Zweibrückenstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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==Straßenverlauf==
==Straßenverlauf==
Die Straße beginnt an der Kreuzung Isartorplatz, Rumfordstraße und Thierschstraße, zieht sich bis zur Verbindung an die Liebherrstraße und Morassistraße, ab hier schwenkt die Straße nach links um, zieht dann wieder gerade bis zur Kreuzung an der Steinsdorf-, und Erhardtstraße und Ludwigsbrücken. Ehemals war dies nicht das Ende der Straße, die Straße war auch auf der anderen Seite der Ludwigsbrücken bis zum Gasteig, die Anlieger Muffatwerk und Müllerische Volksbad mit eingeschlossen, so benannt. Dieser Abschnitt ist nun der Rosenheimer Straße zugeordnet.
Die Straße beginnt an der Kreuzung Isartorplatz, Rumfordstraße und Thierschstraße, zieht sich bis zur Verbindung an die Liebherrstraße und Morassistraße, ab hier schwenkt die Straße nach links um, zieht dann wieder gerade bis zur Kreuzung an der Steinsdorf-, und Erhardtstraße und Ludwigsbrücken. Ehemals war dies nicht das Ende der Straße, die Straße war auch auf der anderen Seite der Ludwigsbrücken bis zum Gasteig, die Anlieger Muffatwerk und Müllerische Volksbad mit eingeschlossen, so benannt. Dieser Abschnitt ist nun namentlich der Rosenheimer Straße zugeordnet.


==Einzelne Gebäude==
==Einzelne Gebäude==

Version vom 21. Januar 2022, 17:07 Uhr

Die Zweibrückenstraße in der Isarvorstadt führt vom Isartorplatz in der Altstadt nach Südosten zur Ludwigsbrücke.

Vom Isartorplatz auf die Zweibrückenstraße.

Sie wurde bereits vor 1812 (aber nicht vor 1806) nach den zwei ältesten Brücken, der Inneren und Äußeren Ludwigsbrücke, zu denen sie führt, und nach dem Herzogtum Pfalz-ZweibrückenW, der Herkunft des ersten bayerischen Königs Max I. (1756–1825), benannt.

Straßenverlauf

Die Straße beginnt an der Kreuzung Isartorplatz, Rumfordstraße und Thierschstraße, zieht sich bis zur Verbindung an die Liebherrstraße und Morassistraße, ab hier schwenkt die Straße nach links um, zieht dann wieder gerade bis zur Kreuzung an der Steinsdorf-, und Erhardtstraße und Ludwigsbrücken. Ehemals war dies nicht das Ende der Straße, die Straße war auch auf der anderen Seite der Ludwigsbrücken bis zum Gasteig, die Anlieger Muffatwerk und Müllerische Volksbad mit eingeschlossen, so benannt. Dieser Abschnitt ist nun namentlich der Rosenheimer Straße zugeordnet.

Einzelne Gebäude

Ehedem Gasthaus Zum Postgarten auf Hausnummer 8 und ein weiteres Mietshaus mit der Nummer 10 linker Hand. Zustand 2018.

Haus-Nr. 8

Ehedem war hier das Gasthaus Zum Postgarten. August Alckens kennt das Gebäude und die Kanonenkugel bereits und führt sie in seinem Buch ,Die Gedenktafeln der Stadt München' auf. Er hat dazu folgendes notiert: Text der Tafel: NACH DER BESCHIESSUNG DES ROTEN TORES DURCH MARSCHALL CONDE AM 8 SEPT. D. J. 1796 HIER GEFUNDEN, über der Tafel ist eine Kugel eingemauert. Desweiteren seine Erklärung:

Der dem alten Isartor vorgelagerte 1576 erbaute Wehrbau des Roten Tores hatte bei der Erstürmung durch die oberbayerischen Bauern in der Sendlinger Mordweihnacht 1705 schwer gelitten und war beim Abzug der kaiserlichen Truppen, die während der Erbfolgekrieges 1744 vorübergehend München besetzt hielten, niedergebrannt, dann aber wieder erneuert worden. 1796 war er nicht so sehr der Beschießung der Österreicher und Condéer als dem Brand eines in der Nähe in Flammen aufgegangenen großen Holzlagers zum Opfer gefallen; er wurde im folgenden Jahre niedergelegt.
Zweibrückenstraße 8. Vor dem alten Postgarten, der 1903 abgerissen, und in der Folgezeit durch einen Neubau ersetzt wurde. Der Feilsäger Robel auf seinem, dem ersten für München, von ihm erfunden und erbauten, Transportfahrrad unterwegs zum nächsten Arbeitsplatz.

Im Buch Zu Gast im alten München findet sich eine Beschreibung und zwei Fotoansichten des alten Anwesens Zweibrückenstraße 8. Dort stand ehedem das Gasthaus "Zum Postgarten", dieses wurde auch noch bis 1971 im neuen Gebäude, 1903 erbaut, dort betrieben. Seit mitte der 1970er Jahre befand sich im rechten unteren Ladenbreich ein McDonald's der im Agust 2018 geschlossen wurde.

Die Fassadenmalerei, der Postreiter, wurde, wie in Zauners München in Kunst und Geschichte 1914 berichtet (nach einem Artikel von Alexander Heilmeyer: in Zeitschrift Kunst und Handwerk, Ausgabe 1908/1909) von Gottfried Gottlieb Klemm gezeichnet, daher auch die Signien G.G.K. im unterem Bildbereich, neben dem hinteren Huf.

Im Buch "Münchener Fassaden" (1974) wird das Gebäude als Abschlussbildbericht vorgestellt.

Der Architekt des Gebäudes, ein Hans Hartl, hat sich auch an der Fassade verewigt. Interessant ist, dass das Architekturmuseum der TUM in München einen anderen Architekten gelistet hat und auch ein anderes Baujahr (anstelle 1903 das Jahr 1910) nennt. Ein Herr Oswald Bieber ist hier aufgeführt. Es könnte angenommen werden, dass Hartl damals zum Architekturbüro von Bieber gehört haben mag, da sich noch weitere Gemeinsamkeiten finden.

Lehmbruch hat die Situation im Buch "Ein Neues München, Städteplanung und Stadtentwicklung um 1800, Forschung und Dokumentation", genauestens beschrieben, im Bericht ab S. 97, Städtebauliche Entwicklung am Isartor und der Verbindung bis zur Isar. Dort ist auch der Rote Turm mit Abbildung; so zeigt sich, dass das Bauwerk unmittelbar an der damaligen Isarbrücke stand, also ca. 200 m bis 300 m entfernt zur Kanonenkugelfundstelle.

Im Buch Stadt im Überblick (S. 162-163) bzw. Neuauflage, München im Überblick (S. 164-165) Fotoansicht aus dem Jahr um 1898, mit Blick auf die Museumsinsel und die Zweibrückenstraße bis hinein zur Thierschstraße. Auf dem Foto ist noch der alte Postgarten zu erkennen, ein nur ein Stockwerk hohes, langgezogenes Gebäude zwischen den bereits links und rechts eingefügten Neubauten.

Und abschließend finden wir in Denkmäler in Bayern - Landeshauptstadt München / Südwest, Zweibrückenstraße 8 weitere Erklärungen zum Gebäude und zu den bis in die Neuzeit durchgeführten Veränderungen am Gebäude. So hatte es den zweiten Weltkrieg so gut wie unbeschadet überstanden.

Haus-Nr. 11

Das erstmals in den Jahren um 1860 entstandene Mietshaus wurde nach Kriegsschäden vereinfacht in den Nachkriegsjahren wieder aufgebaut. Das Gebäude, das sich in die Liebherrstraße hinein erstreckt, wurde im Jahr 2011 gegen einen bedrohlich wirkenden Aluminiumsarg "ausgetauscht". Man kann das Vorhaben kaum glauben, wenn man das große Poster vom Entwurf an der Fassade betrachtet. Erschreckend, denn der passt so gar nicht zwischen die Gebäude zur Linken und Rechten. Nach einigen Protesten im Jahre 2011 wird der Bauherr Baywobau nun einen vernünftigeren Rechteckwürfel in die kleine Ecke platzieren. Die Fassade wird durch unterschiedlich gefärbte Fassadenverkleidung einen etwas aufgefrischten Charakter erhalten.

Haus-Nr. 19

Das Haus schließt direkt an die Bebauung Steinsdorfstraße 21 und Zweibrückenstraße an. Das, wie ehedem das Cafe Neptun, durch den Architekten Emanuel Seidl entworfene Haus hat die 1942-1945 Bombenabwürfe überlebt und ist heute mit vereinfachter Fassadenform noch erhalten.

Trambahnbetrieb

Die Zweibrückenstraße wird ab der Thierschstraße und der gegenüberliegenden Rumfordstraße mit Trambahnen unterschiedlichster Linien angebunden. Zum einen verkehrt die Linie Richtung Haidhausen, die unmittelbar hinter der Zweibrückenstraße über die Ludwigsbrücken geführt wird. Diese Linie hat einen Haltepunkt direkt am Ausgang des unterirdisch geführten S-Bahn Haltepunkts, Isartorplatz, Ausgang Deutsches Musuem und Thierschstraße. Zum anderen kreuzt auf der Straße auch die Linie 16 Richtung Lehel.

Lage

>> Geographische Lage von Zweibrückenstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)