Hans Beimler

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Das Buch des bayerischen KPDW-Reichstagsabgeordneten Hans Beimler (* 2. Juli 1895 in München; † 1. Dezember 1936 bei Madrid) durchbricht 1933/34 die Mauer des Schweigens um das KZ Dachau.

Ein gewerkschaftliches, ein politisches Leben

Er beteiligte sich vom 13. April bis 3. Mai 1919 aktiv an den Kämpfen um den Erhalt der Münchner Räterepublik und gründete mit anderen die KPD-Ortsgruppe München. Nach der Niederschlagung der Räterepublik wurde er für kurze Zeit inhaftiert.

Er arbeitete danach wieder als Maschinenschlosser, übte verschiedene gewerkschaftliche Funktionen aus und war nun Vorsitzender der KPD im Münchner Stadtteil Nymphenburg. Beimler wurde 1921 erneut verhaftet, weil er versucht hatte, einen Truppentransport bayrischer Reichswehr zu den Märzkämpfe in MitteldeutschlandW durch eine Brückensprengung zu unterbinden.[1] Dafür erhielt er im Juni 1921 zwei Jahre Festungshaft. Er verbüßte die Strafe bis 1923 im Gefängnis Niederschönenfeld. Nach seiner Entlassung arbeitete er in Lokomotivenbaufabrik Krauß & Co., Lindwurmstraße 90, wo er 1924 Betriebsratsvorsitzender wurde.

Beimler wurde wegen seiner politischen Tätigkeit mehrmals gemaßregelt und gerichtlich verfolgt. Er reiste auf Beschluss der Vollversammlung der Münchner Betriebsräte mit der ersten deutschen Arbeiterdelegation vom 14. Juli bis 28. August 1925 in die Sowjetunion. Beimler wurde von der Bezirksleitung Südbayern der KPD, deren Mitglied er seit Juni 1925 war, mit der Leitung der Betriebsarbeit beauftragt. Im April 1928 beauftragte ihn die Bezirksleitung mit der Reorganisation der Parteiarbeit im Unterbezirk Augsburg, den er dann bis Frühjahr 1932 leitete. Von 1929 bis 1932 war er für die KPD in den Stadtrat in Augsburg gewählt.

Im Frühjahr 1932 kehrte Beimler nach München zurück und wurde politischer Sekretär des Bezirks Südbayern der KPD. Er wurde auch als Abgeordneter in den bayerischen Landtag gewählt (31.05.1932). Am 11. April 1933 wurde Beimler nach Wochen illegaler Arbeit verhaftet, im Münchner Polizeipräsidium brutal gefoltert und nach 14 Tagen in das Konzentrationslager gebracht.

Wissend, dass ihm in der KZ-Haft ein ähnlich scheußliches Ende wie den drei ersten Ermordeten sicher war, unternahm er in der Nacht vom 8. Mai 1933 das Wagnis der Flucht und entkam aus dem Bunker (dem internen Lagergefängnis im KZ) in die Freiheit. Sein dokumentarischer Erlebnisbericht mit dem Titel "Im Mörderlager Dachau", in der UdSSR veröffentlicht und von der Auslandspresse nachgedruckt, durchbrach erstmals international die Mauer des Schweigens.

Ab Ende 1933 bis zum Sommer 1936 arbeitete er in Paris, Prag und Zürich für die Rote Hilfe, um den Widerstand in Deutschland zu unterstützen.

Im Juli/August 1936 fuhr er von Paris aus zur Unterstützung der spanischen Republikaner nach Barcelona, um dort mit der Aufstellung des Thälmann-Bataillons und der Internationalen Brigaden (Interbrigaden) die Regierungsseite gegen die Putschisten um Franco zu unterstützen. Dort starb er.

Das Staatsbegräbnis in Barcelona war ein Dank der SpanierInnen an ihren ausländischen Unterstützer.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. herausgegeben von Wolfgang Asholt, Rüdiger Reinecke, Susanne Schlünder, Der Spanische Bürgerkrieg in der DDR: Strategien intermedialer Erinnerungsbildung, S. 155
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