Micaela - eigentlich Martha Michel-Wackermann (* 1904 in Velbert/Rheinland, † 6. März 1983 in München) war eine Kabarettistin und Gastwirtin.

Leben und Werk

Micaela erhielt eine Ausbildung als Sängerin und Schauspielerin. In München studierte sie Malerei. Sie hatte Engagements an Theatern in Essen, Dortmund und Düsseldorf, bis sie ihr Talent fürs Kabarett entdeckte. Zunächst debütierte sie als Diseuse im Berliner "Kabarett der Komiker",, in München war sie in der Katakombe, im Tunnel und im Alten Simpl zu sehen. Außerdem soll Micaela in 18 Filmen mitgewirkt haben.[1]

Von einer wohlhabenden Dame erbte sie 1964 ein Schiff, das in Sylt ankerte. Dort eröffnete Michaela im großen Gesellschaftsraum ein Brettl, sie bespielte es jedoch nur im Sommer. [2]

In München unterhielt Martha Michel das nach ihr benannte Lokal "Micaela" in der Herrnstraße 28, das eine Art "Geheimtipp" war. In einem Münchenführer des Jahrgangs 1968 wird ihr Lokal so beschrieben: "Wenns auch vorne rausgeht, es ist das Hinterzimmer einer Diseuse, die in Schwabing und sonstwo bessere Zeiten gesehen hat. Viel (vielzuviel) Kram hängt in dem kleinen Lokal umher, ein Klavier steht da auf dem der Pianist unaufhörlich spielt und auch wenn wenig Gäste da sind, singt Micaela ihre >kessen Chansons< mit Berliner Schnauze.[3] Konstantin Wecker berichtet 2017 über ihren Einfluss auf ihn: Seine eigenwilligen frühen Songs seien in den Kleinkunstbühnen wie dem Song Parnass nicht so gut angekommen. "Aber in der Schwulenbar der Chansonette Micaela. Die habe ich begleitet, und sie hat mich intensiv zu Brecht und Hollaender geführt".[4]

Laut der Todesanzeige vom 10. März 1983 in der Süddeutschen Zeitung hat Micaela am 9. Februar in ihrem Lokal das letzte Mal ihr Chanson "Schenk mir Liebe" gesungen. Sie starb am 6. März 1983 und liegt am Münchner Neuen Südfriedhof begraben. (Grabnummer 211-2-125)[5]

Literatur

  • Erich Scheibmayr: Wer? Wann? Wo? - Persönlichkeiten in Münchner Friedhöfen, München 1989, S. 522
  • Herbert Schneider, Karl Wanninger: Münchner Bummelbuch, Pfaffenhofen a. der Ilm 1968, S. 214

Einzelnachweise

  1. das konnte ich in der Recherche nicht verifizieren.
  2. Quelle: Erich Scheibmayr: Wer? Wann? Wo? - Persönlichkeiten in Münchner Friedhöfen, München 1989, S. 522
  3. Zitiert nach Herbert Schneider, Karl Wanninger: Münchner Bummelbuch, Pfaffenhofen a. der Ilm 1968, S. 214
  4. Oliver Hochkeppel: Bayerischer Barock in: Süddeutsche Zeitung vom 31. Mai 2017, S. 36
  5. Die Grabnummer im Buch von Erich Scheibmayr : Wer? Wann? Wo? - Persönlichkeiten in Münchner Friedhöfen, München 1989, S. 522 (211-3-125) ist falsch.