Walter Sedlmayr

Walter Sedlmayr (* 6. Januar 1926 in München; † 14. Juli 1990 ebenda) war ein bayerischer Volksschauspieler.

Erstmals wurde er 1972 einem großen Publikum bekannt mit dem Film: „Theodor Hierneis oder wie man ehemaliger Hofkoch wird.“ In diesem Film erzählt Sedlmayr als Theodor Hierneis über seine Arbeit als Hofkoch unter König Ludwig II. Dabei ist er in dessen Schlössern Linderhof, Neuschwanstein und im Königshaus am Schachen zu sehen. Sedlmayr ist in diesem Film der einzige Darsteller. Der Film ist deshalb so angelegt, dass Sedlmayr den Zuschauer wie einen Besucher durch die Schlösser führt. Darüber hinaus erzählt er noch einige Anekdoten über König Ludwig II.

Unter anderem war Sedlmayr über 25 Jahre an den Kammerspielen tätig und wirkte auch in vielen bayerischen Fernsehserien mit (z.B. Münchner Geschichten, Der Herr Kottnik, Der Millionenbauer, Polizeiinspektion 1). Ab 1982 trat Sedlmayr alljährlich bei der traditionellen Starkbierprobe beim Paulaner am Nockherberg als Fastenprediger auf.

Sedlmayr galt als eine Art Idealbild des grantelnden, hinterlistigen, aber doch liebenswürdigen Bayern. Diese Eigenschaften verkörperte er stets in seinen zahlreichen Fernsehrollen.

1971 wurde er verdächtigt, in einen Kunstdiebstahl der so genannten Blutenburger Madonna verwickelt zu sein. 1989 eröffnete er ein bayerisches Restaurant (Beim Sedlmayr) in der Westenriederstraße. Dieses Restaurant existiert heute noch. In den 1980er-Jahren war er die Werbefigur auf den Plakaten der Münchner Brauerei Paulaner. Im Juli 1990 wurde er ermordet, die Hintergründe wurden trotz der Verurteilung zweier Täter nie ganz zweifelsfrei aufgeklärt. Erst nach seiner Ermordung wurde allgemein bekannt, dass Walter Sedlmayr schwul war.

Seine Urne ist auf dem Bogenhausener Friedhof beigesetzt.

Sedlmayrs Lebensgeschichte wurde unter dem Titel „WamboW“ von Jo Baier verfilmt.

Im Jahr 2000 wurde ihm zu Ehren der Walter-Sedlmayr-Platz in Feldmoching benannt.

Die zwei als Mörder verurteilten Männer wurden 2007 bzw. 2008 freigelassen[1].

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Einzelnachweise

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