Haus der Kunst: Unterschied zwischen den Versionen

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Zusätzlich zu den Ausstellungsräumen gibt es eine Ehrenhalle sowie ein Restaurant für 700 Personen.
Zusätzlich zu den Ausstellungsräumen gibt es eine Ehrenhalle sowie ein Restaurant für 700 Personen.


Paul Ludwig Troost hatte die zentral liegende ehemalige  "Ehrenhalle" für die Aufstellung von Großplastiken und für die Durchführung von Künstlerfesten vorgesehen. Gemäß dieser Bestimmung als repräsentative Empfangshalle wurden die Sockel, Wand- und Pfeilerfassungen des dreischiffigen Oberlichtsaals mit blutrotem [[Material|Tegernseer Marmor]] verkleidet. Die Omnipräsenz der Farbe Rot, die in der Hakenkreuzfahne der NSDAP dominant zum Ausdruck kommt, sollte die Allgegenwärtigkeit der nationalsozialistischen Weltanschauung beschwören. Nach 1950 nahm man im Inneren bauliche Veränderungen vor, die die Erinnerung an das unliebsame Erbe verschwinden lassen sollten. 1956 der Architekt Josef Wiedemann einen Wettbewerb, zur "Neutralisierung" durch die Farbe Weiß. Die rote Marmorverkleidung der Säulen und Türrahmen wurde weiß übertüncht, eingezogene Wände und Decken – und zeitweise Vorhänge aus weißem Nessel – verwandelten die monumentale Halle in einen multifunktionalen Raum. Diese Veränderungen wurden in den 1990er-Jahren, vor allem aber seit 2003 im Rahmen des "Kritischen Rückbaus" sukzessive rückgängig gemacht, um den Blick auf die Ursprünge freizulegen und eine offene Auseinandersetzung mit dem Raum und seiner Geschichte zu ermöglichen. Seither wurde die Mittelhalle immer wieder als Ausstellungsfläche für zeitgenössische Künstler genutzt. Ob eine kritische Auseinandersetzung mit der Hitlerschen Totschlag-Architektur dieser Halle stattfindet, sollte das Publikum beurteilen.
Paul Ludwig Troost hatte die zentral liegende ehemalige  "Ehrenhalle" für die Aufstellung von Großplastiken und für die Durchführung von Künstlerfesten vorgesehen. Gemäß dieser Bestimmung als repräsentative Empfangshalle wurden die Sockel, Wand- und Pfeilerfassungen des dreischiffigen Oberlichtsaals mit blutrotem [[Material|Tegernseer Marmor]] verkleidet. Die Omnipräsenz der Farbe Rot, die in der Hakenkreuzfahne der NSDAP dominant zum Ausdruck kommt, sollte die Allgegenwärtigkeit der nationalsozialistischen Weltanschauung beschwören. Nach 1950 nahm man im Inneren bauliche Veränderungen vor, die die Erinnerung an das unliebsame Erbe verschwinden lassen sollten. 1956 gewann der Architekt [[Josef Wiedemann]] einen Wettbewerb zur "Neutralisierung" durch die Farbe Weiß. Die rote Marmorverkleidung der Säulen und Türrahmen wurde weiß übertüncht, eingezogene Wände und Decken – und zeitweise Vorhänge aus weißem Nessel – verwandelten die monumentale Halle in einen multifunktionalen Raum. Diese Veränderungen wurden in den 1990er-Jahren, vor allem aber seit 2003 im Rahmen des "Kritischen Rückbaus" sukzessive rückgängig gemacht. Seither wurde die Mittelhalle immer wieder als Ausstellungsfläche für zeitgenössische Künstler genutzt. Ob eine kritische Auseinandersetzung mit der Hitlerschen Totschlag-Architektur dieser Halle stattfindet, sollte das Publikum beurteilen. 2016 führten dann Pläne zur Rekonstruktion äußerer Bauelemente der Nazizeit zu einem Eklat.


=== Nazi-Austellungen ===
=== Nazi-Austellungen ===
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