St. Michael

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220px-Disambig-dark.svg.png Dieser Artikel behandelt die Kirche St. Michael in der Altstadt von München. Weitere Kirchen in München mit dem gleichen Namen siehe unter St. Michael (Begriffsklärung)
St. Michael auf der Neuhauserstraße

Die römisch-katholische Michaelskirche (auch Jesuitenkirche) in der Altstadt (Fußgängerzone Neuhauserstraße / Ecke Ettstraße) wurde von 1583 und 1597 vom bayerischen Herzog Wilhelm dem Frommen als Zeichen der Gegenreformation im Stil der Renaissance in die Mitte der Stadt hineingebaut. Es ist das größte Gotteshaus nördlich der Alpen aus dieser Epoche und besitzt nach dem Petersdom in Rom das zweitgrößte freitragende Tonnengewölbe der Welt.

Grundsteintafeln

Im Jahre 1585 wurden bei der Grundsteinlegung des Jesuitenkollegs an der St. Michaelskirche dem Grundstein jeweils Münzen und zwei Tafeln beigelegt. Eine aus Kupfer gefertigte und vergoldetet Platte trug die Inschriften der damals im Kolleg anwesenden Jesuiten. Die zweite, versilberte Tafel, trug einen in lateinischer Schrift ausgeführten Text:

Wilhelm V., von Gottes Gnaden Pflazgraf bei Rhein und Herzog beider Bayern, und Renata von Lothringen, seine Gemahlin, haben diese Kirche und das Kolleg der Gesellschaft der Jesu aus ihrer Verehrung für die katholische Religion und diesen Orden von Grund auf gebaut und beschenkt, im Jahre des menschlichen Heils 1585.

Figuren in der Fassade

An ihrer Spitze steht unter dem Kreuz direkt unterhalb vom Giebel die Figur Jesu Christi als "Heiland" über Stadt und Land (lat. Salvator) in einer Nische. Bis 1944 das Original aus Kupfer, die jetzige Nachbildung im Jahre 1981). Sein Symbol ist die vergoldete Weltkugel.

Das Wissen und der Markt sollen allen Menschen Segen bringen und sie nicht ausnützen und diskriminieren.

Fünfzehn Statuen von ehemaligen Herrschern sollen helfen das Gute zu fördern und selbstherrliche Bosheit in Schach zu halten.

Aufgestellt sind sie in einem oberen Dreieck und zwei Reihen zu je sechs Figuren.
Von oben und von links nach rechts (in der Draufsicht)

  1. Dreiecksform (3. Etage): ……………
  2. Reihe (2. Obergeschoss): ……………
  3. Reihe (1. Obergeschoss): ……………

Die Bronzestatue des Erzengels, der ja Kirchenpatron ist, als Sieger über den Satan (von Hubert Gerhard (um 1555 – um 1620), aus d.J. 1588), wacht symbolisch zwischen den Eingängen.

Drei Schriftbänder unter den Buntsandsteinfriesen verherrlichen / nennen in vergoldeten Lettern:

  • Gott,
  • den Erzengel St. Michael als Patron und
  • Herzog Wilhelm V. als Stifter

der Kirche und des Kollegs.

vorläufige Liste

Das obere Dreieck wird gebildet von

  • Herzog Otto von Bayern
  • Theodowald — (Tassilo I. - Zeit? — links) Die vom heiligen Rupertus, erster Bischof von Salzburg, Gründer Altöttings, "Apostel der Bayer", erstmalig christlich getauften Personen des Fürstenhauses.
  • Theodo — (Theodor II. — Jahr 697 — rechts)
(die beiden letzten Figuren stehen auf einem Podest oberhalb der Giebellinien)
  • Darunter: aus ehemals weissem Sandstein in ihren Nischen, die eine rot gehaltene Hintergrundfarbe aufweisen, in zwei Reihen 12 Kaiser bzw. Herzöge in Bayern. Zur Zeit der Beschreibung dieser Figuren im Jahre 1861 sind diese allesamt schon leicht beschädigt.
(Die Reihenfolge der Aufstellung ist noch zu ermitteln.)
  • Karl der Große,
  • Herzog Otto I. von Wittelsbach,
  • Kaiser Ludwig IV. der Bayer,
  • Kurfürst Ruprecht von der Pfalz,
  • König Christian von Dänemark (Christop III.),
  • Kurfürst Ludwig der Brandenburger,
  • Kaiser Maximilian I. (Herzog),
  • Herzog Albrecht IV. der Weise,
  • Kaiser Karl V.,
  • Kaiser Ferdinand,
  • Herzog Wilhelm IV.,
  • Herzog Wilhelm V. (Als Stifter an dem Modell der Kirche erkennbar)
(Quelle; F. Morin 1860/1861)

Zweite Fassade zur Ettstraße

Ettstraße - Lücke

Jesuitenkolleg — Fürstengruft

Es schließt sich ein großer Komplex an: Das Kloster für die Jesuiten.

Zur Kirche gehörte das große Jesuitenkolleg, von dem man damals sagte, es sei nach dem El Escorial das Gebäude mit den meisten Fenstern. Geplant war die Kirche jedoch nicht nur als Kollegskirche, sondern auch als Grablege des Hauses Wittelsbach. In der Fürstengruft fanden 41 Wittelsbacher ihre letzte Ruhe, unter anderem auch König Ludwig II., für dessen Zinksarg sogar der Erbauer vom prädestinierten Platz in der Gruft weichen musste.

Tonnengewölbe

Das Tonnengewölbe hielt trotz pessimistischer Stimmen zur damaligen Zeit bis heute stand und überstand sogar den Einsturz des Turmes 1590, woraufhin die Kirche vom Baumeister Friedrich Sustris im Bereich des Chores nochmals erweitert wurde.

Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche bis 1948 wieder aufgebaut. Die Restaurierung des Inneren dauerte noch bis in die 1980er Jahre an. Dabei wurde das eingestürzte Tonnengewölbe erneut gemauert.

Jesuiten

Seit den frühen 1920er Jahren ist die Kirche abermals dem Jesuitenorden zur Seelsorge anvertraut (Societas Jesu ergibt das Namensanhängsel SJ). Pater Rupert Mayer SJ war einer der entschiedensten Prediger, der von der Kanzel in St. Michael gegen die Machenschaften des Nazi-Regimes anging. Auch heute sind Predigt, Beichte und Kirchenmusik sozusagen die Markenzeichen der Michaelskirche.

Bauwerk

Maße
Länge: 78,20 m
Breite: 20,29 m
Höhe: 28,16 m
Breite des Chors: 18,00 m

Gräber

desweiteren:

  1. Wilhelm V., vormals Herzog von Bayern (tritt als Kirchenstifter aus Steuern auf; 29. September 1548 – 7. Februar 1626)
  2. Herzog Ferdinand Wilhelm (25. August 1620 – 23. Oktober 1629)
  3. Herzog Johann Friedrich (12. Januar 1604 – 30. November 1632)
  4. Elisabeth Renata von Lothringen, Kurfürstin von Bayern (9. Oktober 1574 – 4. Januar 1635) – (erste Gemahlin von Kurfürst Maximilian I.)
  5. Maximilian I., Kurfürst von Bayern (17. April 1573 – 27. September 1651)
  6. Maria Anna von Österreich, Kurfürstin von Bayern (13. Januar 1610 – 25. September 1665) – (zweite Gemahlin von Kurfürst Maximilian I.)
  7. Herzog Maximilian Philipp Hieronymus (30. September 1638 – 20. März 1705)
  8. Prinzessin Mauritia Febronia (12. April 1652 – 20. Juni 1706)
  9. Herzog Karl Philipp August von Pfalz-Neuburg-Sulzbach (17. März 1718 – 31. März 1724)
  10. Herzog Karl Philipp August von Pfalz-Neuburg-Sulzbach (24. November 1725 – 6. Mai 1727)
  11. Elisabeth Auguste Sofie von der Pfalz (17. März 1693 – 30. Januar 1728)
  12. Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach (2. November 1694 – 18. Juli 1729)
  13. Prinzessin Theresia Emanuela (22. Juli 1723 – 27. März 1743)
  14. Prinzessin Theresia Benedicta (6. Dezember 1725 – 29. März 1743) – (Tochter von (Kaiser Karl VII.)
  15. Herzog Klemens August (18. September 1749 – 19. Juni 1750)
  16. Pfalzgraf Friedrich Michael von Zweibrücken-Birkenfeld (27. Februar 1724 – 15. August 1767)
  17. Elisabeth Maria Auguste, Kurfürstin von der Pfalz und von Bayern (17. Januar 1721 – 17. August 1794) – (Gemahlin von Kurfürst Karl Theodor)
  18. Herzog Karl August von Zweibrücken (29. Oktober 1746 – 1. April 1795)
  19. Prinzessin Carolina Clotilde (16. Januar 1816 – 25. Januar 1816) – (Tochter von Prinzessin Auguste)
  20. Eugène de Beauharnais (3. September 1781 – 21. Februar 1824) – (Gemahl von Prinzessin Auguste und Stiefsohn von Kaiser Napoleon I.)
  21. Prinzessin Auguste (21. Juni 1788 – 13. Mai 1851) – (Tochter von König Max I. Joseph)
  22. Prinz Adalbert Wilhelm (19. Juli 1828 – 21. September 1875) – (Sohn von König Ludwig I.)
  23. Prinzessin Amalia Pilar von Spanien (12. Oktober 1834 – 27. August 1905) – (Gemahlin von Prinz Adalbert Wilhelm)
  24. Otto I., König von Bayern (27. April 1848 – 11. Oktober 1916)
  25. Prinz Leopold (9. Februar 1846 – 28. September 1930) – (Sohn von Prinzregent Luitpold)
  26. Gisela von Österreich (12. Juli 1856 – 27. Juli 1932) – (Gemahlin von Prinz Leopold und Tochter von Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn))
  27. Prinz Alfons (24. Januar 1862 – 8. Januar 1933) – (Sohn von Prinz Adalbert Wilhelm)
  28. Prinzessin Clara (11. Oktober 1874 – 29. Mai 1941) – (Tochter von Prinz Adalbert Wilhelm)
  29. Prinzessin Maria de la Paz von Spanien (23. Juni 1862 – 4. Dezember 1946) – (Gemahlin von Prinz Ludwig Ferdinand)
  30. Prinz Ludwig Ferdinand (22. Oktober 1859 – 23. November 1949) – (Sohn von Prinz Adalbert Wilhelm)
  31. Prinzessin Louise Viktoria Sophie (19. Juli 1869 – 4. Februar 1952)
  32. Prinzessin Maria (6. Juli 1872 – 3. Januar 1954) (Tochter von König Ludwig III.)
  33. Prinzessin Philippa (26. Juni 1954 – 26. Juni 1954)
  34. Prinz Konrad (22. Januar 1883 – 6. September 1969) – (Sohn von Prinz Leopold)
  35. Prinz Franz (10. Oktober 1875 – 25. Januar 1957) – (Sohn von König Ludwig III.)
  36. Prinz Konstantin (15. August 1920 – 31. Juli 1969) – (Sohn von Prinz Adalbert)
  37. Prinz Adalbert (3. Juni 1886 – 29. Dezember 1970) – (Sohn von Prinz Ludwig Ferdinand)
  38. Prinzessin Bona (1. August 1896 – 2. Februar 1971) - (Gemahlin von Prinz Konrad)

Adresse

St. Michael


Neuhauser Straße 6
80331 München

Öffnungszeiten

Kirche, Hauptpforten
Mo — So: 10 – 19 Uhrweiteren
Di, Mi, Do und Sa: bereits ab 8 Uhr
So: 7 – 22.15 Uhr
Pforte (Maxburgstraße 1)
Mo - Do: 9 – 12.30, 13.30 – 17
Fr: 9 – 12.30, 13.30 – 15 Uhr
Kernzeit im Sekretariat
Di – Do: 8 bis 15 Uhr

Weblinks

Lage

>> Geographische Lage von St. Michael im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

In der Nähe

Nach Westen:

Nach Osten:

Im Süden:


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