Verkehrsausstellung 1953

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Die Deutsche Verkehrsausstellung 1953 nahm die Tradition der Verkehrsausstellung von 1925 auf, die ebenfalls in München stattgefunden hatte. Damals wurden drei Millionen Besucher gezählt. Die Verkehrsindustrie versuchte sich mit der Ausstellung wieder dem Weltmarkt zu präsentieren.

Die Organisation oblag einem eigens dafür gegründeten Verein, dem Verein Deutsche Verkehrsausstellung München 1953 e.V., der hochrangig mit dem Vorsitzenden Otto Frommknecht, Bayerischer Staatsminister für Verkehr bis 1950, Karl Erhart, Friedrich Flügel und Ludwig Schmid für die Stadt, dem Banker Karl Butzengeiger von der Bayerischen Vereinsbank als Schatzmeister, Staatssekretär Willi Guthsmuths und Heinrich Brunner als Vertreter des bayerischen Verkehrsministeriums, besetzt war. Schirmherr der Ausstellung war der Bundespräsident Theodor Heuss.

Messegelände

Die Verkehrsausstellung fand vom 20. Juni bis zum 11. Oktober 1953 auf dem damaligen (heute: „alten“) Messegelände auf der Theresienhöhe in München statt. Für einige Tage überschnitten sich die Verkehrsausstellung und das Oktoberfest.

Das Ausstellungsgelände umfasste 56 ha mit 14 Ausstellungshallen und 2000 m Gleisanlagen, um die Schienenfahrzeuge zu zeigen. Teile des Flughafens München-Riem waren in die Ausstellung einbezogen.

In den Hallen:

Halle Träger: Themen Wichtigste Objekte / Anmerkungen
A Haupteingang
B, C, D und
Freigelände (f)
Musterpostamt, Postbeförderung, Briefverteilanlage, Briefmarkenausstellung, Anlagen des Telefonverkehrs, insbesondere Selbstwähleinrichtungen, Anlagen der Telegrafie, Überseefunk, Seefunkdienst, Öffentlicher beweglicher Landfunkdienst, Fernsehübertragung, Funkturm (f), Postschnellzug (f), Omnibusse (f)
E „Wasserverkehr“ unterteilt in Seeschifffahrt und Binnenschifffahrt
F, G Straßenverkehr (Individualverkehr), Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur|Bundesverkehrsministerium
H Straßenbahnen, Oberleitungsbusse
J Omnibusse
K Luftfahrt: Voll eingerichteter Rumpf einer Douglas DC-6, dessen Inneneinrichtung der künftiger deutscher Verkehrsflugzeuge entsprach[1], vollautomatisches Modell des Flughafens Frankfurt am Main mit startenden und landenden Flugzeugen[Anm. 1], ausländische Fluggesellschaften, „Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf“ (LUFTAG), Kontrollturm der Flugsicherung, Gemeinschaftsstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen.[Anm. 2]
Raumfahrt: Gesellschaft für Weltraumforschung, Deutsches Raketen- und Raumfahrtmuseum: eine „15 m hohe Forschungsrakete“, vermutlich eine Viking-Rakete[Anm. 3]
Fremdenverkehr (im Obergeschoss)
Da Deutschland mangels eigener Lufthoheit 1953 zur Luftfahrt noch nicht viel zeigen konnte, lag ein Schwerpunkt der Präsentation auf der Luftfahrtgeschichte (Zeppeline, Geschichte der Lufthansa).[2]
An ausländischen Luftverkehrsgesellschaften waren vertreten:
Air France, British European Airways (BEA), KLM, Sabena und Swissair.
L Kino
M Aluminium im Verkehr
N Deutsche Bundesbahn: Haupthalle und Modelleisenbahn, Hochbau; Gaststätte aus zwei Speisewagen vor der Halle Die Präsentation war nach den Stichworten „Sicher“, „Schnell“, „Bequem“ und „Leistungsfähig“ aufgebaut und gegliedert:
Schnell:Expressgutbeförderung, einschließlich Flugeisenbahnverkehr (Flei)[Anm. 4], Fernschnellzug-Netz[3]
Bequem: Anpassung des Platzangebots durch Verkehrsbeobachtung; Service am Bahnhof; Güterverkehr: Transportbehälter, Kühltransporte, Großmodell der Güterabfertigung in Heilbronn
Leistungsfähig: Telefonkonferenz/Fernkonferenzanlage über das bahneigene Telefonnetz, zentrale Steuerung der Uhren der DB, Hamburger Vorortverkehr, Kohle-Verkehr aus dem Ruhrgebiet, Muster-Planungen, unter anderem zum Umbau vom Hauptbahnhof Braunschweig in einen Durchgangsbahnhof, ein ähnliches Projekt für den Heidelberger Hauptbahnhof, einen neuen Güterbahnhof für Bremen, eine unterirdische S-Bahn-Station unter dem Stachus in München, Tunnel- und Brückenbau.[4]
Sicher: Modellbahnanlage in Spur 0 (Spurweite 32 mm) auf 600 qm, 1.300 m Gleisen, mit je 170 Weichen und Signalen, 700 Oberleitungsmasten und 2.500 Relais. Die Modellbahnanlage simulierte Echtbetrieb. Bedient wurde die Anlage von drei „echten“ Drucktastenstellwerken, enthielt einen Trajektbetrieb (wie am Bodensee) und einen Ablaufberg. Es verkehrten 30 Triebfahrzeuge[Anm. 5], 60 Personenwagen und 170 Güterwagen. Neben der Modellbahnanlage befand sich eine Zuschauertribüne für 1.400 Personen. [5]
Hochbau: unter anderem Entwürfe zu Fassadengestaltung des Münchner Hauptbahnhofs, Modell des Neubaus für ein Empfangsgebäude in Bad Reichenhall[6]
N, Anbau Schifffahrt der DB: Modell der Deutschland (Schiff, 1953), Modell des Bahnhofs Großenbrode Kai[7]
N 1 Nichtbundeseigene Eisenbahnen und Bergbahnen[8]:
Verband Nichtbundeseigener Eisenbahnen e.V.
Bayerische Zugspitzbahn
Wendelsteinbahn
Bergbahnen im Siebengebirge AG
St. Andreasberger Kleinbahn
O Deutsche Bundesbahn: Werkstättendienste, Abschnitts-Modell eines D-Zugwagens Gewährleistung der Betriebssicherheit, neue Verfahren[9]
Zwischentrakt der
Hallen O und V
Leitschienenbahn nach dem System Kuch[10]
P Deutsche Bundesbahn: Ausstellungshalle der die DB beliefernden Industrie, insbesondere Fahrzeugbau Attrappe eines Motorwagens und eines Zwischenwagens des Leichtmetall-Gliedertriebzuges VT 10.5[11][Anm. 6]
Motoren, Getriebe, Drehgestelle
Q Deutsche Bundesbahn: Zubehör, Mess- und Spezialgeräte Fahrkartendrucker
Tonbandgerät/Sprachspeicher
Zugsicherungssystem Indusi[12]
R Deutsche Bundesbahn: Oberbau
Betonschwellen
lückenlos verschweißtes Gleis
Mechanisierung im Gleisbau
Entwicklungsprojekt für Schienenschleifzüge[13]
Das Thema wurde durch Spezialfahrzeuge, die im Freigelände (S) ausgestellt waren, ergänzt.[14]
S Deutsche Bundesbahn: Freigelände (siehe unten)
T Centre d’Information des Chemins de Fer Européens (CICE) Europäische Eisenbahnen, internationaler Güterverkehr, Überlegungen zu dem, was vier Jahre später als Trans-Europ-Express startete.[15]
U Luftseilbahnen[16]
V Sozialwesen, insbesondere Gewerkschaften[17]
W Verkehrswissenschaft, Verkehrssicherheit, Verkehrserziehung[18]: Bundesverkehrswacht[19], Wetterdienst, Amt für öffentliche Ordnung, Verkehrspolizei
X Pavillon Berlin
Y Pavillon Hamburg
Z Kongresshalle, Kino

Medien

Siehe auch

Die beiden anderen Verkehrsausstellungen in München (1925, 1964)

Weblinks

Quelle

  • Emil Maurer (Redaktion, Vereins-GF): Offizieller Katalog Deutsche Verkehrsausstellung. Carl Gabler, München, 1953.

  1. Maurer, S. 119.
  2. Maurer: Deutsche Verkehrsausstellung, S. 119.
  3. Maurer: Deutsche Verkehrsausstellung, S. 132.
  4. Maurer, S. 132f.
  5. Maurer, S. 133f.
  6. Maurer, S. 136.
  7. Maurer, S. 135.
  8. Maurer, S. 144f.
  9. Maurer, S. 136.
  10. Maurer: Deutsche Verkehrsausstellung, S. 167f.
  11. Maurer, S. 138.
  12. Maurer, S. 138.
  13. Maurer, S. 137.
  14. Maurer, S. 138.
  15. Maurer: Deutsche Verkehrsausstellung, S. 137.
  16. Maurer: Deutsche Verkehrsausstellung, S. 146f.
  17. Maurer: Deutsche Verkehrsausstellung, S. 148–152.
  18. Maurer: Deutsche Verkehrsausstellung, S. 153ff.
  19. Maurer: Deutsche Verkehrsausstellung, S. 157f.


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