Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''herzogliche Kunst- und Wunderkammer''' war eines der weltweit ersten Universalmuseen. Es war der Bevölkerung nicht zugänglich. Unter den mehr als 6000 Objekten der Sammlung befanden sich bedeutende Gemälde, wie z.B. Die [[Alexanderschlacht]] von [[Albrecht Altdorfer]], sowie naturkundliche, völkerkundliche und landesgeschichtliche Exponate.  
Die '''herzogliche Kunst- und Wunderkammer''' war eines der weltweit ersten Universalmuseen. Es war der Bevölkerung nicht zugänglich. Unter den mehr als 6000 Objekten der Sammlung befanden sich bedeutende Gemälde, wie z.B. Die [[Alexanderschlacht]] von [[Albrecht Altdorfer]], sowie naturkundliche, völkerkundliche und landesgeschichtliche Exponate.  


Ab [[1809]] diente das Gebäude als [[Bayerisches Hauptmünzamt|Königlich bayerische Münze]]. Im Obersten Stockwerk, der ehemaligen Kunst. und Wunderkammer wurde eine Zwischendecke eingezogen. Die gesamte Fassade wurde [[Klassizismus|klassizistisch]] umgestaltet, die Westseite erhielt einen Risalit über dem Eingang mit [[Giebel#Begriffe|Dreiecksgiebel]] und {{WP2|Allegorie|allegorischem}} Relief.<ref> Die dreischiffigen Stallungen im Erdgeschoss wurden in kleinteilige Räume umgebaut, nur im Südflügel blieb eine große Halle erhalten (heutige Säulenhalle). In ihr wurden die großen Maschinen aufgestellt. Um Gebäudebewegungen vorzubeugen, wurden in der Mittelhalle Eisenkonstruktionen zwischen den Säulen eingebaut, die heute noch erhalten sind. Der Antrieb der Maschinen erfolgte über drei Wasserräder im [[Pfisterbach]]. Das frühere Heulager wurde zur Scheideanstalt.</ref > Im [[Zweiten Weltkrieg]] wurde der Nordflügel am 17. Dezember 1944 und am 7. Januar 1945 durch eine Luftmine, Bomben und Feuer fast vollständig zerstört, die Arkaden bleiben weitgehend unbeschädigt. Im Südflügel blieb der barocke Dachstuhl bis heute erhalten. In den Jahren 1950 bis [[1952]] wurde das Gebäude instand gesetzt, neue Treppenhäuser eingebaut und die früheren Decken durch Betondecken ersetzt.
Ab [[1809]] diente das Gebäude als [[#Alte Münze|Königlich bayerische Münze]].  
 
Im Obersten Stockwerk, der ehemaligen Kunst- und Wunderkammer wurde eine Zwischendecke eingezogen. Die gesamte Fassade wurde [[Klassizismus|klassizistisch]] umgestaltet, die Westseite erhielt einen Risalit über dem Eingang mit Dreiecksgiebel und {{WP2|Allegorie|allegorischem}} Relief.<ref> Die dreischiffigen Stallungen im Erdgeschoss wurden in kleinteilige Räume umgebaut, nur im Südflügel blieb eine große Halle erhalten (heutige Säulenhalle). In ihr wurden die großen Maschinen aufgestellt. Um Gebäudebewegungen vorzubeugen, wurden in der Mittelhalle Eisenkonstruktionen zwischen den Säulen eingebaut, die heute noch erhalten sind. Der Antrieb der Maschinen erfolgte über drei Wasserräder im [[Pfisterbach]]. Das frühere Heulager wurde zur Scheideanstalt.</ref > Im [[Zweiten Weltkrieg]] wurde der Nordflügel am 17. Dezember 1944 und am 7. Januar 1945 durch eine Luftmine, Bomben und Feuer fast vollständig zerstört, die Arkaden bleiben weitgehend unbeschädigt. Im Südflügel blieb der barocke Dachstuhl bis heute erhalten. In den Jahren 1950 bis [[1952]] wurde das Gebäude instand gesetzt, neue Treppenhäuser eingebaut und die früheren Decken durch Betondecken ersetzt.


===Alte Münze===
===Alte Münze===
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Georg Hager leitete 1907 mit einer Denkschrift die "Neuorganisation des kgl. Generalkonservatoriums der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns" mit einer Trennung vom [[Bayerisches Nationalmuseum|Bayerischen Nationalmuseum]] ein. Es folgte die Gründung der "[[Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern]]". Mit einem Ministerialbeschluss von [[1917]] folgte die Umbenennung des "Generalkonservatoriums" in "Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege".
Georg Hager leitete 1907 mit einer Denkschrift die "Neuorganisation des kgl. Generalkonservatoriums der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns" mit einer Trennung vom [[Bayerisches Nationalmuseum|Bayerischen Nationalmuseum]] ein. Es folgte die Gründung der "[[Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern]]". Mit einem Ministerialbeschluss von [[1917]] folgte die Umbenennung des "Generalkonservatoriums" in "Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege".


;Außenstellen: Erste Gründung einer archäologischen Außenstelle für die Oberpfalz 1952, der weitere Außenstellen in [[Augsburg]] (1960), Nürnberg (1965), [[Landshut]] (1973), Seehof (1976) und das Grabungsbüro in [[Ingolstadt]] (1980) folgten.  
;Außenstellen: Erste Gründung einer archäologischen Außenstelle für die Oberpfalz 1952, der weitere Außenstellen in Augsburg (1960), Nürnberg (1965), [[Landshut]] (1973), Seehof (1976) und das Grabungsbüro in [[Ingolstadt]] (1980) folgten.  
;Neue Methoden und Medien: 1980 konnten erstmals geophysikalische Prospektionen und die Luftbildarchäologie in der Behörde institutionell verankert werden (inzwischen gibt es hier dazu das größte Bildarchiv in Deutschland). Geographisches Informationssystem (Fachinformationssystem — FIS, BayernViewer-denkmal).
;Neue Methoden und Medien: 1980 konnten erstmals geophysikalische Prospektionen und die Luftbildarchäologie in der Behörde institutionell verankert werden (inzwischen gibt es hier dazu das größte Bildarchiv in Deutschland). Geographisches Informationssystem (Fachinformationssystem — FIS, BayernViewer-denkmal).
;Publikationsreihen:Seit 1958 gibt es die Publikationsreihe "Bayerische Kunstdenkmale", seit 1952 publiziert die "Materialhefte zur Vor- und Frühgeschichte", seit 1960 die "Jahresberichte der bayerischen Bodendenkmalpflege" (zuvor "Bayerische Vorgeschichtsblätter"). 1985/86 die Reihe "Denkmäler in Bayern" (die Baudenkmäler ganz Bayerns wurden darin erstmals vollständig publiziert). Denkmaltopographien, die die Denkmäler von einzelnen Städten und Landkreisen in Wort und Bild darstellen, erläutern und ihren Denkmalwert würdigen.
;Publikationsreihen:Seit 1958 gibt es die Publikationsreihe "Bayerische Kunstdenkmale", seit 1952 publiziert die "Materialhefte zur Vor- und Frühgeschichte", seit 1960 die "Jahresberichte der bayerischen Bodendenkmalpflege" (zuvor "Bayerische Vorgeschichtsblätter"). 1985/86 die Reihe "Denkmäler in Bayern" (die Baudenkmäler ganz Bayerns wurden darin erstmals vollständig publiziert). Denkmaltopographien, die die Denkmäler von einzelnen Städten und Landkreisen in Wort und Bild darstellen, erläutern und ihren Denkmalwert würdigen.
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==Adresse==
==Adresse==
[[Hofgraben]] 4
[[Hofgraben]] 4
== S-Bahn ==
Unter dem Gebäude soll ab den 2030er-Jahren die zweite Münchner [[Zweite Stammstrecke|S-Bahn-Stammstrecke]] verlaufen. Der Tunnel soll bergmännisch gegraben werden.


==Literatur==
==Literatur==
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