Münchner Stadtmuseum: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Der Nationalsozialismus in München ===
=== Der Nationalsozialismus in München ===
Die Abteilung ''“Nationalsozialismus in München – Chiffren der Erinnerung“'' zeigt Fotoalben-Seiten, Zeitungsausschnitte, Uniformen und Abzeichen, anhand derer Entstehung, Ausprägung und Folgen des Nationalsozialismus in München zwischen 1918 und 1945 illustriert werden. Der Akzent liegt auf den Besonderheiten, die die Stadt in dieser Geschichtsphase betreffen, d.h. zum Auftreten prominenter Nazis in der Stadt, auch Aufmärsche, der Putschversuch von 1922, zu der 1933 frisch installierten Stadtspitze und neben dem Alltagsleben der Parteimitglieder aber auch die so genannte „Hauptstadt der Deutschen Kunst“. Informationen über Verfolgte und über Widerstand in München treten dabei kaum in Erscheinung.
Anhand von Modellen, Kleidungs- und Uniformstücken, Plakaten, Gemälden, kunstgewerblichen Objekten und Fotografien sowie nicht zuletzt Hör- und Filmdokumenten werden in der Ausstellung Entstehung, Ausprägung und Folgen des Nationalsozialismus in München zwischen 1918 und 1945 thematisiert. München wird als Entstehungsort des Nationalsozialismus und Parteizentrum der NSDAP dargestellt. Darüber hinaus behandelt die Schau Münchens Verflechtung als Kunst- und Feststadt bei der Ästhetisierung und Verharmlosung des NS-Regimes sowie als Medien- und Rüstungsstandort. Ein weiterer Aspekt ist die Darstellung Münchens als Ausgangs- und Aktionsort von Verfolgung und Widerstand. Die Ausstellung ist chronologisch als kritische Rekonstruktion angelegt und konzentriert sich auf politische Merkmale, durch die sich München zwischen 1918 und 1945 von anderen Städten unterschied.
 
Die Abteilung zeigt eigentlich in ihrer heutigen Form die Dringlichkeit einer museumsdidaktischen Neugestaltung, um Jugendlichen Methoden und Wirkung des NS-Regimes realistisch nachvollziehbar vorzuführen. Besonders schmerzhaft wirkt die Präsentation, wenn man sich die Nähe der Aussagen des [[Jüdisches Museum|Jüdischen Museums]] auf der anderen Platzseite zu dieser Geschichtsphase ins Bewusstsein ruft. Die Textlastigkeit der jetzigen Konzeption und des darin vorausgesetzten Wissens der Besuchenden widerspricht in weiten Teilen dem Ausstellungsgut. Dies ist nur die eine Seite der an der Ausstellung möglichen Kritik. Denn bei dem Ausstellungsgut über den Nationalsozialismus wird zu fragen sein, wie kann es in dieser Dichte, in der es kaum in einer Ausstellung in Deutschland vorhanden ist, problemorientiert präsentiert werden? Auch in München ist bisher die Museumsdidaktik zum NS-Regime nur in Ansätzen erkennbar.  
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