Staatstheater am Gärtnerplatz: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem in München schon jahrelang der Ruf nach einem Volkstheater laut geworden war, erteilte der junge [[Ludwig II. (Bayern)|König Ludwig II.]] 1864 kurz nach seiner Thronbesteigung die Genehmigung für einen Neubau in der Isarvorstadt.  Am [[4. November]] [[1865]] war die Eröffnung: „Der Zudrang des Publikums war ein massenhafter und war das bis in seine obersten Räume glänzend erleuchtete prachtvolle Haus bis zum Erdrücken voll‘ Vom Hof war nicht König Ludwig II. als Protektor des Hauses, sondern Herzog [[Max Joseph in Bayern]] anwesend. Nach einem Prolog spielte man das allegorische Festspiel von [[Hermann Schmid]] ‚Was wir wollen‘ mit Musik von Kremplsetzer“ (Bayerisches Staatstheater am Gärtnerplatz, 1965, S. 12).  
Nachdem in München schon jahrelang der Ruf nach einem Volkstheater laut geworden war, erteilte der junge [[Ludwig II. (Bayern)|König Ludwig II.]] 1864 kurz nach seiner Thronbesteigung die Genehmigung für einen Neubau in der Isarvorstadt.  Am [[4. November]] [[1865]] war die Eröffnung: „Der Zudrang des Publikums war ein massenhafter und war das bis in seine obersten Räume glänzend erleuchtete prachtvolle Haus bis zum Erdrücken voll‘ Vom Hof war nicht König Ludwig II. als Protektor des Hauses, sondern Herzog [[Max Joseph in Bayern]] anwesend. Nach einem Prolog spielte man das allegorische Festspiel von [[Hermann Schmid]] ‚Was wir wollen‘ mit Musik von Kremplsetzer“ (Bayerisches Staatstheater am Gärtnerplatz, 1965, S. 12).  


Die Gründung des neuen Theaters war als Pendant zu den Hoftheatern gedacht und sollte sich schon im Repertoire von diesen unterscheiden. Es geriet jedoch schon früh in eine finanzielle Krise. 1872 wurde es angesicht der drohenden Versteigerung von [[Ludwig II. (Bayern)|König Ludwig II.]] zur dritten Hofbühne gemacht. Von Anfang an standen [[Operette]]n auf dem Spielplan. Das [[Genre]] [[Operette]] war damals erst in der Entwicklungsphase. Daneben standen auch [[Singspiel]]e auf dem Programm.  Zur Eröffnung als Hofbühne spielte man u. a. [[Jacques Offenbach]]s [[Einakter]] „Salon Pitzelberger“ unter dem Titel „Eine musikalische Soirée in der Vorstadt“. Das Theater erlebte mehrere Operettenuraufführungen. So wurde beispielsweise am 18. Oktober 1874 die Operette [[Die Fornarina]] von [[Carl Zeller]], u.a. mit den damaligen Publikumslieblingen [[Amalie Schönchen]], [[Agnes Lang-Ratthey]], [[Franz Josef Brakl]] und [[Max Hofpauer]], uraufgeführt.  
Die Gründung des neuen Theaters war als Pendant zu den Hoftheatern gedacht und sollte sich schon im Repertoire von diesen unterscheiden. Es geriet jedoch schon früh in eine finanzielle Krise. 1872 wurde es angesicht der drohenden Versteigerung von [[Ludwig II. (Bayern)|König Ludwig II.]] zur dritten Hofbühne gemacht. Von Anfang an standen [[Operette]]n auf dem Spielplan. Das [[Genre]] [[Operette]] war damals erst in der Entwicklungsphase. Daneben standen auch [[Singspiel]]e auf dem Programm.  Zur Eröffnung als Hofbühne spielte man u. a. [[Jacques Offenbach]]s [[Einakter]] „Salon Pitzelberger“ unter dem Titel „Eine musikalische Soirée in der Vorstadt“. Das Theater erlebte mehrere Operettenuraufführungen. So wurde beispielsweise am 18. Oktober 1879 die Operette [[Die Fornarina]] von [[Carl Zeller]], u.a. mit den damaligen Publikumslieblingen [[Amalie Schönchen]], [[Agnes Lang-Ratthey]], [[Franz Josef Brakl]] und [[Max Hofpauer]], uraufgeführt.  


Erwähnenswert ist, dass die Schriftstellerin und der Münchner Bohème angehörende [[Fanny zu Reventlow]], die auch kurz Schauspielunterricht genommen hatte, 1898 ein kurzes Engagement hatte. 1918 ging das Theater in den Besitz des [[Wittelsbacher Ausgleichsfonds]] über.
Erwähnenswert ist, dass die Schriftstellerin und der Münchner Bohème angehörende [[Fanny zu Reventlow]], die auch kurz Schauspielunterricht genommen hatte, 1898 ein kurzes Engagement hatte. 1918 ging das Theater in den Besitz des [[Wittelsbacher Ausgleichsfonds]] über.
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