Eisenbahn

Aus München Wiki
Version vom 30. Dezember 2022, 14:25 Uhr von Wuschel (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Hauptbahnhof nach Bürklein (um 1906)
Das Vorfeld des Hauptbahnhofs (2008)

Die Eisenbahn ist ein Verkehrsmittel der Erschließung ländlich gelegener Gebiete in die Landeshauptstadt München. Der Hauptbahnhof ist hierbei das Zentrum. Beinahe alle Linien beginnen und enden in München. Betreiberin und Eigentümerin der Schieneninfrastruktur ist heute die DB Netz AG, dem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG. Das Stellwerk für dieses Bahnnetz befindet sich an der Hackerbrücke

Historie der Eisenbahn

Hier nun ein kleiner Einblick in die Entstehungsgeschichte der Eisenbahn im Einzugsgebiet München.

Die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft war historisch gesehen die erste Verbindung von München nach Nordwesten. Sie war die zweite private Eisenbahngesellschaft in Bayern überhaupt. Die erste in Bayern betriebene Bahn war 1835 die private Ludwigsbahn von Nürnberg nach Fürth, die auch deutschlandweit die erste Eisenbahnverbindung darstellte.

Wichtige Vorarbeiten dazu leistete Joseph von Baader (1763—1835), der insbesondere auch den zweifelnden König von den Möglichkeiten der Technik überzeugen konnte. Baader hatte ihm bereits 1825 im Nymphenburger Schlosspark eine Versuchseisenbahn aufgebaut.

1836 kam es am 28. September zu ersten staatlichen "Fundamentalbestimmungen für sämtliche Eisenbahnstatuten" in Bayern, in denen vor allem geregelt wurde, dass die privaten Bahndienstleister (heute Fahrdienstleiter) dem besonderen Schutze bedürfen und der Bahnbetrieb auf normalspurigen Gleisanlagen mit Dampfloks durchgeführt wird.

Der Baubeginn der Bahnstrecke nach Augsburg war ebenfalls 1838. Die erste Eisenbahn auf dieser Strecke fuhr am 1. September 1839 aus dem (zunächst provisorischen) Münchner Bahnhof in Richtung Lochhausen ab. 1840 wurde dann die gesamte restliche Strecke fertiggestellt. Die beiden Komitees von AugsburgW und München hatten sich vereinigt und mit der Detailplanung und dem Streckenbau den Ingenieur Paul Camille Denis (1796—1872) beauftragt, der gerade die Nürnberg-Fürther Bahn fertiggestellt hatte.

Schrankenwärterhäuschen in Aubing.

Ausgangspunkt der Überlegungen war die Denkschrift Joseph Ritter von Baaders von 1812 „Zur Einführung der eisernen Kunststrassen im Königreich Bayern“. Ziel war nicht die Personenbeförderung, sondern die Wirtschaft anzukurbeln. Im Jahr 1841 wurde hierzu bereits der Bau einer Fernbahn von für die Zeit großer Dimension begonnen. Sie sollte das Königreich Bayern in Nord-Süd-Richtung durchqueren und von Hof über Nürnberg, Bamberg, Nördlingen und Augsburg weiter bis nach Lindau am Bodensee führen. Bis 1853 wurden diese insgesamt 566 Kilometer der Ludwig-Süd-Nord-Bahn Zug um Zug, also in kleinen Streckenabschnitten vortastend eröffnet.

Die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen wurden 1844 gegründet. Durch das Gesetz vom 23. Mai 1846 wurde die München-Augsburger Eisenbahn-Gesellschaft verstaatlicht. 1909 folgte die Verstaatlichung der bayerischen Pfalzbahn zur „Königlich Bayerischen Eisenbahndirektion Ludwigshafen“.

Anno 1849 wurde der Hauptbahnhof München fertiggestellt.

Es folgten Gleise nach Landshut, Miesbach und Starnberg. 1855 war es dann öffentliche Meinung, dass der Bau von Eisenbahnen statt dem Staat besser privaten Gesellschaften überlassen werde. Ein Gesetz von 1869 über die Bewilligung von zehn neuen Hauptbahnstrecken enthielt auch Bestimmungen über den Bau der damals so genannten Vizinalbahnen, der Nebenstrecken als reine Privatbahnen. Geldmangel zwang die Regierung damals, den Eisenbahnbau im Osten des Landes an private Gesellschaften zu vergeben. Als Vizinalbahn wurden in Bayern Nebenbahnen zur Erschließung des ländlichen Raums bezeichnet. Der Name wurde aus dem lateinischen Wort vicinus (deutsch: „benachbart, nahe“) gebildet. Um möglichst vielen Ortschaften einen Bahnanschluss zu ermöglichen, wurde in Bayern am 29. April 1869 das Vizinalbahngesetz als Grundlage dazu verabschiedet. 1875 machte man dies rückgängig und überführte die „Königlich privilegierte Aktiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen“ ebenfalls in die Staatsbahn.

Als Kaiserin-Elisabeth-Bahn hatten Österreich und Bayern am 21. Juni 1851 in einem Staatsvertrag die Errichtung von Eisenbahnen zwischen beiden Ländern beschlossen. Vereinbart wurden die Strecken von München über Salzburg nach Wien, von Rosenheim über Kufstein nach Innsbruck und die Fortführung der von Nürnberg kommenden Strecke über Regensburg nach Linz. So folgten die Strecke München-Staatsgrenze bei Kufstein (1858) und München-Salzburg („Maximilians-Bahn“, 1860). Bereits 1882 hatte übrigens die bayerische Staatseisenbahn in München ein erstes kleines Museum für bayerische Eisenbahngeschichte eingerichtet, das später Grundstock des Reichsbahn-Museums in Nürnberg wurde.

Der Münchner Nordring ist eine in Teilen nur von Güterzügen befahrene Eisenbahnumgehungsbahn am nördlichen Rand der Landeshauptstadt. Sie hat im Güterverkehr Bedeutung, auch weil der Rangierbahnhof München Nord an der Strecke liegt (Ausbau ab 1901).

1971 wurde die Bundesbahndirektion Augsburg in die Direktion München integriert.

Betreibergesellschaften

Das bayerische Eisenbahnnetz wird unter Federführung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) verwaltet. Während es früher üblich war, dass die Nah- und Fernverkehrszüge von der Deutschen Bahn bedient werden, ist es heute eher ein großes Geflecht aus vielen privaten Eigentümern, wie zum Beispiel der BOB oder der "Bayerischen Regiobahn"

Siehe auch

Medien

Literatur

  • Sigrid Amedick: Männer am Schienenstrang : Sozialgeschichte der unteren bayerischen Eisenbahnbeamten 1844 - 1914. Stuttgart : Klett-Cotta, 1997. 452 S.
  • Thomas Guttmann: "Giesing und die Eisenbahn." München, Buchendorfer Verlag, 1998. 160 Seiten. ISBN 3-927984-80-9
  • Wolfgang Klee: Kleine bayerische Eisenbahngeschichte. Deutsche DGEG Medien, 2006, 144 Seiten. ISBN 3937189262
  • Klaus D Korhammer, Ernst Rudolph und Armin Franzke von Darmstadt: Drehscheibe des Südens - Eisenbahnknoten München. Hestra-Verlag, 1991.
  • Dieter Loyal: Eisenbahn-Reiseführer in die Vergangenheit. Band 2. Baden-Württemberg und Bayern für Eisenbahnfreunde. Stuttgart, Franckh´sche Verlagsbuchhandlung 1983. 159 S.

Film

  • Verkehrsknoten München, Einst & Jetzt. Video 58 Minuten. Artikel-Nr.:8292 beim Verlag Eisenbahn-Kurier, Freiburg.

Ausstellungen

Weblinks

Wikipedia.png
Das Thema "Eisenbahn" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Königlich Bayerische Staatseisenbahnen.