Zerwirkgewölbe

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Zerwirk-800.jpg

Das historische Zerwirkgewölbe, Das königliche Zwirg (Wildbret-) Gewölbe, in der Altstadt an der Ecke Lederer-/Sparkassenstraße ist mit seinen rund 750 Jahren das zweitälteste Bauwerk der Stadt.

Der Name stammt von der ursprünglichen Funktion des Hauses: In dem Gewölbebau wurden die bei der Jagd erlegten Tiere „zerwirkt“ (Jägersprache für „zerlegen, zubereiten“). Der Bau mit dem Kreuzgratgewölbe und den Fresken an Ost- und Südseite gehörte vermutlich ursprünglich zum herzoglichen Falkenhaus in der Burgstraße, wurde jedoch um 1590 ausgegliedert und befand sich bis 1733 im Besitz der Familie Schlichtinger. Der Familienname Schlichtinger wird erstmals im Jahr 1639 im Zusammenhang mit dem Haus genannt, als ein Matthias Schlichtinger, kurfürstlicher Hofbauschreiber, das Anwesen erwirbt.

Zerwirk und Schlichtingerbogen

In der Gründungsurkunde des Hofbräuhauses wird das Gebäude als "Herzog Ludwigs Haus" bezeichnet, weshalb Historiker die Erbauungszeit auf das letzte Drittel des 13. Jahrhunderts schätzen. Über die Jahrhunderte wurde das Zerwirkgewölbe für verschiedene Zwecke genutzt.

Zerlegehaus an der Ecke Ledererstraße und Sparkassenstraße

Zuletzt waren im Zerwirkgebäude, nach einem Spezialgeschäft für Wild, Studiobühnen des Gärtnerplatztheaters (ab 1989) und der Bayerischen Theaterakademie (ab 2001) untergebracht. Inzwischen werden die verwinkelten Räumlichkeiten für die Gastronomie (Zerwirk, Münchner Spezl-Wirtschaft, Fedora Bar + Kitchen) genutzt.