Ludwigsbrücke

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Die Ludwigsbrücke von 1935 in München - sie besteht eigentlich aus zwei Brücken, der Inneren Ludwigsbrücke (ein Bogen) und der eigentlichen Ludwigsbrücke (der äußeren L. - zwei Bögen). Über sie führt die Zweibrückenstraße von der Altstadt in Richtung Haidhausen. Über die moderne Bogenbrücke wird auch die Museumsinsel mit dem Deutschen Museum erreicht. Ihr Vorgängerbau stammte von 1891. Sie steht auf der bayerischen Denkmalliste.

Äußere Ludwigsbrücke, Blick nach Norden, Müller'sches Volksbad im Hintergrund rechts
Die innere Ludwigsbrücke
Gesehen von der Museumsinsel

Lage

Die Ludwigsbrücke verbindet die Münchner Innenstadt mit der Au und Haidhausen. Vom Isartor kommend führt die Zweibrückenstraße über die Erhardtstraße/Steinsdorfstraße auf den ersten Teil der Brücke zu, der den linken Isararm zur Museumsinsel überquert. Dort stehen drei Pylone. Das zweite Brückenbauwerk führt von dort über den rechten Isararm weiter zur Rosenheimer Straße, wo nach wenigen Metern am Gasteig die Innere Wiener Straße abzweigt.

Pylone

Historisches Bild der Inneren Brücke von 1892

Die Pylone und deren Plastiken markieren oder "bewachen" den Brückenanfang. Es sind im Westen nach dem Zweiten Weltkrieg noch eine Figur und drei Pfeiler erhalten:

  • Fischerei (Hermann Hahn) wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört
  • Floßfahrt (Syrius Eberle, 1890-1892)
  • Kunst (Hugo Kaufmann) nicht erhalten (neu hergestellt von Elmar Dietz 1977-1979)
  • Muse der Industrie mit bronzener Nike (Syrius Eberle, 1890-1892, restauriert)

Die Pfeiler mit den Feuerschalen wurden von Karl Hocheder entworfen.

Geschichte

Die Ludwigsbrücke steht an stadtgeschichtlich bedeutender Stelle: Hier stand die Isarbrücke, mit der Heinrich der Löwe 1158 den Salzhandel von der von ihm zerstörten Isarbrücke bei Oberföhring zu seinem Hoheitsgebiet umleitete (vgl. Salzstraße).

  • 1813: Einsturz der steinernen Isarbrücke am 13. September
Die Isar war zu einer fürchterlichen Höhe gestiegen und brauste, alles mit sich fortreissend dahin. Auf der Brücke standen eine Menge Menschen dicht gedrängt und glaubten den Einsturz des so genannten Kaiserwirthshauses erwarten zu können, dessen Grundmauern das wilde Wasser bereits zu unterwühlen begann. Da fuhr ein Bräuwagen hinüber, dessen Fuhrknecht die Leute warnte, indem er versicherte, das Wanken der Brücke bemerkt zu haben. Allein man achtete nicht darauf! Plötzlich stürzte ein Joch ein, dann ein zweites und drittes! Gegen 800 Menschen stürzten in die tobenden Wellen. Über 100 Personen fanden den Tod. Die übrigen wurden mehr oder weniger beschädigt gerettet.

Zehn Jahre danach, am 27. Mai 1823, wird der Grundstein zu einer steinernen Brücke nach einem Entwurf des Baurats Probst und unter der Leitung des Königl. Hof- und Bauintendanten und Obersten Baurates Klenze ausgeführt. Hierfür entwarf Klenze Form und Aussehen der Brücke.

Die Brücke wird an den Enden mit je zwei Pylonen und je zwei allegorischen Figuren geschmückt. Heute stehen nur noch Reste davon an der inneren Westseite.

Der aktuelle Bau ist eine 1934/35 durchgeführte Erneuerung und Überarbeitung des Brückenrenovierung aus dem Jahre 1891 (Verbreiterung). Dabei wurde das äußere Erscheinungsbild der Brücke der Architektur der NS-Erweiterung des Deutschen Museums angepasst. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde die Ludwigsbrücke um 1948 wieder hergestellt.

Sehenswürdigkeiten

Bukolika
  • Drei steinerne Pylonen mit Figuren, Feuerschalen und Gedenkinschrifttafeln. Nach Zerstörung des vierten Pylon um 1944, komplett an der Westseite (Syrius Eberle, 1890-1892).
  • Vater-Rhein-Brunnen (auf dem nördlichen Teil der Museumsinsel. Adolf von Hildebrand, 1897/1903; ursprünglich für den Broglie-Platz in Straßburg geschaffen, nach 1919 von der Stadt München gekauft; seit 1932 an heutiger Stelle)
  • Bukolika (v. griech. βουκόλος – Rinderhirte/-in), Bronzestatue von Martin Mayer an der östlichen Isarseite, direkt am Isarwanderweg

Technische Daten

Die innere Ludwigsbrücke hat einen weit gespannten Segmentbogen. Der dreigelenkige Bogen wurde in der Melan-Bauweise errichtet, bei der die Gitterträger für die Aufhängung der Schalung als Bewehrung im Beton verblieben.

Weite 43 m, Breite 29 m, Länge von 77 m

Die äußere Ludwigsbrücke hat zwei Segmentbogen.

Länge 71 m, Weiten 2 x 32,8 m, Breite 29 m

Die beiden Brücken sind mit Naturstein verkleidet.

Verkehr

Die Ludwigsbrücke ist eine der wichtigsten Isarquerungen Münchens. Die vierspurige Brücke mit zweigleisiger Trambahn-Trasse zwischen den Fahrbahnen leitet den Verkehr vor allem aus den Stadtteilen Au, Haidhausen, Ramersdorf und Bogenhausen über die Isar zum Isartorplatz / Altstadtring.

Die Trambahnlinie 16 überquert auf der Ludwigsbrücke die Isar.

Medien

Literatur

  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. Köln, DuMont, 1979. 443 Seiten. Bzw. Kunst-Führer, DuMont, Ostfildern, 10. Auflage, 1993. ISBN 3-7701-1094-3
  • Hermann Wilhelm: Krieger, Kaiser, Kaufleute. Die abenteuerliche Geschichte der Münchner Ludwigsbrücke. Münchenverlag, München. 160 Seiten. ISBN 978-3-937090-30-6
  • Christoph Hackelsberger: München und seine Isar-Brücken. München, Heinrich Hugendubel Verlag, 1981. 140 S. ISBN 3-88034-107-9
  • Christine Rädlinger, Landeshauptstadt München (Hrsg.): Münchner Isarbrücken Franz Schiermeier Verlag München, 2007. ISBN 978-3-0811425-1-8

Links


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