Damenstift St. Anna

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Damenstiftsgebäude
Eingang der Damenstiftskirche

Das ehemalige Damenstift St. Anna in München war in der heutigen Damenstiftstraße.

Geschichte

1440 errichtet Herzog Albrecht III. von Bayern-München der Indersdorfer Klostergemeinschaft in Altheim, das damals noch ein selbständiges Dorf im Bereich der heutigen Straße Altheimer Eck war, eine Kapelle. Diese Kapelle musste später einem gotischen Neubau weichen, der nach Plänen von Lukas Rottaler bis 1496 errichtet wurde.

Die Datenbank Klöster des Hauses der Bayerischen Geschichte sagt zur folgenden Zeit:

"1667 kamen die ersten, aus Vercelli berufenen Klosterfrauen den 600 Kilometer langen Weg zu Fuß nach München. Sie lebten zunächst in der Theatinerstraße. Als das Münchner Stadthaus der Indersdorfer Augustinerchorherren 1675 frei wurde, schenkte die Kurfürstin den Salesianerinnen diesen Komplex. Ein großer barocker Klosterneubau entstand nach Plänen von Giovanni Antonio Viscardi ab 1690."

1732 wurde durch Kurfürst Karl Albrecht mit der Errichtung eines kompletten Neubaus als Zentrum eines Klosters für Salesianerinnen begonnen. Architekt war Johann Baptist Gunetzrhainer und die Innenausstattung übernahmen die Brüder Asam. Diese Damenstiftskirche wurde 1735 eingeweiht. Dem Konvent gehörten rund 30 Nonnen an. Sie unterstanden dem Bischof und wurden von den Jesuiten geistlich betreut. Das Kloster wurde stets mustergültig geführt. Von ihm gingen auch die Neugründungen der Ordensniederlassungen in Amberg 1692 und Rovereto 1746 aus.

Das ehemalige Damenstift, das von Kurfürstin Maria Anna von Sachsen (1728–1797) für adlige Frauen gegründet wurde, ist heute eine Realschule. Die Anzahl der Stiftsdamen war zunächst auf zehn adlige Fräulein beschränkt und wurde später bis auf 25 erhöht. Ein Alter von 15 Jahren und ein Nachweis von 16 Ahnen war zunächst die Voraussetzung für eine Aufnahme in das Wohngebäude.

Die Datenbank Klöster des Hauses der Bayerischen Geschichte sagt zur folgenden Zeit:

"In der Säkularisationszeit wurde das St.-Anna-Stift ab 1802 zwangsweise nach und nach verweltlicht, das gemeinsame Leben wurde abgeschafft. Der Orden wurde in eine adelige und eine nichtadelige Gruppe gegliedert. Alle Stiftsdamen erhielten eine Pension, die sie auch bei Verheiratung weiter beanspruchen durften. 1809 erfolgte die Zusammenlegung mit dem Ulmer „Sammlungs-Stift“. Damit wurde der Orden simultan, das heißt zur Hälfte für Katholikinnen und zur Hälfte für Protestantinnen bestimmt. 1814 kamen zu der Gemeinschaft noch die Mitglieder des Würzburger Damenstifts St. Anna."

Vorsteherinnen

Alexandra Amalie Prinzessin von Bayern (* 26. August 1826 auf Schloss Johannisburg in Aschaffenburg; † 21. September 1875 auf Schloss Nymphenburg in München) war ein Mitglied aus dem adeligen Haus Wittelsbach und wirkte auch als Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie war die fünfte und jüngste Tochter von König Ludwig I. von Bayern und seiner Ehefrau, der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Zu ihren Brüdern zählte der spätere Prinzregent Luitpold.

Alexandra Amalie wirkte als Vorsteherin und Äbtissin der Königlichen Damenstifte zur „Heiligen Anna“ in München und Würzburg. Unter dem religiösen Namen wurden adelige "Fräuleins" wirtschaftlich versorgt und konnten als Angehörige des Klerus unter Umständen zur Mehrung des Familienbesitzes beitragen. Kirchen waren als Grundherrschaft vor der Säkularisation durchaus auch beachtliche weltliche Wirtschaftsfaktoren. Sie starb 1875 und wurde in der Theatinerkirche in München beigesetzt.

Literatur

  • Christian Dickinger: Die schwarzen Schafe der Wittelsbacher: Zwischen Thron und Wahnsinn. Piper Verlag, München 2005, ISBN 3-492-24345-2

Siehe auch

Weblinks