Fritz Gerlich

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Der Historiker Fritz Gerlich (* 15. Februar 1883 in Stettin; † 30. Juni 1934 im KZ Dachau ermordet; mit allen Vornamen Carl Albert Fritz Michael G.) war Journalist und Archivar. Ab 1903 studierte er Geschichte und Anthropologie an der Universität München, wo er sich auch in der Freien Studentenschaft engagierte. 1907 wurde er von Karl Theodor von Heigel promoviert. 1917 gehörte er zum engeren Ausschuss des bayerischen Landesvereins der Deutschen Vaterlandspartei. Von 1920 bis 1928 war er Chefredakteur der Münchner Neuesten Nachrichten. Bis zum Ludendorff-Hitler-Putsch 1923 gehörte er zu den schärfsten Nationalisten. Er gilt dann als einer der frühen publizistischen Kämpfer gegen den bzw. Warner vor dem Nationalsozialismus von einer extrem konservativen Position aus etwa von 1924 bis 1933. Er konvertierte 1931 zu einer sehr wundergläubigen Form des Katholizismus (Therese Neumann, Konnersreuth). Er war von 1932 Leiter der Zeitung „Der gerade Weg“ bis zu deren Verbot 1933.

Ehrungen, Erinnern

Fritz-Gerlich-Filmpreis

Die im Besitz katholischer Bistümer befindliche Filmbeteiligungsgesellschaft Tellux verleiht im Rahmen des Filmfests München den nach ihm genannten Fritz-Gerlich-Filmpreis – den einzigen katholischen Filmpreis in Deutschland.

Literatur über ihn und sein Handeln

  • Erwein Freiherr von Aretin: Fritz Michael Gerlich. Prophet und Märtyrer. Sein Kraftquell. Verlag Schnell und Steiner, München 1983 (2. erg. Aufl. mit einem Vorwort von Karl Otmar von Aretin).
  • Ovidio Dallera, Ilsemarie Brandmair: Tödliche Schlagzeilen. Fritz Michael Gerlich, ein Journalist gegen Hitler. Verlag St. Michaelsbund, München 2009, ISBN 978-3-939905-44-8 (Vorwort von Franz Herre).
  • Rudolf Morsey (Bearb.): Fritz Gerlich – ein Publizist gegen Hitler. Briefe und Akten 1930–1934. Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2010, ISBN 978-3-506-77012-7 in FAZ vom 22. November 2010, S. 8: In Ekstase gegen den Massenwahn
  • Rudolf Morsey: Fritz Gerlich (1883–1934) – Publizist aus Stettin. Ein früher Gegner Hitlers und des Nationalsozialismus. In: Baltische Studien Band 97 N.F., 2011, ISSN|0067-3099, S. 157–179.
  • Augustin Niedermeier: Ein Kämpfer für Wahrheit und Recht. Fritz Gerlich, ein Mann des katholischen Widerstands. EOS-Verlag, St. Ottilien 1995, ISBN 3-88096-723-7.
  • Hans-Günter Richardi, Klaus Schumann: Geheimakte Gerlich/Bell. Röhms Pläne für ein Reich ohne Hitler. Ludwig, München 1993, ISBN 3-7787-2135-6.
  • Michael Schäfer: Fritz Gerlich 1883–1934. Publizistik als Auseinandersetzung mit den „politischen Religionen“ des 20. Jahrhunderts. München, Dissertation 1998.
  • Georg Schwaiger: Art.: Dr.Fritz Michael Gerlich, in: Helmut Moll (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz): Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20.Jahrhunderts, ISBN 978-3-506-78080-5, 6., erweiterte und neu strukturierte Aufl. Paderborn u.a. 2015, Band I, S.: 479-481.
  • Eckhard Wendt: Stettiner Lebensbilder. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Reihe V, Band 40. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2004, ISBN 3-412-09404-8, S. 175–176.

Weblinks

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