Falkenturmstraße

Aus München Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Falkenturmstraße
Straße in München
Falkenturmstraße
Basisdaten
Ort München
Altstadt-Lehel Graggenau
PLZ 80331
Name erhalten 1780 (?) Erstnennung[1]
Anschluss­straßen
 
Maximilianstraße Am Kosttor
Querstraßen
 
Sparkassenstraße
Tram
 
Muenchen Tram 19.jpg Muenchen Tram 21.jpg München Tram N19.png Nationaltheater
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge
Technische Daten
Straßenlänge 83 m
Straßennamenbücher
(1894), Rambaldi S.74, Nr.159
(2016), Dollinger S.85
Straßen-ID 01146

Die Falkenturmstraße in der Altstadt führt von der Maximilianstraße zur Straße Am Kosttor.

Sie wurde 1781 nach dem dort stehenden Falkenturm benannt. Der Turm wurde im Juli 1863 von der Stadt zur weiteren Verwertung versteigert. Das Jahr des Abbruchs wird in den üblichen Quellen sehr unterschiedlich benannt. Es sind die Jahre 1863 bis 1865[2].

Verkehrsführung

Mit jeder Art von Kraftfahrzeug, die Durchfahrt ist hier nur von der Maximilianstraße erlaubt, dies auch nur für Anlieger, Hotelbesucher, und zum Be-, und Entladen. Die Anbindung, weiter in die Altstadt, entlang der hier beginnenden Sparkassenstraße, ist durch Betonpoller unterbunden.

Die Straßennamen Münchens und ihre Bedeutung 1880

  • Falkenthurmstraße: An das einstige herzogliche Marstallgebäude (die jetzige k. Münze) mit geräumigem Buhurbirhof, noch bis in die Renaissancezeit in Gebrauch, dessen interessante Säulenarkaden um den Hof, in ihrer Anordnung durch die früheren gothischen bedingt, das älteste Denkmal der Münchener Renaissance sind, stieß der Falkenthurm, aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, welcher der heutigen Straße den Namen gab und lange Zeit seine wirkliche Bedeutung hatte. In Verbindung mit dem Falkenhause stand die herzogliche Jägerei. Als die Jagd mit den Falken mehr außer Gebrauch kam und die Zucht dieser Stoßvögel unnöthig erschien, wurde die Falkenerei aufgehoben und der Thurm fortan als Kriminalgefängniß verwendet. Zu diesem Zwecke richtet man in einer seiner unterirdischen Räumlichkeiten die Folterkammer ein, mit allen Schrecknissen und Qualen der mittelalterlichen Tortur. Bis zur Vollendung der zwischen 1824 und 26 erbauten Frohnfeste auf dem unteren Anger blieb der Falkenthurm ausschließlich das übel berüchtigte Kriminalgefängnis, ward dann 1826 der k. Zeughaus-Hauptdirektion zugewiesen, 1865 aber, bei der Erweiterung des Weges vom Hofstalle zu dem behufs Anlage der Maximilianstraße beseitigten Zeughause abgebrochen, um neuen stattlichen Privatgebäuden Platz zu machen, nachdem schon zwei Jahre vorher aus ähnlichen Grunde die Gebäulichkeiten der ehemaligen herzoglichen Jägerei hatten weichen müssen. An den Falkenthurm knüpften sich, wahrscheinlich infolge seiner späteren Verwendung, unter dem Volke schauerliche Sagen, und zwar nicht nur über die Schrecknisse seiner tiefen unterirdischen Kerker und Verließe (von denen sich jedoch bei seiner Demolirung keine Spur zeigte), sondern auch unheimliche Geistergeschichten wurden über ihn erzählt. - Neben dem Falkenthurm standen der "Herenthurm" und die "Herenbastei", zur Bewahrung jener Unglücklichen bestimmt, welche der unselige Irrthurm jener Tage als Heren beschuldigte. Ungefähr aus derselben Zeit wie der Falkenthurm stammend, wurde er 1682 durch eine Gallerie mit diesem verbunden, um die Unglücklichen zur Anwendung der jedesmaligen Folter dahin führen zu können. Der Herenthurm, das Überbleibsel einer fühen Zeit, verschwand 1803.[3]

Einblicke

Siehe auch

Lage

>> Geographische Lage von Falkenturmstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)

Einzelnachweise

  1. Stadtgeschichte München: Falkenturmstraße
  2. ZB.; Häuserbuch, Graggenauer Viertel, ehemalige Falkenturmstraße 6. Abgebrochen 1865. Das Grundstück gehört nun zur Maximilianstraße. Erst 1870 wird von der Maximilianstraße her ein Neubau errichtet
  3. Abgetippt aus; Die Straßennamen Münchens und ihre Bedeutung. Buchdruckerei Mühlthaler, München 1880. Seperat-Abdruck aus dem Adreßbuch 1880. S. 11