Schnitterinbrunnen

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Schnitterinbrunnen
Rückseite
Schnitterin (Tech)

Der Schnitterinbrunnen am Thierschplatz im Lehel stammt aus dem Jahr 1905. Der Schnitterinbrunnen wird von den im Lehel ansässigen BürgerInnen auch Ceres- oder auch Waitzfelder- oder Erntebrunnen genannt.

  • An seiner Frontseite ist zu lesen:
Schnitterin-Brunnen
Gestaltet 1905 von Erwin Kunz

Die Rückseite trägt die Stifterwidmung:

Der lieben Stadt
Muenchen
gestiftet von
Karl Waitzfelder
Rentier

Beschreibung

Er ist ein wunderschöner Kunstbrunnen mit einem Sockel aus Treuchtlinger Jurakalk gehauen. Auf dem Sockel thront eine Schnitterin (Garbenbinderin) aus Euville-Marmor gefertigt, die beim Bündeln von Weizen zu sehen ist.

Am unteren Sockelbereich sind links und rechts zwei Becken in der Form einer halben Muschelschale angebracht, die jeweils aus einem offenen Maul mit Wasser beschickt werden.

Am Rand dieser Becken fließt das Wasser an kleinen Mulden in das untere Auffangbecken, in dessen Mitte die komplette Anlage steht.

Beim Bau des Brunnens hatte man die Fundamente der Sichtachsen noch mit jeweils zwei aus Stein oder Beton gemauerten Pollern versehen, die jeweils mit einer starken Stahlkette verbunden waren.

Der Verbrauch an Leitungswasser bei voller Leistung betrug nach der Freigabe der Anlage 0.75 Liter pro Sekunde.

Leider wird der Brunnen nicht mehr mit derart viel Wasser ausgestattet, und so wirkt das Herabfallen des Wassers aus dem Beckenrand als würde das Wasser jeden Moment versiegen.

In unterschiedlichen Quellen wird der Tag der Eröffnung der Brunnenanlage mit dem 19. bzw. 20. Juni 1905 angegeben.

Literatur und Quellen

  • Die Wasserversorgung der königl. Haupt u. Residenzstadt München - Henle 1913. (Eröffnungsdatum!)
  • Das Lehel - München Verlag 1994. Seite 112.
  • Brunnen in München - Callway 1974. Seite 187 - Brunnen 512.
  • Bayerische Staatsbibliothek Bildarchiv. -der Thierschplatz-.
  • Brunnenwanderungen in München.
  • München und seine Bauten - Bruckmann 1912. Seite 736.
  • Jugend Nr 41 Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben - Hirth 02.10.1906.
  • Adolf von Hildebrand Architektur und Plastik seiner Brunnen - Stadtarchiv 1995.
  • München an der Küste seiner Brunnen. Beck-Kalender 1979. Text zu Brunnen des 1. bis 15. Juni.
  • Otto Reis, Die Gesteine der Münchner Bauten und Denkmäler, Gesellschaft für Bayerische Landeskunde, München 1935. (Angaben zum verwendeten Gestein)

Besonderheiten

  • Von 1906 bis 1963 war die Trambahnlinie noch hinter dem Schnitterinbrunnen entlanggeführt. Im Zuge des U-Bahn-Baus (durch die Baufirmen Philipp Holzmann, Wayss & Freytag) in den Jahren 08/1982 bis 09/1987 wurde der Brunnen abgetragen und bereits ab dem Jahr 1963 die Trambahnlinie von der Tattenbachstraße auf die ehemalige Streckenführung der Linie 2 (später 37 und 20), mit der Verbindung der Galeriestraße - Wagmüllerstraße, an den Rand des Englischen Gartens, Lerchenfeld-, Wagmüller und Triftstraße verlegt, Einbezugnahme des Gleisabschnitts der alten Tramlinie 2/37, ab der Wagmüllerstraße bis zur Thierschstraße. In den Jahren des Baus der U-Bahn umrundete die Tram dabei die gigantische Baustelle die sich inmitten des Thierschplatzes befand. Der Brunnen selbst wurde erst wieder nach der Vollendung der Bauarbeiten aufgestellt.
  • Schreibfehler des Bildhauers am Brunnen: "Erwin Kunz".

Eine Anmerkung dazu am Rande: In vielen Publikationen ist der Bildhauer, der Professor Erwin Kurz (1857 - 1931), aufgeführt. Im Jahre 1906 übernahm dieser die Leitung einer Bildhauerklasse an der Kunstakademie in München.

Erwin Kurz schuf u.a. die Bismarck-Büste (1908) für die Walhalla bei Regensburg.

Siehe auch