Trambahnlinie 37

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Die Trambahnlinie 37 verkehrt derzeit aufgrund längerer Bauarbeiten am Hauptbahnhof als Ersatz für den Ostteil der Linie 17.

Die Tram 17 endet während des ganzen Jahres 2021 von der Amalienburgstraße kommend - am Hauptbahnhof und fährt als Linie 29 weiter Richtung Willibaldplatz. Gleiches gilt für die Gegenrichtung. Außerhalb der Betriebszeiten der Tram 29 (z.B. Weihnachtsferien oder Wochenende) fährt die Tram 17 vom Hauptbahnhof über Hauptbahnhof Süd weiter zur Haltestelle Hermann-Lingg-Straße und wendet dort.

Die Tram 37 endet - von St. Emmeram kommend - am Max-Weber-Platz und fährt als Linie 15/25 weiter Richtung Großhesseloher Brücke/Grünwald. Die Haltestellen Deutsches Museum, Am Gasteig und Wiener Platz entfallen in dieser Zeit ersatzlos.

Geschichte der Linie 37

Von 1949 bis 1961 fuhr eine Trambahnlinie 37 vom Nordbad in Schwabing durch die Maxvorstadt, u.a. durch die Galeriestraße, an vielen Kriegsruinen vorbei bis zum Ostbahnhof.

Diese Linie wurde ab dem 23. Mai 1949, beginnend am Ostbahnhof-Wörthstraße zum Max-Weber-Platz, weiter zum Maxmonument vorbei rüber zum Lehel, Schwenker durch die Galeriestraße, rechts auf die Ludwigstraße und weiter zur Theresienstraße - Augustenstraße - Josephsplatz - Tengstraße - Hohenzollernplatz - Hohenzollernstraße und mit der Wendung am Nordbad zurück auf die Runde geschickt. Am 12. November 1961 wurde die als „Ruinenschleicher“ bekannte Linie mit einer Gesamtstreckenlänge von nahezu 7 Kilometern eingestellt und z.T. auf anderer Strecke durch einen Bus ersetzt[1][2][3][4].

Damaliger Fahrbetrieb

Triebwagen und Beiwagen der Trambahnlinie 37 hatten noch keine verschließbaren Türen, sondern vorne und hinten jeweils ein hüfthohes, klappbares Metallgatter, das im Fahrbetrieb durch den Schaffner geschlossen werden sollte, aber oft nicht wurde. So war ein (unzulässiges) Auf- und Abspringen während der überwiegend langsamen Fahrt möglich. Der Triebwagen war noch mit einem Stangenstromabnehmer mit Kontaktrolle (Rollenstromabnehmer) ausgestattet, der von unten durch eine Feder gegen den Fahrdraht gedrückt wurde. Die Wagen waren mit Holzbänken entlang den Fenstern versehen. Wenn der Ein- und Ausstiegsvorgang an einer Haltestelle abgeschlossen war, signalisierte dies der Schaffner dem Fahrer durch Ziehen an einem ledernen Seil, das vorne beim Fahrer ein Klingelsignal auslöste. Beim Beginn des Ein- und Ausstiegsvorgangs klingelte es einmal, bei Beendigung zweimal. Jede Haltestelle wurde durch den Schaffner laut ausgerufen. Die Texte waren immer gleich: "Nächste Haltestelle Nordbad – Endstation – Alles Aussteigen !". "Die Fahrscheine bitte!" "Kurzstrecke oder Langstrecke?" "Wer ist noch zugestiegen?" "Nächste Haltestelle Max-Weber-Platz – Umsteigen in die Linie 20 Richtung Herkomerplatz und Sendlinger-Tor-Platz". Der Fahrschein kostete für Schüler und Jugendliche 10 Pfennig für eine Kurzstrecke (zwei Stationen) und 15 Pfennig für eine Langstrecke. Erwachsene bezahlten 25 Pfennig bzw. 30 Pfennig. Schwarzfahren kostete damals zwei Mark.

Quellen, Zitate

  1. in, Krauß: Die Münchener Trambahnlinien. Straßenbahnfreunde & Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn, Berlin 1991, S.120
  2. in: 100 Jahre Münchener Straßenbahn 1876-1976. Neue Schriftenreihe Stadtarchiv München Band 60, München S.104-107
  3. in Winkler: München Farbig 1946-1965. Schiermeier, München 2018, S.135 Fotoabbildung Trambahn auf der Galeriestraße um das Jahr 1957
  4. In, JRO, Falk, Megele: Stadtpläne der Jahre 1954 bis 1960. verschiedene Verlagsanstalten.