TEE Bavaria (München-Lindau)

Der Schnellzug D 92/93 „Bavaria“ fuhr seit den 1950er-Jahren zwischen München (Hbf.) und Zürich. Mit Beginn des Winterfahrplans am 28. September 1969 wurde der „Bavaria“ in den Trans Europe Express, TEE Bavaria, umgewandelt, der nur die 1. Klasse führte (als TEE 55/56).

Mit der Aufnahme des Trans Europe Expressbetriebs zwischen München und Zürich konnte gegenüber den früheren Schnellzugverbindungen die Reisezeit um eine Stunde verringert werden. Zum Einsatz kamen zunächst die schweizerischen, vierteiligen TEE-Dieseltriebzüge RAm 501 und 502.

Als Folge eines Unfalls verkehrte ab dem 16. Februar 1971 wieder ein lokbespannter Wagenzug. Einen Abteilwagen (Avümh 111) und einen Großraumwagen (Apümh 121) stellte die DB, einen Speisewagen (die etwas andere Zug-Gastronomie) der RIC-Bauart (WRm) die SBB. Anfänglich verkehrte der Speisewagen noch in roter Lackierung, ehe auch er die TEE-Lackierung erhielt. Ab dem Sommerfahrplan 1971 lief das Zugpaar unter der Nummer TEE 66/67. Im nichtelektrifizierten DB-Abschnitt München – Kempten – Lindau führte eine Gasturbinenlok der Baureihe 210 den „Bavaria“.

Ab Sommer 1972 zogen die in den TEE-Farben lackierte Re 4/4 I 10033 und 10034-Loks ab Lindau den „Bavaria“. Am 21. Mai 1977 verkehrte der „Bavaria“ zum letzten Mal als TEE.

Nachfolger

Mit Beginn des Sommerfahrplans 1977 wurde der TEE durch das zweiklassige Schnellzugpaar D 266/D 267 ersetzt.

Eine erneute Hochstufung – diesmal zum EuroCity – erfuhr der „Bavaria“ zum Fahrplanwechsel 1987/88 für die nächsten 15 Jahre als EC 98/99. Der traditionsreiche Name erlosch am 14. Dezember 2002 mit der Aufgabe dieses Zugpaares durch die DB AG.

Ohne diesen Namen verkehrte seitdem ein Eurocity von München nach Zürich. Zum Einsatz kamen mit je zwei Loks der Baureihe 218 bespannte Wagenzüge der SBB.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 verkehrt nun zwischen Zürich und München der Eurocityexpress (ECE). Dies wurde erst mit der völlig elektrifizierten Allgäubahn möglich. Seitdem werden die Züge über Memmingen und nicht mehr über Kempten geführt.

Strecke

München – Buchloe – Memmingen – Lindau-Reutin [D] – Bregenz [AUT] –St. Margrethen [CH] – St. Gallen – Winterthur – Zürich HB


Unfall 1971

Bei dem "Zugunglück von Aitrang" am Abend des 9. Februar 1971 folgte auf eine Entgleisung des mit zu hoher Geschwindigkeit fahrenden Trans-Europ-Express ein Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Nahverkehrszug, einem Schienenbus vom Typ VT 98, der nicht mehr gebremst werden konnte. 28 Menschen starben an den Folgen des Unfalls, 42 Personen wurden schwer verletzt. Die meisten Toten, 26, gab es im stehengebliebenen TEE. Warum der Lokführer des TEE-Zuges zu schnell gefahren war, konnte nicht ermittelt werden. Es gibt Hinweise und Vermutungen, dass ein Steuerungsteil oder die Bremsen defekt waren. Dieser Unfall war das größte Zugunglück der TEE-Geschichte. Der Zugverkehr blieb auf diesem Streckenabschnitt eine Woche lang unterbrochen.

Spielzeugsimulationen

  • Bei der Firma Märklin gibt es ein Typ H0-Zugmodell im Betriebszustand Frühjahr 1973 mit: Elektrolokomotive Serie Re 4/4 I der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Zweite Bauserie in TEE-Farbgebung für länderübergreifenden Einsatz auf ÖBB- und DB-Netz. 1 TEE-Schnellzug-Abteilwagen Avümh 111 und 1 TEE-Schnellzug-Großraumwagen Apümh 121 der Deutschen Bundesbahn (DB). 1 TEE-Speisewagen WRm der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Gesamtlänge dieser Zugvariante über Puffer 102 cm.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Joachim Ritzau: Kriterien der Schiene. 1972, ISBN 3-921304-19-9

Weblinks

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