Maxwerk

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Das E-Werk 3 in den Maximiliansanlagen
Histor. Photographie um 1898)

Das Turbinenhaus "Maximilianswerk" in den Maximiliansanlagen, Max-Planck-Straße 2 (vormals äussere Maximilianstraße 2), wird von der Stadt München seit 1895 als Staedt. Elektricitaets-Werk III neu und kurz E-Werk III an und mit dem Wasser der Isar (über den Auer Mühlbach) betrieben. Entworfen wurde es von Karl Hocheder (1854 - 1917).

aktuell, in den Zeitungen

Kneipenbetrieb im Landschaftsschutzgebiet?

Über die beabsichtigte gastronomische Nutzung des Maxwerks durch die Augustiner-Brauerei:

Geregeltes Vergnügen. In der SZ vom 26.Mai 2017, Bericht von Johannes Korsche (Autos, Sonnenschirme, …, Lasershows verbieten?)
  • Aufenthaltsqualität für Ruhesuchende leidet
  • aus der Bürgerversammlung 29.6. ? ? ?

Geschichte

Das 1895 errichtete Maxwerk ist das älteste noch in Betrieb befindliche Kraftwerk am Auer Mühlbach. Der Grundstein wurde am 4. November 1894 gelegt, Durch ein Stauwehr vor der Maximiliansbrücke, das zum Schutz der Brückenpfeiler vor Unterspülung gebaut wurde, ergab sich 1893 mit der Verlängerung des Baches bis zu dieser Stelle ein nutzbares Gefälle zur Isar, das bei normalem Wasserstand der Isar 4,8 Meter, bei Niedrigwasserstand sogar 5,7 Meter beträgt. Bei Hochwasser verringert es sich auf 3,3 Meter. Die Energiebilanz des Mühlbaches an seiner Mündung in die Isar wird jedoch nicht nur durch das dort herrschende Gefälle bestimmt, sondern auch durch die zur Verfügung stehende Wassermenge. Diese wies damals (vor der Errichtung des Isarkanals) trotz aller Regulierungsmaßnahmen Schwankungen auf. Bei Niedrigwasserstand der Isar, also in Zeiten hohen Gefälles, standen nur 8,72 Kubikmeter Wasser pro Sekunde für den Bach zur Verfügung. Bei Hochwasser der Isar, das ein geringeres Gefälle bedingt, führte der Bach dagegen bis zu 15 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Bei der Konstruktion der Turbinenanlage des Maxwerkes wurde daher ein gedämpfter Turbinenregulator eingeplant, der stets ein Optimum zwischen Wassermenge und Gefälle ermittelt und die Turbinenhöhe so reguliert, dass eine möglichst gleich bleibende Energieausbeute garantiert. Dies war seinerzeit eine technische Meisterleistung. Zur Energieerzeugung dienten zwei Dynamomaschinen, die bei 660 Volt Ausgangsspannung je 225 Ampere lieferten, also knapp 300 Kilowatt. Der gewonnene Strom wurde über die Schaltzentrale des Muffatwerkes in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Bei der Sanierung 1953 wurde die ursprüngliche Francis-Turbine gegen eine Propeller-Turbine ausgetauscht, 1976 musste der Gleichstromgenerator einem Drehstrom-Asynchron-Generator weichen. Die Kraftwerksleistung konnte mit dieser Kombination auf rund 410 kW gesteigert werden. Das entspricht einer jährlichen Strommenge von 2,7 Millionen kWh.

Architektur

Neben seiner technischen Raffinesse ist das Maxwerk auch eine architektonische Besonderheit. Es sollte den Parkcharakter der Isarauen unterhalb des Maximilianeums nicht stören und wurde daher im Stil eines barocken Garten- oder Jagdschlösschens ausgeführt.

Da die Verlängerung des Auer Mühlbaches als Beeinträchtigung der Umgebung galt, wurde er im letzten Abschnitt über 380 m unterirdisch in einer Betonröhre gefasst. Stadtbäche galten in jener Zeit nicht als landschaftlich wertvolle Gestaltungselemente, sondern als optisch reizlose Energielieferanten und Entsorgungsadern.

Denkmalschutz


Weblinks