S-Bahn: Unterschied zwischen den Versionen

KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(4 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 36: Zeile 36:
Im Jahr [[2014]] wurde die Nebenstrecke von Dachau nach Altomünster (vormals Linie A) nach S-Bahn-Standard ausgebaut und elektrifiziert. Dieser Abzweig erhielt keine neue Liniennummer, sondern ist in die existierende Linie S2 integriert. Im Jahr 2024 wurde die Linie S7 geteilt. Seitdem endet sie aus Wolfratshausen kommend am Hauptbahnhof auf Gleis 36.
Im Jahr [[2014]] wurde die Nebenstrecke von Dachau nach Altomünster (vormals Linie A) nach S-Bahn-Standard ausgebaut und elektrifiziert. Dieser Abzweig erhielt keine neue Liniennummer, sondern ist in die existierende Linie S2 integriert. Im Jahr 2024 wurde die Linie S7 geteilt. Seitdem endet sie aus Wolfratshausen kommend am Hauptbahnhof auf Gleis 36.


=== Linienführungen bis Dezember 2024 ===
=== Linienführungen seit Dezember 2024 ===
 
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 kam es zu einer größeren Änderung im Netz. Es wird die bisher nicht mehr verwendete Linie S5 wieder eingeführt. Die Verläufe sehen seitdem folgendermaßen aus:
''Nähere Informationen zur Linienführung findet man unter den einzelnen S-Bahnlinien (Einfach auf die Linien-Logos klicken)!''
 
{| class="wikitable mw-collapsible"
|-
! Linie
! Haltestellen
|-
|style="vertical-align:top"| [[S-Bahn-Stammstrecke|'''Stamm''']] {{ÖPNV|S}}
|[[Donnersberger Brücke]] -
[[Hackerbrücke]] -
[[Hauptbahnhof]] -
[[Karlsplatz|Karlsplatz (Stachus)]] -
[[Marienplatz]] -
[[Isartorplatz|Isartor]] -
[[Rosenheimer Platz]] -
[[Ostbahnhof]]
ist allen Linien (mit Ausnahme der S20) im Zentrum gemeinsam.
{{SPNV|S1}}
{{SPNV|S2}}
{{SPNV|S3}}
{{SPNV|S4}}
Eine S-Bahn-Linie 5 gibt es derzeit nicht.
{{SPNV|S6}}
{{SPNV|S7}}
{{SPNV|S8}}
{{SPNV|S20}}
|}
 
=== Linienführungen ab Dezember 2024 ===
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 kommt es zu einer größeren Änderung im Netz. Es wird die bisher nicht mehr verwendete Linie S5 wieder eingeführt. Die Verläufe sehen dann so aus:


{| class="wikitable mw-collapsible"
{| class="wikitable mw-collapsible"
Zeile 75: Zeile 45:
|-
|-
|style="vertical-align:top"| [[S-Bahn-Stammstrecke|'''Stamm''']] {{ÖPNV|S}}
|style="vertical-align:top"| [[S-Bahn-Stammstrecke|'''Stamm''']] {{ÖPNV|S}}
|[[Donnersberger Brücke]] -
|[[S-Bahnhof Donnersbergerbrücke|Donnersbergerbrücke]] -
[[Hackerbrücke]] -
[[Hackerbrücke]] -
[[Hauptbahnhof]] -  
[[Hauptbahnhof]] -  
Zeile 96: Zeile 66:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Vorgeschlagen wurde eine unterirdische Bahnstrecke in München erstmals [[1928]] in einer Studie „zur Verschiebung des Verkehrsschwerpunktes“. Die unterirdische Trasse könne es ermöglichen, „den Fernverkehr bis in die innere Stadt und vielleicht durch diese hindurch zu leiten”, hieß es in der Studie. In den [[1930er]]-Jahren war erstmals mit dem Bau eines S-Bahntunnels in der Innenstadt begonnen worden. Am 22. Mai [[1938]] erfolgte der erste Rammschlag für den Bau der geplanten Nord-Süd-Tunnelstrecke der S-Bahn an der [[Lindwurmstraße|Lindwurm]]-/[[Ziemssenstraße]], zwischen den heutigen [[U-Bahn]]stationen [[Sendlinger Tor]] und [[Goetheplatz]]. In der Ansprache von Julius Dorpmüller, dem Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, wurde das Vorhaben erstmals in der Öffentlichkeit als „S-Bahn“ bezeichnet. Bedingt durch den Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden in den Folgejahren allerdings alle Arbeiten und Planungen am Münchner S-Bahnnetz auf Eis gelegt.
Vorgeschlagen wurde eine unterirdische Bahnstrecke in München erstmals [[1928]] in einer Studie „zur Verschiebung des Verkehrsschwerpunktes“. Die unterirdische Trasse könne es ermöglichen, „den Fernverkehr bis in die innere Stadt und vielleicht durch diese hindurch zu leiten”, hieß es in der Studie. In den [[1930er]]-Jahren war erstmals mit dem Bau eines S-Bahntunnels in der Innenstadt begonnen worden. Am 22. Mai [[1938]] erfolgte der erste Rammschlag für den Bau der geplanten Nord-Süd-Tunnelstrecke der S-Bahn an der [[Lindwurmstraße|Lindwurm]]-/[[Ziemssenstraße]], zwischen den heutigen [[U-Bahn]]stationen [[Sendlinger Tor]] und [[U-Bahnhof Goetheplatz|Goetheplatz]]. In der Ansprache von Julius Dorpmüller, dem Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, wurde das Vorhaben erstmals in der Öffentlichkeit als „S-Bahn“ bezeichnet. Bedingt durch den Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden in den Folgejahren allerdings alle Arbeiten und Planungen am Münchner S-Bahnnetz auf Eis gelegt.


[[1965]] schlossen der Bund, der [[Freistaat Bayern]], die Landeshauptstadt [[München]] und die damalige Deutsche Bundesbahn dann einen Vertrag über den Bau der Münchner S-Bahn. Nachdruck hinter die Sache kam wenig später, am 26. April [[1966]], durch eine Entscheidung, die in Rom getroffen wurde: Bei einer Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees setzte sich München gegen Detroit, Madrid und Montreal als Austragungsort für die [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspiele 1972]] durch. Nun stand der enge Zeitplan: In sechs Jahren musste das Münchner S-Bahnnetz einsatzfähig sein. Am 15. Juni [[1966]] erfolgte dann schließlich der erste Rammstoß anlässlich des Beginns des Münchner S-Bahnbaues in der [[Arnulfstraße]] gegenüber dem [[Hauptbahnhof|Starnberger Flügelbahnhof]].
[[1965]] schlossen der Bund, der [[Freistaat Bayern]], die Landeshauptstadt [[München]] und die damalige Deutsche Bundesbahn dann einen Vertrag über den Bau der Münchner S-Bahn. Nachdruck hinter die Sache kam wenig später, am 26. April [[1966]], durch eine Entscheidung, die in Rom getroffen wurde: Bei einer Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees setzte sich München gegen Detroit, Madrid und Montreal als Austragungsort für die [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Sommerspiele 1972]] durch. Nun stand der enge Zeitplan: In sechs Jahren musste das Münchner S-Bahnnetz einsatzfähig sein. Am 15. Juni [[1966]] erfolgte dann schließlich der erste Rammstoß anlässlich des Beginns des Münchner S-Bahnbaues in der [[Arnulfstraße]] gegenüber dem [[Hauptbahnhof|Starnberger Flügelbahnhof]].
Zeile 104: Zeile 74:
Alle Baumaßnahmen fanden unter extremem Zeitdruck statt. Am 25. Februar [[1971]] konnte dann Richtfest in der Tunnelröhre der '''[[Stammstrecke]]''' gefeiert werden. Im Mai desselben Jahres kam ein erster S-Bahnzug der Baureihe ET 420 auf der Strecke Pasing-Gauting zum Einsatz. Der regelmäßige Vorlaufbetrieb wurde dort am 1. September 1971 aufgenommen.
Alle Baumaßnahmen fanden unter extremem Zeitdruck statt. Am 25. Februar [[1971]] konnte dann Richtfest in der Tunnelröhre der '''[[Stammstrecke]]''' gefeiert werden. Im Mai desselben Jahres kam ein erster S-Bahnzug der Baureihe ET 420 auf der Strecke Pasing-Gauting zum Einsatz. Der regelmäßige Vorlaufbetrieb wurde dort am 1. September 1971 aufgenommen.


Am 28. Mai [[1972]] war es dann so weit: Das Münchner S-Bahnnetz startete mit über 360 Kilometern an Gleisen und 101 Zügen der Baureihe ET 420. Es war das erste Mal, dass in Deutschland ein S-Bahnnetz zu einem Stichtag in einem derartig großen Umfang in Betrieb ging. Die Strecke nach [[Wolfratshausen]] - die heutige [[S7]] - ging damals als {{ÖPNV|S10}} noch mit älteren Leichtmetall-Wendezügen, die vom [[Holzkirchner Bahnhof]] aus fuhren, in Betrieb. Sie wurde erst nach Errichtung eines 260 m langen Tunnels zur Unterquerung der Hauptgleise zwischen dem neu gebauten Haltepunkt [[Heimeranplatz]] (Eröffnung erst 26. September [[1982]]) und dem auf 4 Gleise ausgebauten Bahnhof [[Donnersbergerbrücke]] am 31. Mai [[1981]] in S7 umbenannt, da sie danach auf der Stammstrecke verkehren konnte.  
Am 28. Mai [[1972]] war es dann so weit: Das Münchner S-Bahnnetz startete mit über 360 Kilometern an Gleisen und 101 Zügen der Baureihe ET 420. Es war das erste Mal, dass in Deutschland ein S-Bahnnetz zu einem Stichtag in einem derartig großen Umfang in Betrieb ging. Die Strecke nach [[Wolfratshausen]] - die heutige [[S7]] - ging damals als {{ÖPNV|S10}} noch mit älteren Leichtmetall-Wendezügen, die vom [[Holzkirchner Bahnhof]] aus fuhren, in Betrieb. Sie wurde erst nach Errichtung eines 260 m langen Tunnels zur Unterquerung der Hauptgleise zwischen dem neu gebauten Haltepunkt [[Heimeranplatz]] (Eröffnung erst 26. September [[1982]]) und dem auf 4 Gleise ausgebauten Bahnhof [[S-Bahnhof Donnersbergerbrücke|Donnersbergerbrücke]] am 31. Mai [[1981]] in S7 umbenannt, da sie danach auf der Stammstrecke verkehren konnte.  


Knapp drei Monate später eröffnete der damalige Bundespräsident Gustav Heinemann die Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Während der Spiele wurden zusätzlich zum bestehenden S-Bahnnetz zwei Sonderlinien der S-Bahn über den Bahn-[[Nordring]] zum heute brachliegenden [[Bahnhof München Olympiastadion|Bahnhof Olympiastadion]] eingesetzt. Das neue Münchner S-Bahnsystem bewährte sich während der Olympischen Spiele bestens und transportierte in 17 Tagen 3,18 Millionen Fahrgäste in 7.138 Fahrten zu und von den Sportstätten. Die Sonderlinien wurden noch mehrere Jahre zu wichtigen Fußballspielen im Olympiastadion eingesetzt.
Knapp drei Monate später eröffnete der damalige Bundespräsident Gustav Heinemann die Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Während der Spiele wurden zusätzlich zum bestehenden S-Bahnnetz zwei Sonderlinien der S-Bahn über den Bahn-[[Nordring]] zum heute brachliegenden [[Bahnhof München Olympiastadion|Bahnhof Olympiastadion]] eingesetzt. Das neue Münchner S-Bahnsystem bewährte sich während der Olympischen Spiele bestens und transportierte in 17 Tagen 3,18 Millionen Fahrgäste in 7.138 Fahrten zu und von den Sportstätten. Die Sonderlinien wurden noch mehrere Jahre zu wichtigen Fußballspielen im Olympiastadion eingesetzt.
Zeile 150: Zeile 120:
{{Siehe auch|Zweite Stammstrecke}}
{{Siehe auch|Zweite Stammstrecke}}


Da nahezu alle Linien die Stammstrecke befahren, ergibt sich hier ein Engpass im S-Bahn-Netz, der bei kleinsten Störungen zu großen Verspätungen führt. Von [[2018]] bis voraussichtlich [[2037]] wird deshalb ein etwa 10 km langer zweiter Stammstreckentunnel gebaut. Dieser soll zwischen Laim und Donnersbergerbrücke und nördlich der bestehenden Stammstrecke zum [[Bahnhof München Ost|Ostbahnhof]] verlaufen und am [[Leuchtenbergring]] wieder zur Hauptstrecke führen. Haltepunkte sind nur am [[Hauptbahnhof]] sowie am [[Marienhof]] (nördlich des [[Marienplatz]]es) vorgesehen. Dieser Tunnel setzte sich gegen eine Variante über den „Südring“ (Fern- und Regionalverkehr nach Salzburg und Mühldorf) durch. Am [[5. April]] [[2017]] wurde mit dem Bau begonnen<ref>Landeshauptstadt München: [https://stadt.muenchen.de/infos/zweite-sbahn-stammstrecke.html Zweite S-Bahn-Stammstrecke]</ref>.
Da nahezu alle Linien die Stammstrecke befahren, ergibt sich hier ein Engpass im S-Bahn-Netz, der bei kleinsten Störungen zu großen Verspätungen führt. Von [[2018]] bis voraussichtlich [[2037]] wird deshalb ein etwa 10 km langer zweiter Stammstreckentunnel gebaut. Dieser soll zwischen Laim und Donnersbergerbrücke und nördlich der bestehenden Stammstrecke zum [[Bahnhof München Ost|Ostbahnhof]] verlaufen und östlich des [[S-Bahnhof Leuchtenbergring|S-Bahnhofs Leuchtenbergring]] wieder zur Hauptstrecke führen. Haltepunkte sind nur am [[Hauptbahnhof]] sowie am [[Marienhof]] (nördlich des [[Marienplatz]]es) vorgesehen. Dieser Tunnel setzte sich gegen eine Variante über den „Südring“ (Fern- und Regionalverkehr nach Salzburg und Mühldorf) durch. Am [[5. April]] [[2017]] wurde mit dem Bau begonnen<ref>Landeshauptstadt München: [https://stadt.muenchen.de/infos/zweite-sbahn-stammstrecke.html Zweite S-Bahn-Stammstrecke]</ref>.


=== Betriebskonzept ===
=== Betriebskonzept ===
Zeile 238: Zeile 208:
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Website|www.s-bahn-muenchen.de}}
* {{Website|www.s-bahn-muenchen.de}}
* X: der Internetauftritt der Münchner S-Bahn bei X wurde Anfang Juni stillgelegt.
* S-Bahn München: [https://bsky.app/profile/s-bahn-muenchen.de neuer Internetauftritt bei BlueSky]
* [https://www.s-bahn-muenchen.de/service/muenchen-navigator-app München Navigator-App], App der S-Bahn München  
* [https://www.s-bahn-muenchen.de/service/muenchen-navigator-app München Navigator-App], App der S-Bahn München  
* [https://www.mvv-muenchen.de/plaene-bahnhoefe/bahnhofsinformation/index.html Informationen zu den einzelnen Bahnhöfen im BIS des MVV]
* [https://www.mvv-muenchen.de/plaene-bahnhoefe/bahnhofsinformation/index.html Informationen zu den einzelnen Bahnhöfen im BIS des MVV]
32.123

Bearbeitungen