Possartstraße

Die Possartstraße in Bogenhausen führt vom Prinzregentenplatz zum Galileiplatz.

Possartstraße
Straße in München
Possartstraße
Basisdaten
Ort München
Bogenhausen Altbogenhausen
PLZ 81679
Angelegt 1900
Name erhalten 1902 Erstnennung[1]
Querstraßen
 
Kopernikusstraße Holbeinstraße Cuvilliésstraße
Plätze Prinzregentenplatz Shakespeareplatz Galileiplatz
München S.jpg / München U.png
 
München U4.jpg Prinzregentenplatz
Bus.png
 
54 58 68 100 Prinzregentenplatz 54 58 68 Galileiplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge
Technische Daten
Straßenlänge 566 m
Haus- mit Höhenfestnetznummern 8 / 1837, 21 / 1842, 24 / 0079
Straßennamenbücher
(2016), Dollinger S. 249
Straßen-ID 03649

Sie wurde benannt nach Ernst von PossartW (1841-1921), der zwischen 1873 und 1887 an der Hofbühne zu München als Oberregisseur und Schaulspieldirektor tätig war. Die Straße sollte im Dritten Reich umbenannt werden, weil Possart auch jüdische Vorfahren hatte. Es kam jedoch nicht mehr dazu[2].

Straßenverlauf

Der Verlauf der Straße ist seit dem Bau in den frühen 1900er-Jahren unverändert erhalten. Beginnend am weitläufigen Prinzregentenplatz zieht sich die Straße wie mit einem Lineal gezogen bis zur Einfassungsmauer der Sternwarte an der Sternwartstraße und geht hier unmittelbar in den Galileiplatz auf.

Die Straße beginnt an der Einmündung beim Prinzregentenplatz mit der niedrigsten Hausnummerierung.

Auf halber Länge der Straße wurde auch ein Platz angelegt. Im Stadtplan aus dem Jahr 1910[3] ist er noch als Holbeinplatz bezeichnet. Im Straßenverzeichnis für die Jahre 1928, 1938 und auch noch 1948 wird nun die Bezeichnung Possartplatz verwendet. Das erste offizielle Straßennamenbuch aus dem Jahr 1965 listet diesen Namen nicht mehr auf. Der Platz wurde 1964 in Shakespeareplatz umbenannt[4].

Anlieger - Baudenkmäler

Hausnr. Gebäude Beschreibung
2 Wohnhaus seit seiner Bauzeit im Jahr 1901 fast unverändert geblieben, 4 Etagen und Mansardenwohnung ohne Architektenzuordnung
4 Mietshaus Jugendstil, mit Bodenerker und Vorgartenzaun, 1909/10 von Franz Popp
6 Mietshaus stattliches reich gegliedertes malerisches Jugendstil-Mietshaus, mit zum Teil figürlichem Stuckdekor und Vorgartenzaun, 1909/10 von Franz Popp
9 Eckhaus im späten Jugendstil, 1911 nach Entwurf des Besitzers Architekt A. Buchinger (bildet eine bauliche Einheit mit Kopernikusstraße 10)
12/14 symmetrische Mietshausgruppe im klassizistischen Jugendstil, 1911/12 von Heinrich Stengel und Paul Hofer
13 neuklassizistische Villa 1912 von Heilmann & Littmann
15 Orthodoxe Chabad-Synagoge Beispiel
16 neuklassizistische, reich gegliederte Villa in Ecklage zum Shakespeareplatz, mit hölzernem Gartenhäuschen
18 Stury-Villa 1912 von Paul Böhmer, mit zwei Gartenpavillons[5]
21 historisierende Villa um 1910
22 neuklassizistische Villa um 1910
23 historisierende Villa 1921 von Gustav Ludwig
24 Mansarddachvilla in Ecklage am Galileiplatz, neubarock, um 1910, ehemaliges Wohnhaus des Malers Heinrich von Zügel
27 historisierende Villa um 1910, bildet Gruppe mit Cuvilliésstraße 31
29 Klinik Dr. Gaertner[6] neuklassizistisch, mit Stuckdekor, 1912, Gebrüder Ludwig
31 barockisierende Villa mit Stuckdekor, um 1910
33 barockisierende Villa 1911 von Theodor Veil, mit kugelbesetztem Gartenzaun
35 Haus im Sternenwinkel stattliche neuklassizistische Villa, um 1910
37 Wohnhaus Ehemals Wohnhaus des Malers Heinrich Zügel. Atelier-Villa in Ecklage mit der Galileistraße, barockisierend um 1910[7]. Allerdings wurde das Haus erst im Jahr 1914 durch den Architekten Paul Böhmer erbaut, für die Bildhauerin Jenny von Bary-Doussin (geb. Doussin, † 22. August 1922 in München). Mikorey wird es bis zur Zerstörung im 2. Weltkrieg als Atelier-Wohnhaus nutzen[8]. Bereits 1915 werden die Bary-Doussin in die Possartstraße 34 umziehen. Auch Franz Mikorey[9] findet sich als Bewohner, der das Haus als Atelier und Werkstätte verwendet, in den Adressbüchern wieder. Mikorey selbst wohnte in der Diefenbachstraße 17 in Solln[10].

Lage

>> Geographische Lage von Possartstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Einzelnachweise

  1. Stadtgeschichte München: Possartstraße
  2. Stadtgeschichte München: Straßenumbenennungen 1938-40
  3. München und seine Bauten bis 1912, Stadtplan, Abschnitt Bogenhausen.
  4. Stadtgeschichte München: Shakespeareplatz
  5. http://www.nordostkultur-muenchen.de/architektur/stury_villa.htm
  6. Klinik Dr. Gaertner: Internetauftritt Die Klinik hat auch Praxisräume in der Possartstraße 27
  7. Entnommen aus; Denkmäler in Bayern, Oldenbourg München 1985, S.26
  8. Dorle Gribl; Solln und die Prinz-Ludwigs-Höhe, - Villen und ihre Bewohner. S.95 Franz Mikorey
  9. Münchner Stadtadressbuch 1951 - Adreßbuch der Münchner Firmen und Gewerbetreibenden. S.34 - Bildhauer - Mikorey Franz - Possartstraße 37
  10. Dorle Gribl; Solln und die Prinz-Ludwigs-Höhe, - Villen und ihre Bewohner. S.95 Franz Mikorey
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