Salzstraße

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Die durch die Gegend führende alte Handelsstraße Salzstraße ist wahrscheinlich ein Grund, weshalb aus dem ehemals kleinen Ort die Großstadt München wurde. Salzstraße ist für München also eher der Sachbegriff für eine Straße als deren Name; auf ihrer ungefähren Trasse verlief der frühere Salzhandelsweg (also im Mittelalter oder früher). Entscheidend war natürlich dabei oft die Frage, wo und wie Bäche und Flüsse mit der feuchtigkeitsempfindlichen Last überquert werden konnten.

In Johanneskirchen trägt seit 1954 eine holprige Straße, die Johanneskirchen mit Dornach verbindet, zwischen Glücksburger Straße und dem Golfclub Riem diesen Namen. Tatsächlich ist dies ein Stück der historischen Salzstraße zwischen Reichenhall und Augsburg. Südlich setzt sie sich durch die Humboldtstraße fort. Nach Norden läuft sie in Richtung Föhringer Ring.

Gebaut bzw. benutzt wurden Vorgänger dieser ältesten Straße der Region wahrscheinlich schon viel früher. Denn als Salzstraße wurden einfach auch Wege benutzt, die bereits von Römern zur Ausweitung ihres Herrschaftsgebiets gebaut wurden. So konnten sie in den eroberten Gebieten, z. B. Bayern auf diesen befestigten Wegen ihre Truppen und Fahrzeuge relativ schnell verlegen. Und noch nach Jahrhunderten gab es mit Ochsen- oder Pferdefuhrwekren dort ein besseres Vorankommen.

Zollstreit um die Salzbrücke

Bis ins 16. Jahrhundert hinein lag der Salzhandel in der Hand privater Unternehmer, die für die Sicherheit der Händler sorgten. Der Salzhandel wurde mit der Einführung (also einer Form des Raubrittertums) des herzoglichen Salzmonopols, urkundlich seit 1587 bekannt, dann eine wichtige Einnahmequelle der bayerischen Herzöge. Denn umgekehrt brachte der Zollstreit zwischen Herzog Heinrich dem Löwen und dem Freisinger Bischof Otto I. die Vernichtung der Föhringer Brücke um 1158 und damit die Verlegung der Salzstraße von Feldkirchen aus nach Südwesten, auf Haidhausen und die Münchner Brücke zu. Seither konnte Föhring nicht mehr von diesem Handel profitieren und blieb lange ein Bauerndorf, das letztlich von seinem früher kleinen Nachbarn München eingemeindet wurde.

Bei dem Zollstreit ging es um einen Kampf zwischen dem Freisinger Bischof, der ja auch weltlicher Herrschar war und dem welfischen Herzog Heinrich der Löwe. Im 10. und 11. Jahrhundert führte der Salzweg über Föhring durch den Bereich des Bischofs.

Erstmals habe es vermutlich um 1140 Streit zwischen den Welfen und dem Freisinger Bischof wegen diesem Handelsplatz und den Abgaben gegeben. Der Welfe Heinrich errichtete dann im Zeitraum zwischen 1156 und 1158 eine Brücke bei München und verpflanzte zwangsweise den Markt und die Münze von Föhring dorthin. Die bischöfliche Anlagen bei Föhring zerstörte er.

Salzsenderweg

Siehe auch Näheres zum Salzsenderweg in Oberföhring, wo seit 1990 runde, den römischen Meilensteinen nachempfundene Säulen auf den Verlauf der ehemaligen Salzstraße hinweisen.

Lage

>> Geographische Lage von Salzstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Siehe auch

Nicht verwechseln mit der römischen Via Claudia bzw. nördlicher, der so genannten Donausüdstraße (Ost-West-Verbindung).

Weblinks

Literatur

  • Hermann Vietzen: Der Münchner Salzhandel im Mittelalter. München, 1936.