Industrie- und Handelskammer

Die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK) hat rund 400.000 Mitgliedsunternehmen. Damit ist sie nach Mitgliederzahl die größte IHK bundesweit. Sie soll für bestimmte Aufgaben eine Art Selbstverwaltung der Wirtschaft darstellen und ist dafür eine „Körperschaft des öffentlichen Rechts“. Die IHK ist außerhalb der Stadt München in 19 Regionalausschüssen organisiert. Sie hat fünf externe Geschäftsstellen in der Region wie z. B. Ingolstadt, Mühldorf, Rosenheim und Weilheim. Die Geschäftsstelle Region München in München betreut die Landkreise, Dachau, Ebersberg, Erding - Freising, Fürstenfeldbruck und Starnberg.

Leitung

Am 30. Juni 2021 wurde Klaus Josef LutzW zum Präsidenten der Vollversammlung der IHK für München und Oberbayern gewählt. Damit verbunden ist die Wahl des Präsidenten des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK).

Adressen

Industrie- und Handelskammer


Max-Joseph-Straße 2
80333 München
☎ : (089) 5116-1150


IHK Akademie München


Orleansstraße 10-12
81555 München
☎ : (089) 5116-0


Geschichte

Zum 1. Mai 1868 wurde die Gewerbefreiheit eingeführt. Dies war Anlass, auch das Kammerwesen neu zu ordnen.

1901 konnten sie das von dem Architekten Friedrich von Thiersch geschaffene „Haus für Handel und Gewerbe“ am Maximiliansplatz 8 beziehen.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurde die Handelskammer „gleichgeschaltet“. Seit 1934 unterstand sie der Aufsicht des Reichswirtschaftsministers, der auch den Kammerpräsidenten ernannte. An die Stelle der frei gewählten Vollversammlung trat ein vom Präsidenten berufener „Beirat“. Die Geschäfte führte ab 1933 Dr. Hans Buchner, Parteimitglied der NSDAP und seit über zehn Jahren Wirtschaftsredakteur der Nazi-Zeitung „Völkischer Beobachter“. Als Präsident amtierte Albert Pietzsch, Vorstandsmitglied der Elektrochemischen Werke München AG, Höllriegelskreuth. Die Kammer erwarb den 1911 von Gabriel von Seidl errichtete Gebäudekomplex an der Max-Joseph-Straße des jüdischen Antiquitätenhändler Arnold S. Drey.

1943: Gemäß einer Verordnung vom 20. April 1942 wurde die Kammer am 1. April 1943 zusammen mit der Wirtschaftskammer und der Handwerkskammer in die „Gauwirtschaftskammer München-Oberbayern“ überführt. Auch das IHK-Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört.

1945 hob die amerikanische Militärregierung die Gauwirtschaftskammer auf und ließ die Industrie- und Handelskammer wieder zu, allerdings nur auf der Grundlage der freiwilligen Mitgliedschaft. Sie führte wieder die Bezeichnung „Industrie- und Handelskammer München“.

1956: Das in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Kammerrecht wurde durch das „Gesetz zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG)“ bundeseinheitlich gesetzlich geregelt. Damit galt dann wieder die Pflichtmitgliedschaft und -beiträge der Gewerbetreibenden. Außerdem erhielten die IHKs den Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft zurück. Dem entsprechend änderte die Münchener Kammer ihren Namen in „Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern“ um.

Die Gebiets- und Verwaltungsreform vom 1. Juli 1972 vergrößerte den Kammerbezirk erheblich. Neu hinzu kamen die neu gebildeten Landkreise Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt.

2004: Mit exakt 251.000 Mitgliedsfirmen zum 31.12.2003 zählt die IHK für München und Oberbayern erstmals mehr als eine Viertelmillion Mitglieder.

2012: die IHK bezieht zum 1. Januar ihr Ausweichquartier an der Balanstraße 55-59 in München.

2016: die IHK eröffnet ihre vorerst letzte und neuste Geschäftsstelle in Ingolstadt.

Siehe auch

Weblinks

Das Thema "Industrie- und Handelskammer" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern.