Jan Palach (* 11. August 1948 in Mělník; † 19. Januar 1969 in Prag) war ein tschechoslowakischer Student, der sich aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings durch sowjetische Panzer in Prag am 21. August 1968 und gegen das Diktat der Sowjetunion selbst verbrannte.

Jan Palach stand am 16. Januar 1969 zwischen 15 und 16 Uhr bei der Treppe des Nationalmuseums, welches den Prager Wenzelsplatz nach Südosten hin abschließt, legte dort am Rande des Brunnens seinen Mantel und seine Aktentasche ab. Dann übergoss er sich mit Benzin und verbrannte sich selbst.

Als Folge der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Truppen der Staaten des Warschauer Paktes verließen zehntausende Menschen, in erster Linie Facharbeiter und Intellektuelle, das Land. Allein nach Österreich flüchteten rund 96.000 Menschen, weitere 66.000 Urlauber kehrten nicht aus Österreich in die Tschechoslowakei zurück.

Ein Film-Dokument

tag-programm, 23.11.2012 18:30

Jan Palach

18.30 Uhr - Ein Filmessay aus den Tagen der Beerdigung Jan Palachs, der sich zum Protest gegen die sowjetische Okkupation am 19. Januar 1969 verbrannte. Der Film, der lange Zeit als verloren galt, ist ein eindrucksvolles Zeugnis der damaligen Zeit. Er zeigt die tausende Menschen, die damals nach Prag gefahren sind, und die hunderten von Kränzen, die den Platz vor dem Karolinum der Universität füllten…

Im Rahmen der Retrospektive „Prager Frühling. Tschechoslowakische Neue Welle der 60er Jahre“

Stanislav Milota über die Entstehung des Films: „Der Film entstand im Jahr 1969, bereits nach der Okkupation. In den Studios von Barrandov war die Situation schon anders, ich hatte keine Kamera mehr wie im Oktober 1968, und so half der Leiter des Studios, Vlastimil Harnach, aus, der mir eine Kamera und auch Material gab, so habe ich einige Tage gedreht. Es wurde auf die Schnelle verarbeitet. Damals waren schon die Stasimitarbeiter in den Studios zugegen und überprüften, was entwickelt und kopiert wurde. Zum Schluss ist es Herrn Kalista und seinen Bekannten gelungen, zwei Kopien zu machen. Ich drehte damals einen Film in Israel, und so nahm ich eine Kopie dorthin mit. Die zweite Kopie verschwand und tauchte erst letztes Jahr wieder auf. Sie riefen aus dem Archiv an, dass sie dort irgendein nicht identifiziertes Material entdeckt haben, und ich erkannte, dass es sich um genau das handelte, was wir die letzten zwölf Jahre in den verschiedenen Archiven der Stasi gesucht haben.“

CSSR 1969 - R: Stanislav Milota, Jaromír Kallista – 20 min, ohne Worte

Veranstalter:

Tschechisches Zentrum München, Filmmuseum München in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Filmarchiv Prag

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