Ehepaar Gutmann

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Vor dem früheren Kaufhaus Gutmann wird der von den Münchner Nazis ermordeten Eigentümer gedacht. Als das denkmalgeschützten Eckgebäude an der Lindwurmstraße 205 (errichtet 1897 bis 1899 von Rosa & Alois Barbist) renoviert wurde, entdeckten die Eigentümer in den Bauakten den Hinweis „Eigentümer: der Jude Gutmann“.

Am 18. April, 2013 verlegte dann Gunter Demnig am Gutmann-Haus zwei „Stolpersteine“ zum Gedenken.

Das jüdische Ehepaar Emanuel und Sofie Gutmann kaufte 1910 das Gebäude in der Lindwurmstraße und führte dort 22 Jahre lang sein Kaufhaus Gutmann. 1934 wurden die Gutmanns gezwungen, das Kaufhaus aufzugeben. Damit auch das Gebäude „arisiert“ werden konnte, wurde Emanuel Gutmann in der Pogromnacht 1938 ins Konzentrationslager Dachau verschleppt und ihm dort der Verzicht auf das Haus abgepresst.

Das Ehepaar musste ins jüdische Altersheim in der Kaulbachstraße umziehen und wurde im Juni 1942 von dort ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert (der achte Zugtransport zu der Ermordung „im Osten“).

Emanuel Gutmann wurde in diesem KZ am 24. Oktober 1943 im Alter von 69 Jahren ermordet, seine Frau fast ein Jahr später, am 11. Oktober 1944. Sie war 66 Jahre alt.


Das Haus mit der Nr. 205

Die Initiative Historische Lernorte Sendling will in einer für 2014 geplanten Ausstellung die Geschichte der Familie Gutmann aufzeigen. Das Gedenken in dieser Form ist in München zur Zeit nur auf Privatgrund möglich.

Seit 1992 hat Gunter Demnig bundesweit fast 40.000 nach seinem Konzept in Handarbeit hergestellte Steine verlegt. Dafür erhielt er 2005 das Bundesverdienstkreuz und 2012 den europäischen Bürgerpreis. Im Juni 2004 untersagte der Münchner Stadtrat die Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem Grund. Die Gedenksteine für das Ehepaar Gutmann werden daher auf Privatgrund verlegt. Die beiden Steine waren damals der 13. und 14. Stolperstein in Sendling.


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Das Haus steht aus anderen Gründen unter Denkmalschutz.