Nockherstraße

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Nockherstraße
Jägergasse, Jägerhäuseln
Straße in München
Nockherstraße
Basisdaten
Ort München
Au-Haidhausen Au
PLZ 81541
Name erhalten 1875 Umbenennung[1]
Anschluss­straßen
 
Am Nockherberg Kolumbusplatz
Querstraßen
 
Taubenstraße Dollmannstraße
München S.jpg / München U.png
 
München U1.jpg München U2.jpg Kolumbusplatz
Bus.png
 
52 Taubenstraße 58 Kolumbusplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge
Technische Daten
Straßenlänge 500 m
Straßennamenbücher
(1894), Rambaldi S. 195 Str.Nr. 458
Straßen-ID 03304

Die Nockherstraße in der Au führt von der Auffahrt Am Nockherberg zum Kolumbusplatz.

Sie wurde im Jahr 1876 benannt nach der Münchner Familie Nockher, die durch eine ganze Reihe von wohltätigen und frommen Stiftungen in München und verschiedenen anderen Orten sich einen Namen machte.

Die Nockhers zogen aus Tirol weg, um sich im 17. Jahrhundert unter anderem in München ansässig zu machen. Die Hauptzeit ihres Wirkens fällt in das 18. und das erste Viertel des 19. Jahrhunderts. Erstmals erscheinen die Nockhers als Besitzer der Gastwirtschaft „Bögner“ im Tal. Diese Familie beteiligte sich mit erheblichen Summen an der von 1730−1756 vorgenommenen Vergrößerung und kompletten Renovierung der Peterskirche und stifteten auch Benefizien nach St. Peter. Bedeutende Summen spendeten die Nockhers zur Anlegung von Kornspeichern und zur Gründung der so genannten Feiertagsschulen. In den Kriegsjahren der damaligen Zeit war es diese Familie, die wiederholt die Ablösegelder, „Kriegskontributionen“ an den Feind, für die Stadt vorstreckte.

Adressbucheintrag 1880

Nockerstraße: Sie beginnt nahe des Nockherberges, daher ihr Name, den sie seit 19. Juli 1875, resp. 1. Jan. 1876, resp. 1. Jan. 1877 hat. Früher hieß sie "Jägergasse" und "Jägerhäuseln", eine aus kurfürstl. Zeit stammende Benennung, die am 10. Juli, resp. 1. Sept. 1857 amtlich ward.

Die Nockhers

Für die meisten, die zum "Salvator" den Nockherberg hinaufpilgern, verbindset sich der Name Nockher fast automatisch mit dieser feuchtfrölichen Angelegenheit. Nur wenige aber wissen, daß diese alte Münchner Familie durch eine ganze Reihe von wohltätigen und frommen Stiftungen in München und verschiedenen anderen Orten aufs engste mit dem Schicksal der Stadt München verknüpft ist. Die Nockher's stammen aus Tirol, wo man im 17. Jahrhundert zwei Linien begegnet. Die eine wanderte nach Tölz aus, sowie ein Eremiten-Benefizium gestiftet. Die andere Linie machte sich in München ansässig. Die Hauptzeit ihres Wirkens fällt in das 18. und das erste Viertel des 19. Jahrhunderts. Zuerst erscheinen die Nockhers als Besitzer der Gastwirtschaft Bögner im Tal. Diese Familie beteiligte sich mit erheblichen Summen an der 1730-56 vorgenommenen Vergrößerung und gänzlichen Renovierung der alten Peterskirche und stiftete auch Benefizien nach St.Peter und St.Emmeran, dessen Kirchlein sie ebenfalls renovieren ließ. Bedeutende Summen spendeten die Nockhers ferner zur Gründung von Kornmagazinen, zur Gründung der "Feiertagsschule" und zur "Rumforder Anstalt". In den Kriegsjahren der damaligen Zeit war es diese Familie, die wiederholt die Kriegskontributionen für die Stadt vorschoß. 1742 erwarben die Nockhers auf dem Anger aus eigenen Mitteln ein Haus und bauten es in ein Krankenhaus um. Es war dies das erste Spital in München, enthielt 30 Krankenbetten und eine Hauskapelle. 1743 beschenkten sie damit den Stadtmagistrate München. Da sich das "Nockherspital" aber bald als zu klein erwies, so wurden später zwei neue Anstalten geschaffen, zu denen der Bankier Nockher 290000 fl. und 1780 Franz Xafer Nockher, ein großer Förderer der Bestrebungen der Barmherzigen Brüder, allein nochmals 19000 fl. zuschoß. Im Besitz der Nockhers stand auch die Menterschwaige, das Rosipalhaus, vormals als Bankhaus Nockher bekannt, und die Theresienwiese. Den größten Teil dieses Wiesenkomplexes machten sie 1811 der Stadt München zum Geschenk und stifteten zugleich für das Oktoberfest 6000 ft. Um die Wende des 18. Jahrhunderts waren 40 Familien der Nockhers in München ansässig. Jetzt leben hier noch der bekannte Maler und Grafiker Ferdinand Nockher und dessen Bruder, Ministerialrat Dr. Ludwig Nockher, als Schriftsteller tätig. Der jetzige "Nockherberg", auf dem die Nockhers sich früher ihren Landsitz erbaut hatten, sowie die "Nockherstraße" sind dem Andenken dieser Familie gewidmet.

Nockherstraße 1

Siehe auch

Literatur

  • Peter Klimesch: Bilder aus der alten Au. Nockherberg, Nockherstraße. Books on Demand, Norderstedt, 2015. ISBN 978-3-7392-0605-9
  • Renate Mayer-Zaky: Die Münchner Au. BVB, Bamberg, 1993.
  • Hanns Vogel: Au, Giesing, Haidhausen, - 100 Jahre bei München- 1854-1954. Süddeutscher Verlag, München Dez. 1954.
  • Hermann Wilhelm: Vergessene Lebenswelten des siebzehtnen, achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert - In der Münchner Vorstadt Au. Buchendorfer, München 2003.
  • Freudenberger: Aus der Geschichte der Au. Verlag Jung, München 1913.
  • Reinhold Schaffer: Das Buch mit den alten Firmen der Landeshauptstadt München. Walter Gerlach, München 1958.
  • Döpper: München und seine alten Firmen. PRO Historcia, Hallertau, 1. Auflage, 1988, 2. Auflage 1993.

Lage

>> Geographische Lage von Nockherstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Einzelnachweise

Wikipedia.png
Das Thema "Nockherstraße" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Nockherstraße.