Eisenmann- / Damenstift- / Kreuzstraße

Die Straße mit den drei Namen für ihre Teilabschnitte Eisenmann- / Damenstift- / Kreuzstraße liegt in der Münchner Altstadt im Hackenviertel. Sie bildet mit ihren separat benannten Abschnitten einen Straßenzug. Bis 1808 hieß sie Schmalzgasse.

Allerheiligen-Kirche am Kreuz
(Von Süden aus aufgenommen)

Sie beginnt als Eisenmannstraße an der Neuhauser Straße, von der sie rechtwinklig nach Süden abzweigt.

Sie kreuzt von Nord nach Süd die

Die Damenstiftstraße ist der mittlere Abschnitt. An ihrem südlichen Ende heißt sie Kreuzstraße und mündet in die Herzog-Wilhelm-Straße. Das geschieht ganz in der Nähe des Sendlinger Tors am nördlichen Ende des Sendlinger-Tor-Platzes.

Westlich von ihr läuft die Herzog-Wilhelm-Straße und östlich z.T. der Färbergraben, die Hotterstraße bzw. die Sendlinger Straße, die weiter östlich zum Marienplatz führt.

Damenstiftstraße

Die Damenstiftstraße ist der nächste etwa 100 Meter langer Abschnitt des Straßenzuges. Sie beginnt an der Kreuzung Herzogspitalstraße/Altheimer Eck und endet ohne weitere Querstraßen zu kreuzen an der Josephspitalstraße/Brunnstraße.

Der heutige Name lässt sich seit 1833 nachweisen und stammt vom ehemaligen katholischen Kloster Damenstift St. Anna der Salesianerinnen,W dem im 18. und 19. Jahrhundert auch ein großes Krankenhaus angeschlossen war. Die dazu gehörige Kirche existiert noch heute. Für das Ende des 18. Jahrhunderts ist der Straßenname Salesianerinnengasse belegt.

 
Ecke Josephspital- und Damenstiftstraße, Aufn. v. 2010

Zu den Straßenzügen in der Münchner Altstadt, in denen noch das Flair der guten alten Zeit spürbar ist, gehört ohne Zweifel diese Gasse - in ihrer Mitte die Damenstiftstraße. Seit 1675 bestand hier eine Erziehungsanstalt der Salesianerinnen für Töchter des hohen Adels. Der damalige Oberhofbaumeister Gunezrainer baute 1732/1735 direkt an die Anstalt anschließend die St.-Anna-Damenstiftskirche. Die Brüder Asam wurden damit beauftragt, reichen Stuck und Fresken anzubringen. Diese wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und in langjähriger Arbeit wieder rekonstruiert.

Nach dem Auszug der Salesianerinnen ab 1784 wurde deren Kloster in ein Damenstift für adlige Frauen umgewandelt. Dies bestand bis 1802. In dem in den Jahren 1784/1785 umgebauten Damenstiftsgebäude wurde ab 1833 als erste derartige die Realistische Lehranstalt Münchens, später die Kreis-Gewerbeschule, Vorgängerin der Ludwigs-Kreisrealschule, untergebracht. Sie war Vorbild für sämtliche Münchner Real- und Oberrealschulen. In dem 1944 und 1945 ausgebombten Gebäude befindet sich heute die Städtische Salvator-Realschule für Mädchen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf Hausnummer 4 war die Wohnung des Stadtmaurermeisters Matthias Widmann (1749-1825); unter seiner Leitung wurden unter anderem Umbauten am Damenstiftgebäude vorgenommen.

Bedeutende Bauwerke in der Damenstiftstraße

 
Eingang Haus 3, Realschule
Haus-Nr. 1
St.-Anna-Damenstiftskirche, im Innern kräftig gegliederter, überkuppelter Spätbarockbau aus dem Jahre 1735, rekonstruiert in den Nachkriegsjahren (nach 1946)
Haus-Nr. 3
die Salvator-Realschule im ehemaligen Kloster; langgestreckte, reich gegliederte frühklassizistische Fassade, 1784-85 von Matthias Widmann
Haus-Nr.4
Bürgerhaus, frühklassizistisch, reich gegliederte Fassade mit Stuckdekor, letztes Viertel des 18. Jahrhunderts (ab 1833 bis 1935 Damenstiftstraße Nr. 16, vormals ab 1813 St.-Anna-Straße 1240)
Haus-Nr. 6
Wohn- und Geschäftshaus, mit klassizistischem Stuckdekor, um 1800; Ladeneinbau und Mittelerker um 1900
Haus-Nr. 8
Palais Lerchenfeld, Barockfassade mit reichem Stuckdekor, nach 1726 wohl von Ignaz Anton Gunetzrhainer; nach Kriegszerstörung neu hinterbaut (1957) - jetzt: Städtischer Bestattungsdienst
Haus-Nr. 12
Hier befindet sich die Szenekneipe Favoritbar, Neurenaissance, um 1880; mit Madonnenrelief
Haus-Nr. 16
Mietshaus, Neurenaissance, Ende 19. Jahrhundert

Kreuzstraße

Die Kreuzstraße ist der südliche Teil der Gasse. Sie beginnt an der Kreuzung Josephspitalstraße/Brunnstraße als Fortsetzung der Damenstiftstraße und führt nach Südwesten zur Herzog-Wilhelm-Straße. Ein Teil von ihr hieß von 1399 bis 1449 Bei der Linden, im Mittelalter gehörte sie zur Schmalzgasse, seit 1781 lässt sich der heutige Name nachweisen, der von der Kreuzung "auf dem Kreuz", an der sie beginnt, stammen soll.

Das markante Eckhaus Kr. 1, auch als Roiger-Haus bezeichnet, hätte bei einer fortlaufenden Nummerierung von der Brunngasse her die Nr. 13.

Von ihr geht eine Passage zu den Asam-Höfen in Richtung Sendlinger Straße ab.

Darin liegen:

 
Kreuzkirche

Lage

>> Geographische Lage von Eisenmann- / Damenstift- / Kreuzstraße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)