St. Peter: Unterschied zwischen den Versionen

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Um die Raumnot zu mildern, entschloss man sich noch vor dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zu einer Erweiterung nach Osten, die wahrscheinlich {{WL2|de:Isaak Pader|Isaak Pader d.Ä.}} plante. [[1630]] begann der Abbruch des gotischen Ostchores, um die geräumige [[Renaissance]]-Erweiterung zu ermöglichen. Wegen der Kriegswirren konnte der Chor erst [[1636]] eingewölbt werden.
Um die Raumnot zu mildern, entschloss man sich noch vor dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zu einer Erweiterung nach Osten, die wahrscheinlich {{WL2|de:Isaak Pader|Isaak Pader d.Ä.}} plante. [[1630]] begann der Abbruch des gotischen Ostchores, um die geräumige [[Renaissance]]-Erweiterung zu ermöglichen. Wegen der Kriegswirren konnte der Chor erst [[1636]] eingewölbt werden.


Im 18. Jahrhundert wurde St. Peter im [[Rokoko]]-Stil umgestaltet. Neben dem neuen Hochaltar wurde der Chor durch Ignaz Anton Gunetzheimer neu eingewölbt, {{WL2|de:Johann Baptist Zimmermann|Johann Baptist Zimmermann}} übernahm die kunstvolle Stuckierung des Chores und die Gestaltung der Fresken an den rundbogigen Blendfenster, die ikonographische Themen aus dem Leben des Apostel Petrus zeigen.
Im 18. Jahrhundert wurde St. Peter im [[Rokoko]]-Stil umgestaltet. Neben dem neuen Hochaltar wurde der Chor durch [[Ignaz Anton Gunetzrhainer]] neu eingewölbt, [[Johann Baptist Zimmermann]] übernahm die kunstvolle Stuckierung des Chores und die Gestaltung der Fresken an den rundbogigen Blendfenster, die ikonographische Themen aus dem Leben des Apostel Petrus zeigen.


Die Purifikationswelle des 19. Jahrhunderts ging spurlos an St. Peter vorbei, obwohl es drei Restaurierungen gab.
Die Purifikationswelle des 19. Jahrhunderts ging spurlos an St. Peter vorbei, obwohl es drei Restaurierungen gab.
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==Bedeutende Kunstwerke==
==Bedeutende Kunstwerke==
* '''Hochaltar''' ({{WL2|de:Nikolaus Gottfried Stuber|Nikolaus Gottfried Stuber}}, Johann Georg Greiff, [[Egid Quirin Asam]], [[1730]]-[[1734]]).
* '''Hochaltar''' ({{WL2|de:Nikolaus Gottfried Stuber|Nikolaus Gottfried Stuber}}, Johann Georg Greiff, [[Egid Quirin Asam]], [[1730]]-[[1734]]).
* '''Leben des Apostel Petrus'''. Deckenfresken mit ikonographischen Motiven ([[wikipedia:de:Johann Baptist Zimmermann|Johann Baptist Zimmermann]], [[1753]]-[[1756]] (Rekonstruktion durch Hermenegild Peiker, [[1999]]-[[2000]]).
* '''Leben des Apostel Petrus'''. Deckenfresken mit ikonographischen Motiven ([[Johann Baptist Zimmermann]], [[1753]]-[[1756]] (Rekonstruktion durch Hermenegild Peiker, [[1999]]-[[2000]]).
* Hl. '''{{WL2|de:Katherina von Alexandrien|Katharina von Alexandrien}}''', Figur am St.Eligius-Altar (Nördliche Turmkapelle) ([[Ignaz Günther]], um [[1765]]).
* Hl. '''{{WL2|de:Katherina von Alexandrien|Katharina von Alexandrien}}''', Figur am St.Eligius-Altar (Nördliche Turmkapelle) ([[Ignaz Günther]], um [[1765]]).
* Hl. '''{{WL2|de:Margareta_von_Antiochia|Margareta}}''', Figur am St.Eligius-Altar (Nördliche Turmkapelle) (Ignaz Günther, um [[1765]]).
* Hl. '''{{WL2|de:Margareta_von_Antiochia|Margareta}}''', Figur am St.Eligius-Altar (Nördliche Turmkapelle) (Ignaz Günther, um [[1765]]).
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* Fünf '''Tafelbilder''' des gotischen Hochaltares ([[Jan Polack]], [[1517]])
* Fünf '''Tafelbilder''' des gotischen Hochaltares ([[Jan Polack]], [[1517]])
* '''"Die Kreuzigung Petri"'''. Spätgotisches Dreikönigstriptychon (unbekannt, [[1477]])
* '''"Die Kreuzigung Petri"'''. Spätgotisches Dreikönigstriptychon (unbekannt, [[1477]])
* '''Aresinger-Epitaph''' (Nördliche Turmkapelle) ({{WL2|de:Erasmus Grasser|Erasmus Grasser}}, [[1492]]).
* '''Aresinger-Epitaph''' (Nördliche Turmkapelle) ([[Erasmus Grasser]], [[1492]]).


==Grabsteine und Denkmäler im Inneren der Kirche==
==Grabsteine und Denkmäler im Inneren der Kirche==
* Heilige Munditia ({{WL2|de:Katakombenheiliger|Katakombenheilige}}) (seit [[1677]]).
* Heilige Munditia ({{WL2|de:Katakombenheiliger|Katakombenheilige}}) (seit [[1677]]).
[[Bild:Alterpeter2009a.jpg|thumb|200px|Blick über St. Peter hinaus]]
[[Bild:Alterpeter2009a.jpg|thumb|200px|Blick über St. Peter hinaus]]
* Linke Wand, neben dem erstem Seitenaltar; Denkschrift an eine heilige Messe des Papstes Pius VI. Abgehalten am 1. Mai 1782. Unter den Anwesenden war auch der Kurfürst Karl Theodor. Das Denkmal zeigt/zeigte das Brustbild des Papstes mit Wappen und Insignien in Halbrelief in Holz gefertigt von [[Johann Prötzner]]. Ausgemalt, vergoldet von dem Maler [[Geiger]]. Auf einer grauen Marmorplatte in goldfarbiger Schrift von dem Steinmetz [[Michael Schweinberger]]. Das Andenken mit Inschrift wurde im Jahr 1783 vollendet. Der Text der Schrift wie folgt; ''PIUS VI. PONTIFEX MAXIMUS / HAC IN ECCLESIA MATRICE AD ARAM / PRINCIPEM APOSTOLORUM PRINCIPE SA- / CRAM / PRAESENTE SERENIS. ELECTORE CARO- / LO THEODORO, / ET REVEREND, EPISCOPO NOSTRO LUDO- / VICO JOSEPHO / SUMMO DEO SACRIFICIUM OBTULIT. / Ima Die May, Anno 1782. (<small> Aus Münchner Intelligenzblatt 1783, S.178. Und mit Hinweisen in ''Die Baudenkmäler der Stadt München'', 1895, Bezold, Mayer, Stegmann, Schmid und Hager. S.1060</small>)
* Linke Wand, neben dem erstem Seitenaltar; Denkschrift an eine heilige Messe des Papstes Pius VI. Abgehalten am 1. Mai 1782. Unter den Anwesenden war auch der Kurfürst Karl Theodor. Das Denkmal zeigt/zeigte das Brustbild des Papstes mit Wappen und Insignien in Halbrelief in Holz gefertigt von [[Johann Prötzner]]. Ausgemalt, vergoldet von dem Maler [[Geiger]]. Auf einer grauen Marmorplatte in goldfarbiger Schrift von dem Steinmetz [[Michael Schweinberger]]. Das Andenken mit Inschrift wurde im Jahr 1783 vollendet. Der Text der Schrift wie folgt; ''PIUS VI. PONTIFEX MAXIMUS / HAC IN ECCLESIA MATRICE AD ARAM / PRINCIPEM APOSTOLORUM PRINCIPE SA- / CRAM / PRAESENTE SERENIS. ELECTORE CARO- / LO THEODORO, / ET REVEREND, EPISCOPO NOSTRO LUDO- / VICO JOSEPHO / SUMMO DEO SACRIFICIUM OBTULIT. / Ima Die May, Anno 1782. (<small> Aus Münchner Intelligenzblatt 1783, S.178. Und mit Hinweisen in ''Die Baudenkmäler der Stadt München'', 1895, Bezold, Mayer, Stegmann, Schmid und Hager. S.1060</small>)


==Aussichtsplattform==
==Aussichtsplattform==
[[Bild:Turmstube.jpg|thumb|200px|Blick aus der Turmstube (um 1930)]]
[[Bild:Turmstube.jpg|thumb|200px|Blick aus der Turmstube (um 1930)]]
Die Aussichtsplattform auf dem "Alten Peter" befindet sich an der Turmwächterstube in 56m Höhe und ist über 306 Stufen an der Glockenstube vorbei zu erreichen. Fernsicht bei [[Föhn (Wetter)|Föhn]] bis zu 100 km. Die Plattform ist das ganze Jahr über geöffnet. Seit dem Jahr 2012 ist der komplette Turm Video-überwacht. Es gibt Kameras an allen Ecken und Enden, es sieht aus wie in einem Hochsicherheitsbereich.
Die Aussichtsplattform auf dem "Alten Peter" befindet sich an der Turmwächterstube in 56m Höhe und ist über 306 Stufen an der Glockenstube vorbei zu erreichen. Fernsicht bei [[Föhn (Wetter)|Föhn]] bis zu 100 km. Die Plattform ist das ganze Jahr über geöffnet. Seit dem Jahr 2012 ist der komplette Turm Video-überwacht. Es gibt Kameras an allen Ecken und Enden, es sieht aus wie in einem Hochsicherheitsbereich.


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* Im 91 m hohen Turm schlägt häufig der Blitz ein, zuletzt am [[27. Juli]] [[1995]]  gegen 20.45h.
* Im 91 m hohen Turm schlägt häufig der Blitz ein, zuletzt am [[27. Juli]] [[1995]]  gegen 20.45h.
* Das Turmkreuz habe sich durch einen Fußtritt des Teufels um 90° gedreht, meint eine Legende.
* Das Turmkreuz habe sich durch einen Fußtritt des Teufels um 90° gedreht, meint eine Legende.
(In Wirklichkeit hatte sich das Kreuz durch den ständigen Westwind allmählich verbogen - die Turmspitze neigte sich 45 cm nach Osten - und hätte auf das Kirchenschiff stürzen können. Daher wurde es unter König Ludwig II. bei einer Turmrenovierung erneuert und quer zur Windrichtung aufgestellt. Beim Richtfest am Geburts- und Namenstag von Ludwig II. (25. August 1876) warf Spenglergeselle Lorenz Wach - wie üblich - das nach dem Trinkspruch geleerte Glas vom Turm, wo es unversehrt landete. Es wird noch heute im Kirchenschatz von Sankt Peter aufbewahrt. Quelle: Pfarrbrief St. Peter Juli/ August 2004).
(In Wirklichkeit hatte sich das Kreuz durch den ständigen Westwind allmählich verbogen - die Turmspitze neigte sich 45 cm nach Osten - und hätte auf das Kirchenschiff stürzen können. Daher wurde es unter König [[Ludwig II.]] bei einer Turmrenovierung erneuert und quer zur Windrichtung aufgestellt. Beim Richtfest am Geburts- und Namenstag von Ludwig II. (25. August 1876) warf Spenglergeselle Lorenz Wach wie üblich das nach dem Trinkspruch geleerte Glas vom Turm, wo es unversehrt landete. Es wird noch heute im Kirchenschatz von Sankt Peter aufbewahrt. Quelle: Pfarrbrief St. Peter Juli/ August 2004).


In einem Fensterportal steckt auch noch eine österreichische Kanonenkugel, welche während der Koalitionskriege vom Gasteig aus auf die Kirche gefeuert wurde.
In einem Fensterportal steckt auch noch eine österreichische Kanonenkugel, welche während der Koalitionskriege vom Gasteig aus auf die Kirche gefeuert wurde.
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