Ludwig II.: Unterschied zwischen den Versionen

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Er war ein großer Verehrer der französischen Könige, insbesondere von Sonnenkönig Ludwig XIV. In ihm sah er das Idealbild eines Königs. Schloss Herrenchiemsee (1878–1885) ist im Prinzip eine Kopie des Schlosses Versailles. Es sollte ein "Bayerisches Versailles" werden. Da die Baukosten immer höher wurden, musste Ludwig II. den Bau noch vor Vollendung einstellen. Sein Tod ein Jahr später ließ die Bautätigkeit endgültig ruhen. Der König liebte in seinem späteren Regierungsjahren die Einsamkeit. Nicht einmal seine Diener wollte er sehen. Er entwickelte ein hohes Misstrauen allen Menschen gegenüber. Trotzdem erledigte er seine Regierungsgeschäfte stets gewissenhaft und relativ schnell.  
Er war ein großer Verehrer der französischen Könige, insbesondere von Sonnenkönig Ludwig XIV. In ihm sah er das Idealbild eines Königs. Schloss Herrenchiemsee (1878–1885) ist im Prinzip eine Kopie des Schlosses Versailles. Es sollte ein "Bayerisches Versailles" werden. Da die Baukosten immer höher wurden, musste Ludwig II. den Bau noch vor Vollendung einstellen. Sein Tod ein Jahr später ließ die Bautätigkeit endgültig ruhen. Der König liebte in seinem späteren Regierungsjahren die Einsamkeit. Nicht einmal seine Diener wollte er sehen. Er entwickelte ein hohes Misstrauen allen Menschen gegenüber. Trotzdem erledigte er seine Regierungsgeschäfte stets gewissenhaft und relativ schnell.  
Er war ein Förderer des Komponisten Richard Wagner. Da aber Wagner immer mehr Geld von Ludwig verlangte rief er in der Bevölkerung und bei seinen Ministern große Empörung hervor. So das Wagner München verlassen musste.
Er war ein Förderer des Komponisten Richard Wagner. Da aber Wagner immer mehr Geld von Ludwig verlangte rief er in der Bevölkerung und bei seinen Ministern große Empörung hervor. So das Wagner München verlassen musste.
Die Gründung des Deutschen Reichs 1871 war für ihn eine Demütigung und Enttäuschung zugleich. Hatte er doch die Idee dass die Kaiserkrone zwischen ihm und dem Preußenkönig, dem späteren Kaiser hin und her pendelt, so dass auch er zeitweise abwechselnd deutscher Kaiser gewesen wäre. Doch für diese Idee fand er keine Befürworter. Die Reichsgründung bedeutete, dass er nur noch König eines Landes mit wesentlich weniger Machtbefugnissen war. Bei der Kaiserproklomation in Versailles ließ er sich vertreten und sagte, er habe sehr starke Zahnschmerzen. Wahrscheinlich wollte er sich diese Zeremonie ersparen, in der ein Preußenkönig zum deutschen Kaiser erhoben und er zu einem untergeordneten König im neuen Staat herabgestuft wurde. Seiner Meinung nach stand nur Gott über ihm. Dies war wohl der Hauptgrund, dass er ab dieser Zeit zunehmend in seiner eigenen Welt lebte. Nur eigens für ihn ganz alleine gab es Theater- und Operauffürhrungen. Im  laufe der Zeit arbeiteten seine Minister immer mehr gegen ihn. Wegen der immens hohen Baukosten seiner Schlösser nahmen sie ihn immer weniger ernst. Trotzdem verzichtete er auf sein Recht als König, die Minister gegen andere auszuwechseln, die seine Politik unterstützten. Auch Schloss Linderhof (1874–1879), [[Schloss Neuschwanstein]] (1869–1886), das wohl das berühmteste Schloss der Welt ist, und das eher bescheidende Jagdschloss am Schachen (1862–1872) wurden auf seine Initiative hin erbaut. Eigentlich wollte er, dass im Falle seines Todes all seine Schlösser gesprengt werden, denn niemand sollte sie sehen dürfen. Doch anstatt den Wunsch des Königs zu erfüllen, wurden sie schon am 1. August 1886, also nur wenige Wochen nach seinem Tod der Bevölkerung zur Besichtigung frei gegeben.  
Die Gründung des Deutschen Reichs 1871 war für ihn eine Demütigung und Enttäuschung zugleich. Hatte er doch die Idee dass die Kaiserkrone zwischen ihm und dem Preußenkönig, dem späteren Kaiser hin und her pendelt, so dass auch er zeitweise abwechselnd deutscher Kaiser gewesen wäre. Doch für diese Idee fand er keine Befürworter. Die Reichsgründung bedeutete, dass er nur noch König eines Landes mit wesentlich weniger Machtbefugnissen war. Bei der Kaiserproklomation in Versailles ließ er sich vertreten und sagte, er habe sehr starke Zahnschmerzen. Wahrscheinlich wollte er sich diese Zeremonie ersparen, in der ein Preußenkönig zum deutschen Kaiser erhoben und er zu einem untergeordneten König im neuen Staat herabgestuft wurde. Seiner Meinung nach stand nur Gott über ihm. Dies war wohl der Hauptgrund, dass er ab dieser Zeit zunehmend in seiner eigenen Welt lebte. Nur eigens für ihn ganz alleine gab es Theater- und Operauffürhrungen. Im  laufe der Zeit arbeiteten seine Minister immer mehr gegen ihn. Wegen der immens hohen Baukosten seiner Schlösser nahmen sie ihn immer weniger ernst. Trotzdem verzichtete er auf sein Recht als König, die Minister gegen andere auszuwechseln, die seine Politik unterstützten. Außerdem kommunuzierte er mit seinen Ministern nur über einen Kabinettsekretär.
Auch Schloss Linderhof (1874–1879), [[Schloss Neuschwanstein]] (1869–1886), das wohl das berühmteste Schloss der Welt ist, und das eher bescheidende Jagdschloss am Schachen (1862–1872) wurden auf seine Initiative hin erbaut. Eigentlich wollte er, dass im Falle seines Todes all seine Schlösser gesprengt werden, denn niemand sollte sie sehen dürfen. Doch anstatt den Wunsch des Königs zu erfüllen, wurden sie schon am 1. August 1886, also nur wenige Wochen nach seinem Tod der Bevölkerung zur Besichtigung frei gegeben.  


Bis heute ist er der berühmteste aller bayerischen Könige und auch aufgrund seines mysteriösen Todes der faszinierendste Herrscher Bayerns. Alljährlich an seinem Todestag am 13. Juni gedenken die Königstreuen Gugelmänner an der Fundstelle seiner Leiche an der Votivkapelle in Berg am Starnberger See seines Todes.
Bis heute ist er der berühmteste aller bayerischen Könige und auch aufgrund seines mysteriösen Todes der faszinierendste Herrscher Bayerns. Alljährlich an seinem Todestag am 13. Juni gedenken die Königstreuen Gugelmänner an der Fundstelle seiner Leiche an der Votivkapelle in Berg am Starnberger See seines Todes.
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