Thomas Wimmer: Unterschied zwischen den Versionen

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Thomas Wimmer wurde als Sohn eines Feuerschmieds und einer Dienstmagd am 7. Januar 1887 in Siglfing, einem heutigen Stadtteil des oberbayerischen [[Erding]], in ärmliche, kleinbürgerliche Verhältnisse hineingeboren. Er erlernte das Schreinerhandwerk, da ihm sein Vater die gewünschte teurere Holzbildhauerlehre nicht finanzieren konnte. Nach einer Gesellenwanderschaft, die ihn durch Deutschland, die Schweiz und Italien führte, ließ er sich 1904 in München nieder, um dort in einer Möbelfabrik zu arbeiten. 1907 trat er der 1893 in Kassel gegründeten [[Gewerkschaft]] „Deutscher Holzarbeiter-Verband“ (DHV) bei, für die er 1912 zum Bezirksdelegierten gewählt wurde. 1909 wurde Wimmer SPD-Mitglied und nahm in den folgenden Jahren an Fortbildungskursen des Arbeiterbildungsvereins "Vorwärts" teil. Außerdem engagierte er sich als Laienspieler im Dramatischen Verein [[Thalkirchen]]. 1914 wurde er zum [[Erster Weltkrieg|Kriegsdienst]] nach Metz (bayer. 8. Infanterieregiment) eingezogen und 1916 als Rüstungsarbeiter in die Heimat entlassen. Von 1919 bis zu seiner Kündigung durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] war er Assistent beim Münchner [[Arbeitsamt]]. Am 8. November 1918 wurde Thomas Wimmer zum Vorsitzenden des [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Soldatenrates]] in München gewählt. Seit dem 31. Juli [[1919]] wählten ihn die Münchner Sozialdemokraten Jahr für Jahr zu ihrem ersten Vorsitzenden.
Thomas Wimmer wurde als Sohn eines Feuerschmieds und einer Dienstmagd am 7. Januar 1887 in Siglfing, einem heutigen Stadtteil des oberbayerischen [[Erding]], in ärmliche, kleinbürgerliche Verhältnisse hineingeboren. Er erlernte das Schreinerhandwerk, da ihm sein Vater die gewünschte teurere Holzbildhauerlehre nicht finanzieren konnte. Nach einer Gesellenwanderschaft, die ihn durch Deutschland, die Schweiz und Italien führte, ließ er sich 1904 in München nieder, um dort in einer Möbelfabrik zu arbeiten. 1907 trat er der 1893 in Kassel gegründeten [[Gewerkschaft]] „Deutscher Holzarbeiter-Verband“ (DHV) bei, für die er 1912 zum Bezirksdelegierten gewählt wurde. 1909 wurde Wimmer SPD-Mitglied und nahm in den folgenden Jahren an Fortbildungskursen des Arbeiterbildungsvereins "Vorwärts" teil. Außerdem engagierte er sich als Laienspieler im Dramatischen Verein [[Thalkirchen]]. 1914 wurde er zum [[Erster Weltkrieg|Kriegsdienst]] nach Metz (bayer. 8. Infanterieregiment) eingezogen und 1916 als Rüstungsarbeiter in die Heimat entlassen. Von 1919 bis zu seiner Kündigung durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] war er Assistent beim Münchner [[Arbeitsamt]]. Am 8. November 1918 wurde Thomas Wimmer zum Vorsitzenden des [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Soldatenrates]] in München gewählt. Seit dem 31. Juli [[1919]] wählten ihn die Münchner Sozialdemokraten Jahr für Jahr zu ihrem ersten Vorsitzenden.


Von 1924 bis 1933 war Wimmer ehrenamtlicher [[Stadtrat]] und widmete sich vor allem Personal- und Wohnungsfragen sowie den Gemeindefinanzen. Nur einen Tag nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in München wurde er am 10. März 1933 in "Schutzhaft" genommen und zunächst in [[Justizvollzugsanstalt Stadelheim|Stadelheim]], danach in [[Landsberg am Lech]] inhaftiert. Später wurde er wiederholt in Gestapohaft genommen. Nach seiner Entlassung als Beamter arbeitete er zunächst bis 1938 in einer Baufirma, dann ab 1941 nach längerer Arbeitslosigkeit als Schreiner. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Thomas Wimmer erneut verhaftet und kam für sechs Wochen ins [[KZ Dachau|Konzentrationslager Dachau]]. Dort traf er auch seinen früheren politischen Gegner [[Karl Scharnagl]] ([[Bayerische Volkspartei|BVP]]) als Gefangenen wieder.
Von 1924 bis 1933 war Wimmer ehrenamtlicher [[Stadtrat]] und widmete sich vor allem Personal- und Wohnungsfragen sowie den Gemeindefinanzen. Nur einen Tag nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in München wurde er am 10. März 1933 in "Schutzhaft" genommen und zunächst in [[Justizvollzugsanstalt Stadelheim|Stadelheim]], danach in {{WL2|Landsberg am Lech}} inhaftiert. Später wurde er wiederholt in Gestapohaft genommen. Nach seiner Entlassung als Beamter arbeitete er zunächst bis 1938 in einer Baufirma, dann ab 1941 nach längerer Arbeitslosigkeit als Schreiner. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Thomas Wimmer erneut verhaftet und kam für sechs Wochen ins [[KZ Dachau|Konzentrationslager Dachau]]. Dort traf er auch seinen früheren politischen Gegner [[Karl Scharnagl]] ([[Bayerische Volkspartei|BVP]]) als Gefangenen wieder.


=== Von 1945 bis 1964 ===
=== Von 1945 bis 1964 ===
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