St. Ludwig: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Ludwigskirche1.jpg|thumb|St. Ludwig]]
#REDIRECT [[Pfarr- und Universitätskirche St. Ludwig]]
 
Die '''Katholische Pfarr- und Universitätskirche St. Ludwig''', genannt ''Ludwigskirche'', ist der erste Monumentalkirchenbau im [[Rundbogenstil]] und besitzt das zweitgrößte Altar[[fresko]] der Welt.
 
== Lage ==
 
St. Ludwig (Ludwigstr. 22) befindet sich im nördlichen Teil der [[Ludwigstraße (München)|Ludwigstraße]] und bildet den städtebaulichen Auftakt der in Ost-West-Richtung verlaufenden [[Schellingstraße (München)|Schellingstraße]]. Sie besitzt einen eigenen Aufgang des [[U-Bahn München|U-Bahnhofs]] ''Universität'' der U3/6.
 
== Geschichte ==
 
Das ''Schönfeld'', das später in die [[Maxvorstadt]] aufgehen sollte, verlor seine Pfarrkirche durch den Um- und Neubau des Kgl. Kriegsministeriums (heute Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Ludwigstr. 14 / Schönfeldstr. 3) durch [[Leo von Klenze]], der einen Abriss der Maximilianskapelle erforderte. Diesen Umstand nutzte König [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig I.]], um in der Achse der Löwenstraße, der heutigen [[Liste_M%C3%BCnchner_Stra%C3%9Fennamen#S|Schellingstraße]], einen Monumentalbau für seine Prachtstraße zu errichten, für die schon früher [[Leo von Klenze]] erste Entwürfe einreichte. [[1828]] bot er einen Zuschuss in Höhe von 100.000 Gulden aus seiner Privatschatulle an, wenn [[Friedrich von Gärtner]] als Archtitekt ausgewählt und der Grundstein am Tage seines Namenspatron, [[Ludwig IX. (Frankreich)|Ludwig dem Heiligen]], im nächsten Jahr, also am [[25. August]] [[1829]] gelegt werden sollte. Der Magistrat der Kgl. Haupt- und Residenzstadt München verlangte eine Verlegung der Kirche nach Süden in Richtung Wohngebiete; selbst der 2. Bürgermeister [[Jakob Klar]], der bisher jede Forderung des Königs unterstützt hatte, hielt eine Bebauung der Gegend um die Schellingstraße für einen Zeitraum bis 100 Jahre für unwahrscheinlich. Nachdem die Baukosten auf rund 1 Million Gulden geschätzt wurden, lehnte der Magistrat in seiner Sitzung vom [[5. April]] [[1828]] den Antrag fast einstimmig ab.
 
[[Friedrich von Gärtner]] vermutete, dass die durch die Grunderwerbungen und Erschließungskosten gerade im Bereich Ludwigstraße hochverschuldete Kgl. Haupt- und Residenzstadt München nur Zeit gewinnen wollte und wandte sich direkt an Ludwig I. Der drohte mit Verlegung der Universität und des Residenzsitzes. Daraufhin gab der Magistrat nach, obwohl die anstehende Rückzahlung [[Frankreich|französischer]] [[Anleihe|Anleihen]] die Stadt an den Rand des finanziellen Ruins brachte.
 
So erfolgte am [[25. August]] [[1829]] die Grundsteinlegung. [[1832]] mussten die Arbeiten wegen Kriegsgefahr, politischen Unruhen, Seuchen und der allgemeinen Teuerung eingestellt werden. Es wurde lediglich das Gewölbe geschlossen und durch ein Notdach die bereits vorhandenen Fresken geschützt. Nach dem Finanzausgleich von [[1835]] zwischen Stadt und Königreich wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. Gärtner wurde persönlich für eine Fertigstellung bis [[1842]] verantwortlich gemacht. Dadurch hoffte die Kgl. Haupt- und Residenzstadt München, den saumseligen [[Peter von Cornelius]] zur Vollendung seiner Fresken zu bewegen.
 
Das Ergebnis der Fresken gefiel aber Ludwig I. nicht; er machte bei einer gemeinsamen Besichtigung der fertigen Kirche mit Peter von Cornelius seinem Ärger Luft. Das bewirkte dann einen Bruch zwischen Ludwig I. und Cornelius. Cornelius ging daraufhin nach [[Berlin]]. Am [[8. September]] [[1844]] wurde St. Ludwig durch Erzbischof Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel eingeweiht und dann der Kgl. Haupt- und Residenzstadt München übergeben.
 
[[1903]]/[[1904|04]] wurde der Innenraum renoviert. Da die Fresken im Hauptschiff als zu wenig prunkvoll angesehen wurden, wurden sie entsprechend ergänzt.
 
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Ludwigskirche schwer beschädigt. Dennoch beschlagnahmte die [[USA|US-Amerikanische]] [[Besatzungsmacht]] die Kirche und erhob sie zur [[Garnisionskirche]], die sie bis [[1949]] blieb. [[1948]] wurde das Dach abgedichtet. [[1954]] erfolgte der Wiederaufbau durch Erwin Scheich, der wegen der Rücknahme der Veränderungen von [[1903]]/[[1904|04]] als vorbildlich gilt. Am [[10. November]] [[1957]] erfolgte die Weihe des neuen Hochaltars.
 
== Programm und Konzeption ==
 
St. Ludwig stellt einen direkten optischen Bezug zur [[Theatinerkirche (München)|Theatinerkirche]] her, die am Anfang des Gesamtensembles [[Odeonsplatz]] – [[Ludwigstraße (München)|Ludwigstraße]] auf der westlichen und damit gegenüberliegenden Seite steht. Somit ist auch hier eine Art Klammer zu beobachten, die allerdings nicht so durchdacht zu sein scheint wie die anderen Bezüge (siehe [[Ludwigstraße (München)|Ludwigstraße]]). Der Grundriss der Ludwigskirche hat als Vorbild den einer dreischiffigen byzantinischen [[Basilika]] mit der geometrischen Grundfigur eines [[Antonius-Kreuz|Antonius-Kreuzes]]. Damit nimmt der [[Rundbogenstil]] an St. Ludwig deutliche Rückbesinnung auf einen Stil, dessen Zeit von einem dynastischen und hierarchischen Kaiserhaus geprägt war.
 
== Glocken ==
 
St. Ludwig besitzt sechs Glocken, die nach dem engsten Familienkreis Ludwigs I. benannt sind. Sie hängen in den beiden 71 Meter hohen Türmen. Im Südturm sind Ludwigs- und Theresienglocke nach dem Königspaar, im Nordturm sind Maximilians-, Otto-, Luitpold- und Adalbertglocke nach den Kindern benannt.
 
== Bedeutende Werke ==
 
* Chorfresko ''Das jüngste Gericht'' ([[Peter von Cornelius]], [[1836]]-[[1840]])
* Kalksteinfiguren ''Vier Evangelisten mit Christus'' (sog. "Schwanthalerfiguren") (Entwurf [[Ludwig von Schwanthaler]], durch ihn auch Ausführung der Figuren "Christus" und "Lukas")
* ''Medaillons der Bischöfe'' im Langhaus (Gebhard Fugel, [[1904]])
 
== Literatur ==
 
* Klaus Gallas: ''München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte.'' Köln: DuMont 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer)
* Oswald Hederer: ''Die Ludwigskirche in München''. Geschichte und Führung. 2., völlig neubearbeitete Auflage. München, Zürich: Schnell & Steiner 1977. ISBN 3-7954-0509-2
 
== Weblinks ==
{{commons|Category:St. Ludwig in Munich|St. Ludwig}}
* [http://www.st-ludwig-muenchen.de/ Internetauftritt der Kath. Pfarr- und Universitätsgemeinde St. Ludwig]
* [http://www.st-ludwig-muenchen.de/jugend Homepage der Pfarrjugend und Ministranten St.Ludwig]
* [http://www.muenchen.de/Tourismus/Sehenswuerdigkeiten/Kirchen_und_Kloester/132831/Ludwigskirche.html muenchen.de: St. Ludwig]
* {{BLfD|1562860|St. Ludwig}}
 
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[[Kategorie:Kirchengebäude in München|Ludwig]]
[[Kategorie:Historistisches Bauwerk|München Ludwig]]
 
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Aktuelle Version vom 9. März 2007, 20:37 Uhr