Pferdestandbild für die Kavallerie

Das Pferdestandbild für die Kavallerie wurde 1960 vor dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem ehemaligen bayerischen Kriegsministerium, in der Schönfeldstraße 3/5 aufgestellt. Es ist also im Nachhinein eine Verherrlichung einer früheren Waffengattung. Generell gilt der Panzerverband als Nachfolger der Kavallerie. Das war im Bewusstsein aller Militärangehörigen bekannt. Und damit auch die mögliche Interpretation dieses "Gedenkens" in der Nachkriegszeit.

Die Skulptur stammt von Bernhard Bleeker (1881–1961). Bleeker wurde wegen seiner propagandistischen Arbeiten für die NSDAPW 1945 seines Lehramts an der Akademie der Bildenden Künste enthoben. Bereits 1951 wurde er erneut Ehrenmitglied der Münchner Akademie und erhielt 1961 die Ehrenmünze der Stadt München.

Die Formensprache des Pferdes nimmt die Stilmittel seiner NS-Skulpturen wieder auf: Vereinfachung, Glättung der Oberfläche, Verzicht auf Bewegung.

Die Inschrift in Majuskeln lautet: der deutschen kavallerie zum gedenken

An der Frontseite ein Wappen mit Adler des Stifters.

Ort

Es steht im so genannten Ehrenhof des vormaligen Kriegsministeriums, rechts vom Haupteingang (Draufsicht). Die Achse der Skulptur steht im rechten Winkel zur Gebäudeachse.

Abbildungen im Web

Varia, Strick-Art am Pferd

Über die Ausbreitung einer liebevollen Art der Gegenwartskunst:

  • Die Strickguerilla, über Yarn Bomber oder die gute alte Strickliesl: "Die Pferdestatue vor dem Staatsarchiv steht nach etwa einer Stunde mit weißen, orangen, pinken und grünen Gamaschen bis zum Kniegelenk auf ihrem Sockel. Den Schweif schmückt (vorübergehend) ein bunt geringelter Überzieher, der Pferdekopf wird von einem weißen Häkelnetz verhüllt. …" (S. Peteranderl in der SZ vom 10. Nov. 2010)

Siehe auch