Michael Wagmüller

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Michael Wagmüller (* 14.April 1839 in RegensburgW; † 26.Dezember 1881 in München) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Michael Wagmüller besuchte die Gewerbeschule in München, lernte ein Jahr lang die Anfangsgründe der Kunst bei dem Bildhauer Anselm Sickinger (1807–1873) und trat 1854 als Schüler von Professor Max von Widnmann in die Akademie der Bildenden Künste ein. 1860 begann er selbständig zu arbeiten, hatte aber anfangs nur geringen Erfolg und wechselte aus Mangel an Beschäftigung in der Plastik eine Zeitlang zur Porträtmalerei, bis er den Auftrag für zwei Büsten und zwei allegorische Frauengestalten für ein Münchner Schulgebäude erhielt.

Von 1868 bis 1873 reiste er regelmäßig nach London, wo er insgesamt ein gutes Dutzend Portätbüsten englischer Adeliger fertigte. Er stellte seine Modelle regelmäßig in München aus und fiel dabei dem kunstsinnigen König Ludwig II. auf, der ihn mit einem Bronze-Standbild Ludwig XIV. von FrankreichW, dem Sonnenkönig, beauftragte. 1869 wurde er für seine vorgestellten Arbeiten im Münchner Glaspalast zusammen mit Reinhold BegasW und Jean-Baptiste CarpeauxW mit einer Ehrenmedaille in Gold ausgezeichnet, 1872 zusammen mit Friedrich Drake, Reinhold Begas und Caspar Zumbusch zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste und zum Professor ernannt. 1873 gehörte Wagmüller zu den Gründungsmitgliedern des Münchner Künstlervereins Allotria, dessen Vorsitzender er von 1874 bis 1879 war.


1878 stellte er auf der Pariser WeltausstellungW das Grabmal für seine beiden im Säuglingsalter verstorbenen Töchter vor, das viel gelobt wurde und das später sein eigenes werden sollte.

Die letzten Jahre waren fast ausschließlich mit Arbeiten für König Ludwigs II. Schlösser Linderhof und Herrenchiemsee ausgefüllt. Das Sitzbild Justus von Liebigs auf dem Maximiliansplatz wurde noch von ihm begonnen, aber nach seinem Tod von seinem Schüler Wilhelm von Rümann vollendet.

Werke (Auswahl)

  • 1863: Medaillon mit Büste Sebastian Habenschaden, München, Grabmal im Alten Südfriedhof
  • 1866: ein Mädchen, das vor einer Eidechse erschrickt
  • 1867: ein Mädchen nach einem Schmetterling haschend
  • 1867: Büste Ignaz Perner, für dessen Grabmal im Alten Südfriedhof
  • 1867: Büste Hofrat und Spitalarzt Dr. Jakob Braun, Grabmal im Alten Südfriedhof
  • 1869: Standbild Karitas, für das Klinikum rechts der Isar , verwittert vorhanden
  • 1872: ein seinerzeit viel besprochener Entwurf zum Niederwalddenkmal, welchem es nicht an Phantasie und Schwung, aber an dem der Würde des Gegenstands angemessenen Charakter fehlte
  • 1872: ein Modell eines ihr kleines Brüderchen huckepacktragenden Mädchens, das er unter anderem auf der Wiener Weltausstellung zeigte
  • 1872: Büste Paul Heyse
  • 1873: Büste Justus von Liebig, Grabmal im Alten Südfriedhof
  • 1874: Brunnengruppe "Amor mit Delphinen", Schloss LinderhofW
  • 1874: Brunnengruppe "Amor mit Tauben"
  • 1875: Büste Marie Antoinette, Linderhof
  • 1875: Drei große Garten-Vasen, Linderhof
  • 1875: Figuren der FloraW-Fontaine, Linderhof, Zinkguß durch Ferdinand von Miller
  • 1876: Najadenbrunnen, Linderhof, Zinkguss durch Ferdinand von Miller
  • 1877: Büste Bürgermeister Kaspar von Steinsdorf
  • 1877: Büste Franz Lachner, München, Grabmal im Alten Südfriedhof
  • 1877: Büste Königin Olga von WürttembergW
  • 1877, 1878: Neptungruppe, Linderhof, Zinkguss durch Ferdinand von Miller
  • 1877: Apoll im Sonnenwagen, Linderhof
  • 1878: Büste Franz Hanfstaengl
  • 1878: Grabmal Wagmüller, München Alter Nordfriedhof (mittlerweile gesichert)
  • 1879/80: Christian Heinrich Siebold-Denkmal im Aschaffenburger Park Schönbusch
  • 1879: 14 allegorische Fassadenfiguren, HerrenchiemseeW
  • 1879: Amor und Psyche (Kopie nach Antonio Canova), Herrenchiemsee
  • 1879: Büste D. Sänger
  • 1881: Brunnen mit Standbild Ludwigs des Bayern, Ingolstadt, Paradeplatz

Weblinks


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