Frauenkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Münchener '''Frauenkirche''' (offiziell: ''Unserer lieben Frau'') wurde von [[1468]] bis [[1488]] von [[Jörg von Halspach]], genannt "der Ganghofer", erbaut. Ganghofer bekam von der Stadt auch den Auftrag, das heute "[[Altes Rathaus|alte Rathaus]]" (1470-1480) zu bauen. Die Peterskirche war damals noch eine kleine Kapelle und München zählte 13.000 Einwohner. Die Bauzeit der Frauenkirche war mit nur 20 Jahren extrem kurz. Bauherren waren der Münchner Rat in Zusammenarbeit mit Herzog [[Albrecht IV.]] sowie der damalige Bischof. Eine Sage erzählt, dass der Ganghofer zur Zeit der Planung mit dem Teufel einen Pakt schloss, er sollte eine Kirche ohne Fenster erbauen. Der Baumeister überlistet den Teufel, indem er die Pfeiler in die Achsen der Fenster stellt. Der Teufel ist so verärgert, dass er am Eingang der Kirche seinen Fußabtritt hinterlässt.([[Wikipedia:de:Teufelstritt|Teufelstritt{{WL}}]]) [http://www.sagen.at/texte/sagen/deutschland/bayern/muenchen/teufelstritt.html]  
Die Münchener '''Frauenkirche''' (offiziell: ''Unserer lieben Frau'') wurde von [[1468]] bis [[1488]] von [[Jörg von Halspach]], genannt "der Ganghofer", erbaut. Ganghofer bekam von der Stadt auch den Auftrag, das heute "[[Altes Rathaus|alte Rathaus]]" (1470-1480) zu bauen. Die Peterskirche war damals noch eine kleine Kapelle und München zählte 13.000 Einwohner. Die Bauzeit der Frauenkirche war mit nur 20 Jahren extrem kurz. Bauherren waren der Münchner Rat in Zusammenarbeit mit Herzog [[Albrecht IV.]] sowie der damalige Bischof. Eine Sage erzählt, dass der Ganghofer zur Zeit der Planung mit dem Teufel einen Pakt schloss, er sollte eine Kirche ohne Fenster erbauen. Der Baumeister überlistet den Teufel, indem er die Pfeiler in die Achsen der Fenster stellt. Der Teufel ist so verärgert, dass er am Eingang der Kirche seinen Fußabtritt hinterlässt.([[Wikipedia:de:Teufelstritt|Teufelstritt{{WL}}]]) [http://www.sagen.at/texte/sagen/deutschland/bayern/muenchen/teufelstritt.html]  
Der eigentliche Hintergrund der Geschichte ist jedoch, dass die Kirche den Wittelsbachern später als Grablege dienen sollte. [[1500]] entstand ein Grabdenkmal für [[Ludwig IV.|Ludwig den Bayern]], [[1600]] wurde [[Albrecht V.]] als Bronzestatue und zwei Grabwächter hinzugefügt. Während des Baus der Frauenkirche fand ein Stilwandel von der Gotik zur Renaissance statt. So ist der Backsteinbau des zu dieser Zeit recht modernen Kirchenschiffs klar gotisch, die Kuppeln der beiden Türme, die als "welsche Hauben" bezeichnet werden, markieren jedoch schon den Beginn der Renaissance. Die Verwendung von [[Backstein]] ist darauf zurückzuführen, dass der Baustoff aus dem Umland kam und dadurch recht billig war. Der einheitliche Stil dieser "Bürgerkirche" ist schmucklos und einfach, nach oben hin immer mehr durch Ornamente aus Formsteinen verziert.  
Der eigentliche Hintergrund der Geschichte ist jedoch, dass die Kirche den Wittelsbachern später als Grablege dienen sollte. [[1500]] entstand ein Grabdenkmal für [[Ludwig IV.|Ludwig den Bayern]], [[1600]] wurde [[Albrecht V.]] als Bronzestatue und zwei Grabwächter hinzugefügt. Während des Baus der Frauenkirche fand ein Stilwandel von der Gotik zur [[Renaissance]] statt. So ist der Backsteinbau des zu dieser Zeit recht modernen Kirchenschiffs klar gotisch, die Kuppeln der beiden Türme, die als "welsche Hauben" bezeichnet werden, markieren jedoch schon den Beginn der Renaissance. Die Verwendung von [[Backstein]] ist darauf zurückzuführen, dass der Baustoff aus dem Umland kam und dadurch recht billig war. Der einheitliche Stil dieser "Bürgerkirche" ist schmucklos und einfach, nach oben hin immer mehr durch Ornamente aus Formsteinen verziert.  


Die beiden '''Türme''' gehen von unten nach oben von einer quadratischen in eine achteckige Form über. Der nördliche Turm wurde später als Nullpunkt der [[Landtafel|Bayerischen Landesvermessung]] gewählt. Von ihm aus überzog ein Dreiecksnetz von Fixpunkten (Trigonometrische Punkte) ganz [[Bayern]] inklusive der damals zu Bayern gehörenden Rheinpfalz. Die Basislinie für alle weiteren Dreiecke ging von hier nach Aufkirchen.
Die beiden '''Türme''' gehen von unten nach oben von einer quadratischen in eine achteckige Form über. Der nördliche Turm wurde später als Nullpunkt der [[Landtafel|Bayerischen Landesvermessung]] gewählt. Von ihm aus überzog ein Dreiecksnetz von Fixpunkten (Trigonometrische Punkte) ganz [[Bayern]] inklusive der damals zu Bayern gehörenden Rheinpfalz. Die Basislinie für alle weiteren Dreiecke ging von hier nach Aufkirchen.
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