller 200 Müllfahrzeuge von einem Standort zu Staus kommen würde.


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===Entsorgungspark Freimann===
===Entsorgungspark Freimann===
Anlieferung für Gewerbetreibende und Private mit größeren Mengen und Deponie Nord-West (nur noch geringe Mengen, da der meiste Müll vorher getrennt bzw. verbrannt wird)
Anlieferung für Gewerbetreibende und Private mit größeren Mengen und Deponie Nord-West (nur noch geringe Mengen, da der meiste Müll vorher getrennt bzw. verbrannt wird)


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=== [[Halle 2]] ===
=== [[Halle 2]] ===
Ein Gebrauchtwarenkaufhaus in [[Giesing]], in dem gut erhaltene Artikel von den Wertstoffhöfen verkauft werden. Das Kaufhaus dient der Müllreduzierung und ermöglicht es finzanziell schwächer gestellten Bürgern, sich günstig diverse Artikel (Möbel, Bücher, Spielzeug, Geschirr, usw.) zu kaufen.
Ein Gebrauchtwarenkaufhaus in [[Giesing]], in dem gut erhaltene Artikel von den Wertstoffhöfen verkauft werden. Das Kaufhaus dient der Müllreduzierung und ermöglicht es finzanziell schwächer gestellten Bürgern, sich günstig diverse Artikel (Möbel, Bücher, Spielzeug, Geschirr, usw.) zu kaufen.


===Heizkraftwerk Nord===
===Heizkraftwerk Nord===
Das Heizkraftwerk Nord wird von den [[Stadtwerke München|Stadtwerken München]] betrieben. die Blöcke 1 und 3 werden als Müllverbennungsanlage genutzt
Das Heizkraftwerk Nord wird von den [[Stadtwerke München|Stadtwerken München]] betrieben. die Blöcke 1 und 3 werden als Müllverbennungsanlage genutzt


== Abfallvermeidung ==
== Abfallvermeidung ==
Abfallvermeidung ist ein zentrales Thema für den AWM und steht auch an oberster Stelle des städtischen Abfallwirtschaftskonzepts. Dazu bietet der AWM verschiedene Angebote für die Münchner Bürgerinnen und Bürger an:
Abfallvermeidung ist ein zentrales Thema für den AWM und steht auch an oberster Stelle des städtischen Abfallwirtschaftskonzepts. Dazu bietet der AWM verschiedene Angebote für die Münchner Bürgerinnen und Bürger an:
* [[Halle 2]], das Gebrauchtwarenkaufhaus  
* [[Halle 2]], das Gebrauchtwarenkaufhaus  
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* [http://www.awm-muenchen.de/privathaushalte/abfallvermeidung/geschirrmobil.html Geschirrmobil]
* [http://www.awm-muenchen.de/privathaushalte/abfallvermeidung/geschirrmobil.html Geschirrmobil]


== Der AWM in Zahlen ==
== Der AWM in Zahlen (für 2012)==
 
*1.411 Beschäftigte
*1.300 Beschäftigte
*360 Müllfahrzeuge
*200 Müllfahrzeuge
*Umsatz: ca. 460 Mio. Euro
*Umsatz 2005: ca 221 Mio. Euro
*420.000 Bio-, Papier- und Restmülltonnen sind im Stadtgebiet zu leeren
*390.000 Bio-, Papier- und Restmülltonnen sind im Stadtgebiet zu leeren
*55 Prozent des Mülls werden stofflich verwertet, 45 Prozent werden verbrannt
*60 Prozent des Mülls werden stofflich verwertet, 40 Prozent werden verbrannt


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
*Der Abfallwirtschaftsbetrieb ist ein vom TÜV Süd zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb
*Der Abfallwirtschaftsbetrieb ist ein vom TÜV Süd zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb
*Ehrenamtliche Abfallberater unterstützen den Abfallwirtschaftsbetrieb bei seinen Aufgaben. Die Berater engagieren sich in Bereichen wie Kompostierung, Wertstoffhöfe, Kinder und Jugendliche oder betreuen Infostände zum Thema Abfall.
*Ehrenamtliche Abfallberater unterstützen den Abfallwirtschaftsbetrieb bei seinen Aufgaben. Die Berater engagieren sich in Bereichen wie Kompostierung, Wertstoffhöfe, Kinder und Jugendliche oder betreuen Infostände zum Thema Abfall.
*Ramadama ist in München eine Aktion zum Einsammeln von Abfällen in Wäldern, Wiesen und Flußauen. Diese wird in verschiedenen Stadtteilen einmal jährlich von den Stadtteilbürgern durchgeführt. Den Ausspruch „''rama dama''“ prägte der damalige Münchener Oberbürgermeister [[Thomas Wimmer|Thomas „''Dammerl''“ Wimmer]]. Diese Aufforderung in bairischer Mundart bedeutet auf Hochdeutsch etwa „''räumen tun wir''“. OB Wimmer forderte damit die Bevölkerung auf, die Trümmer der zusammengestürzten Ruinen wegzuräumen. Noch heute werden gemeinschaftliche Aufräumaktionen in [[Bayern]] und Österreich als „Rama dama“ bezeichnet
*Ramadama ist in München eine Aktion zum Einsammeln von Abfällen in Wäldern, Wiesen und Flussauen. Diese wird in verschiedenen Stadtteilen einmal jährlich von den Stadtteilbürgern durchgeführt. Den Ausspruch „''rama dama''“ prägte der damalige Münchener [[Oberbürgermeister]] [[Thomas Wimmer|Thomas „''Dammerl''“ Wimmer]]. Diese Aufforderung in bairischer Mundart bedeutet auf Hochdeutsch etwa „''räumen tun wir''“. OB Wimmer forderte damit die Bevölkerung auf, die Trümmer der zusammengestürzten Ruinen wegzuräumen. Noch heute werden gemeinschaftliche Aufräumaktionen in [[Bayern]] und Österreich als „Rama dama“ bezeichnet


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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