Kennedy-Brünnlein

Das Kennedy-Brünnlein steht an der Aribonenstraße 7 im alten Ramersdorfer Ortskern, umgeben vom Innsbrucker Ring, der Verbinungsstraße auf die Rosenheimer Straße und der Kirchseeoner Straße, direkt im Herzen des Stadtteiles nahe der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt.

(Aufnahme von 2012)

Beschreibung und Geschichtliches

Der in neuklassizischtischer Form ausgeführte Brunnen wurde laut Bistritzki am 26. Juli 1927 den Bürgern von Ramersdorf erstmals übergeben. Der an ein Grabdenkmal erinnernde Brunnenstock zeigt im oberen Abschluss das in Relief ausgeführte Bildnis des Gelehrten und eines der Gründungsmitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, P. Ildefons (Ildephons) Kennedy (* 20. Juli 1722 in Schottland; † 9. April 1804 in Regensburg), der bis zu seinem Todestag ein Benefizium an der Ramersdorfer Kirche besaß. Dieses ging bereits am 9. Mai 1804 an den Priester Joseph Werber über. Somit lässt sich auch ein Zusammenhang zwischen Brunnen, Ramersdorf und Ildefons herstellen.

In der Mitte der aus, man glaubt es kaum, aus rotem Marmor, als kannelierte Halbröhre vor einer rechteckigen Säule ist der aus Messing gefertigte runde, fein geformte Wasserausläufer angebracht. Das Wasser fällt von dort direkt in ein niedriges quadratisches Becken mit weich gerundeten äußeren Rändern.

Zum Künstler und Ausführung des Zierbrunnens lässt sich nichts berichten. Ob das als Relief gearbeitete Bildnis Kennedys von einem älteren Denkmal oder einem Grabmal entnommen wurde, ist nicht überliefert. Als winziger Hinweis auf die Gestaltung könnte der ehemals an der früheren Pesenbachstraße gelegene (Vergleichs-) Brunnen von der vorherigen Jahrhundertwende bis zum vergangenen Jahrhundert angesehen werden, dessen Aussehen mit einer kannelierten Säule im Grundstock unserem Kennedy-Brunnen sehr ähnlich war.

Besonderheiten

Wer den Brunnen noch aus vergangenen Jahren kennen sollte, der wird die im Jahre 2010 und 2011 durchgeführte Erneuerung des Randstreifens entlang des Kirchenhofes an der Aribonenstraße nicht gerade mit Glücksgefühlen erleben. Hierzu wurden Bäume und Sträucher entfernt, die alte Ziegelmauer und der Zaun abgetragen und durch eine billige Fertigbetonwand und einen Drahtgitterzaun ersetzt. Der Brunnenstock und das Becken erfuhren eine Trennung von der Kirchhofmauer und wurden um 90 Grad gedreht und für sich allein ohne Bezug zur Kirchhofwand parallel zur Fahrbahn neu aufgestellt. Das Kennedy-Brünnerl selbst hat auch eine Sanierung erhalten. Leider hat das vormals liebliche, in vielen Jahren gewachsene Areal damit seinen alten Reiz verloren. Es wirkt nun kalt und vereinsamt.

  • Das Wasser wird in der Winterpause abgestellt.
  • In der Winterpause ist der komplette Brunnen unter einer Haube aus Holz geschützt.

Literatur und Nachweise

  • Otto Josef Bistritzki, Margarete Baur-Heinhold, Heide Hohendahl und a.: Brunnen in München (1974/S.139)
  • Lorenz von Westenrieder; Kennedy Gedächtnisrede. (1804)
  • Henle: Wasserversorgung, Brunnenliste 1911. (Brunnen in der Pesenbachstraße Nr.96/S.86)
  • R. Bauer: Prinzregentenzeit, (Foto Abb. des ehemaligen Brunnens in der Pesenbachstraße S.83)
  • Alckens: kennt das Kennedy-Denkmal nicht.

Siehe auch