Monacensia

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Hildebrandhaus, historische Aufnahme von 1903, publiziert vom Architekturverlag Ludwig Werner

Im Literaturarchiv der Monacensia – die Sammlung ist Teil der Münchner Stadtbibliothek – stehen für Literaturwissenschaftler, Publizisten, Historiker und Studierende etwa 200 literarische Nachlässe mit 350.000 Autographen, Manuskripten, Typoskripten, Briefen, Tagebüchern und anderen Dokumenten zur Auswertung zur Verfügung.

Dazu gehören u.v.a. die Nachlässe von Klaus Mann, Erika Mann, Annette Kolb, Liesl Karlstadt, Therese Giehse, Frank Wedekind, Franziska Gräfin zu Reventlow, Gustav Meyrink, Ludwig Thoma, Ludwig Ganghofer, Werner Finck, Grete Weil, Hermann Kesten, Oskar Panizza, Alfred Neumann, Gertrud von Le Fort. Die Nachlässe der Manns sind auch digitalisiert verfügbar[1].

Monacensia ist das lateinische Wort für Bücher, die sich mit München befassen oder zu tun haben.

Als Förderverein agieren die Freunde der Monacensia e.V.

Die Geschichte im Haus

Zitat nach www.nordostkultur-muenchen.de[2]:

"Am 25. September 1934 erwarb das Hildebrandhaus laut Kaufvertrag die Schriftstellerin Elisabeth Braun[3]. Theodor Georgii sicherte sich ein lebenslanges Nutzungsrecht für ein Atelier und ein Quartier im Dachgeschoss. Zwischen 1937 und 1941 bewohnten um die 15 Personen das Haus, denn Elisabeth Braun nahm "nicht arisch" Verfolgte, vor allem allein stehende Frauen, im Hildebrandhaus auf, um sie vor dem nationalsozialistischen Regime zu schützen. Am 21. Juni 1940 schrieb Elisabeth Braun unter dem Druck der Repressionen ein Testament, in dem sie die "Evangelische Landeskirche in Bayern rechts des Rheins" als Erbin des Hildebrandhauses einsetzte. Die Kirche sollte das Anwesen zur Mission und vor allem den Verfolgten weiter zur Nutzung zur Verfügung stellen.
Im August 1941 wurden Elisabeth Braun und einige ihrer Mitbewohnerinnen in das Internierungslager (eine Art KZ) in der Clemens-August-Straße 9 (Anmerkung dazu, verharmlosend Sammellager Berg am Laim beim Kloster der Barmherzigen Schwestern) in Berg am Laim „umgesiedelt“ und im November 1941 nach Kaunas in Litauen „verbracht“ (= deportiert), wo sie am 25. November 1941 erschossen wurde.

Am 11. März 1948 wurde Elisabeth Braun für tot erklärt, die von ihr vorgesehene soziale Nutzung des Hildebrandhauses wurde jedoch nicht realisiert.

Eine am 19. November 2004 vor dem Hildebrandhaus errichtete Installation mit 17 weißen Koffern von Wolfram P. Kastner und Peter Weismann erinnerte an die ermordeten Elisabeth und Rosa Braun sowie die 15 Bewohner, denen sie in der Villa Zuflucht gewährt hatte[4]. Parallel dazu setzte die Ausstellung „Auf einmal da waren sie weg …“ ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Vergessen der jüdischen Mitmenschen in Bogenhausen während des „Dritten Reichs.“ Am 26. November 2009 enthüllte Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers in Erinnerung an Elisabeth Braun und die 15 jüdischen Bewohner eine Gedenktafel im Eingangsbereich der Villa[5].

Ort

Die Abteilung wurde vom damaligen Stadtbibliotheksdirektor Hans Ludwig Held in den 1920er-Jahren gegründet und ist seit 1984 im Hildebrandhaus untergebracht. Dies war der Wohnsitz des „Künstlerfürsten“ und Bildhauers Adolf von Hildebrand.

Monacensia


Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
☎ : 089 4194720

Öffnungszeiten

Montags 9:30 - 17:30 Uhr
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag 12:00 - 19:00 Uhr
Freitag 9:30 - 17:30 Uhr
Samstag 11:00 - 18:00 Uhr
Sonntag

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Monacensia: Monacensia digital
  2. Nordostkultur München: Hildebrandhaus
  3. Nordostkultur München: Elisabeth Braun (1887–1941)
  4. Nordostkultur München: Zur Installation der siebzehn weißen Koffer (2004 von Wolfram P. Kastner und Peter Weismann)
  5. Nordostkultur München: Zur Gedenktafel Elisabeth Braun, Maria-Theresia-Straße 2
Wikipedia.png
Das Thema "Monacensia" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Monacensia.