Der Jungfernturm war ein Wehrturm der äußeren Stadtmauer, der den Bereich zwischen Stadtmauer und Zwingermauer einnahm und halbrund aus der Mauer hervorsprang. Er wurde 1493 erbaut und 1804 abgerissen.

Der Jungfernturm im Jahr 1800. Gezeichnet im Jahr 1846 von C. A. Lebscheé nach einer Vorlage von Dillis aus dem Jahr um 1800.

Er hatte seinen Namen von einem ehemaligen nahe gelegen Friedhof "zur Jungfrau Maria". Der ursprünglich gotische Wehrturm wurde an der Vorderfront später abgebrochen und durch ein massiven Bastionsturm ersetzt. Er war mit schwerer Artillerie und Flachfeuergeschützen für die Verteidigung der Stadt ausgerüstet.

Mauerreste der Stadtbefestigung, und möglicher Standort des ehemaligen Jungfernturms.

Im 18. Jahrhundert befand sich in ihm die Requisitenkammer vom kurfürstlichen Hoftheater.

Gedenktafel

Es gibt einige "Gespenstergeschichten" von eingemauerten Jungfrauen oder von "Eisernen Jungfrauen", die im Turm gelebt haben sollen.

An ihn erinnert heute eine Gedenktafel in der Jungfernturmstraße.

Quellen/Literatur

  • Michael Weithmann: Burgen in München - Mittelalterliche Burgen und Mauern. Tore und Türme in München und dem Münchner Umland. Stiebner, München 2006, ISBN 3-8307-1036-4, (S.130-140)
  • Brigitte Huber: Mauern, Tore, Bastionen - München und seine Befestigungen. Volk, München 2015 (S.110-111)
  • Otto Aufleger: Alt-München in Wort und Bild. L. Werner, München 1897. (Text und Tafel 16, Der Jungfernturm)
  • August Alckens: Die Gedenktafeln der Stadt München. Fleischmann, München 1935. (S.43/44 Tafel 85, Der Jungfernturm)
  • Helmut Stahleder: Haus-, und Straßennamen der Münchner Altstadt. W. Schmidt, Stadtarchiv 2009. (S.573-575)
  • Hans Dollinger: Die Münchner Straßennamen. München 2016. (S.160)
  • Rambaldi: Die Münchener Straßennamen und Ihre Erklärung. München, 1894. (S.129)
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