Dominik Brunner

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Vor zehn Jahren in München schützte Dominik Brunner (* 18. Mai 1959 in StuttgartW, † 12. September 2009 in München) an einem S-Bahnhof zwei Schüler vor Angreifern. Das kostete ihn das Leben.

Anfangs geht es um 15 Euro. Mindestens zwei Jugendliche bedrängen am Münchner S-Bahnhof Donnersbergerbrücke eine Gruppe von vier jüngereren Schülern und verlangen von ihnen Geld. Der Vorfall endet ein paar S-Bahnstationen weiter am Bahnhof Solln mit einer tödlichen Schlägerei. Der zufällig anwesende Geschäftsmann Dominik Brunner will dabei die 13- bis 15-Jährigen vor den mit 17 und 18 Jahren nur wenig älteren Angreifern schützen – er stirbt wenige Stunden später im Krankenhaus.

Der Vorfall vom 12. September 2009 machte Zivilcourage zum gesellschaftlichen Thema. Zu seinem zehnten Todestag erinnern 2019 Politiker und Wegbegleiter an den Mann, der in diesem Jahr nun nicht 60 Jahre alt geworden ist.

"Aus Wut und Rache" seien die Täter Brunner gefolgt, weil dieser sich in ihren Erpressungsversuch gegen die jüngeren Schüler eingemischt hatte, folgert der Vorsitzende Richter der Jugendkammer am Landgericht München I bei der Urteilsverkündung ein Jahr nach der Tat. Ein Täter, der zur Tatzeit 17 Jahre alt war, bekommt eine Jugendstrafe von sieben Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Sein 18 Jahre alter Mittäter muss wegen Mordes für neun Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Der dritte Jugendliche, der bei der Erpressung der Schüler als Wortführer aufgetreten war, hatte sich von der Gruppe getrennt, bevor es in Solln zu der tödlichen Auseinandersetzung kam.

Weil sich Brunner den Jugendlichen in Boxerhaltung entgegengestellt hatte, wegen seiner Worte "i nimm oan mit!" und weil der Fahrer der S-Bahn ausgesagt hatte, Brunner habe als Erster zugeschlagen, gab es eine Debatte, ob der in Kampftechniken trainierte Geschäftsmann nicht deeskalierender hätte auftreten sollen. Das Gericht entschied anders: Brunner hatte in einer Bedrohungssituation aus Notwehr gehandelt.

Siehe auch

Der Dominik-Brunner-Weg in München - Solln führt von der Sollner Straße zum S-Bahnhof Solln. Dort steht auch das Dominik Brunner-Mahnmal.


In Poing östlich von München gibt es eine Dominik-Brunner-Realschule.

Vor Brunners ehemaliger Schule in seinem niederbayerischen Heimatort Ergoldsbach (Landkreis Landshut) steht eine an sein Verhalten erinnernde Bronzestatue.

Weblinks

Wikipedia.png
Das Thema "Dominik Brunner" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Dominik Brunner.

Wieder andere Zitate von dort:

Beide Täter wurden noch am Bahnhof von der Polizei gestellt, die kurz nach dem Halt der S-Bahn eintraf. Sie versuchten zwar zu flüchten, konnten aber die Bahnhofsumzäunung nicht überwinden.[1] Brunner starb laut Obduktionsbericht wenig später im Klinikum Großhadern an einem Herzstillstand aufgrund eines vergrößerten Herzens.[2][3] Die Gerichtsprotokolle übernahmen die Feststellung, dass er nicht an den Verletzungen des Kampfes gestorben war, sondern an einem Herzstillstand.[4] Gegen einen dritten beteiligten 17jährigen wurde ebenfalls ein Haftbefehl erlassen.[5] Allerdings gab es im Nachhinein auch Kritik an Brunners Vorgehen, das teilweise als Überreaktion in einer vermeintlich schon geklärten Situation beschrieben wurde.[6]

Einzelnachweise

  1. Die Polizei kam nur ein paar Sekunden später
  2. Todesursache Herzversagen sueddeutsche.de, 17. Juli 2010.
  3. Vorlage:Cite web
  4. Todesfall Dominik Brunner: Auslöser der Gewaltspirale auf sueddeutsche.de; Abgerufen am 28. Juli 2010
  5. Marcus Jauer: Solln und Haben: Gerichtsprotokoll vom Brunner-Prozess. In: FAZ vom 2. September 2012, abgerufen am 8. Juni 2012.