Brienner Straße

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Brienner Straße
Fürstenweg, Königsstraße
Straße in München
Brienner Straße
Basisdaten
Ort München
Altstadt-Lehel Maxvorstadt Kreuzviertel Königsplatz Augustenstraße
Name erhalten 2. März 1826
Anschluss­straßen
 
Ludwigstraße]] Dachauer Straße
Querstraßen
 
Türkenstraße Barer Straße Katharina-von-Bora-Straße Arcisstraße Luisenstraße Richard-Wagner-Straße Augustenstraße
Plätze Wittelsbacherplatz Amiraplatz Platz der Opfer des Nationalsozialismus Karolinenplatz Max-Mannheimer-Platz Königsplatz Stiglmaierplatz
München S.jpg / München U.png
 
München U3.jpg München U4.jpg München U5.jpg München U6.jpg Odeonsplatz
Bus.png
 
100 153 Odeonsplatz
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrzeuge, U-Bahn im Tunnel
Technische Daten
Straßenlänge 900 m
Hier am Hofgartentor zum Odeonsplatz beginnt die Sichtachse der Brienner Straße nach Norden

Die Brienner Straße in München war noch vor der Ludwigstraße, der Maximilianstraße und der Prinzregentenstraße die erste im 19. Jahrhundert angelegte große Straßenanlage. Sie diente der Erschließung des Neubaugebiets, das heute den Stadtteil Maxvorstadt bildet. Ihr Verlauf folgt weitgehend dem des vormaligen Fürstenwegs, der die Residenz mit Schloss Nymphenburg im Westen der Stadt verband. Ihr damals angelegter Charakter als Prachtstraße ist bis heute unverkennbar.

Die Straße beginnt am Odeonsplatz direkt an der Nordostecke der Residenz. Auf ihrem Weg tangiert sie den Wittelsbacherplatz, erweitert sich kurz darauf zum rondellartigen Karolinenplatz, überquert den Königsplatz und endet schließlich am Stiglmaierplatz. Von dort setzt sich der Straßenzug als Nymphenburger Straße fort.

Ihren Namen hat die Straße von einem Sieg bei der französischen Stadt Brienne-le-Château. Hier erzielten am 1. Februar 1814 verbündete Truppenverbände, an denen auch bayerische Soldaten beteiligt waren, unter General Blücher einen entscheidenden Sieg über Napoleons Armee[1].

Luitpoldblock

Gedenktafel für Richard Wagner, Brienner Straße 37, München.

Ehedem die Knorrhäuser. Julius Knorrs Vater, Ludwig Knorr, war nicht nur Mitbegründer der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank, sondern auch zusammen mit Angelo Sabbadini Inhaber der größten damaligen Kolonialwarenhandlung Sabbadini. Er war Magistratsrat, Wechselgerichtsassessor, Kommandant der Landwehr-Kavallerie und Mitinhaber der Knorr-Brauerei, zu der auch das Unternehmen von Joseph von Utzschneider gehörte. Diese Brauerei befand sich von 1812 bis 1852 auf dem Gelände des Luitpoldblocks. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war unter den Münchner Bürgern das Areal an der Brienner Straße 6-12 als Knorr-Häuser noch wohl bekannt.

Auch der Augustiner-Keller hatte bis in die 1880er-Jahre den Namen der Familie Knorr: Zum Knorr-Keller. Das Interesse an der Knorr-Brauerei erstarb aber mit der Geburt von Sohn Julius. Dieser studierte zwischen 1844 und 1848 an der Münchner Universität und zog es vor, einen eher politischen Weg einzuschlagen. Zusammen mit seinem Bruder Angelo Knorr stiftete er im Jahre 1860 die Knorr-Hütte auf der Zugspitze.

1886 bis 1888 wurden die Knorr-Häuser durch den Architekten Otto Lasne im Auftrag des neuen Bauherren Höchtel Heinrich Höch umgebaut. Und von da an trugen sie den Namen Luitpold-Block. In dem gigantischen Gebäudekomplex nahm am 1. Januar 1888 das Cafe-Restaurant Luitpold seinen Betrieb auf. Bereits 1885 ging der Besitz an die Familie Schwarz über. Infolge der Kriegswirren des Ersten Weltkrieges und dessen Folgen konnte Richard Schwarz den Besitz nicht halten und so verkaufte er im Jahre 1921 das Areal an Alexander Schalk.

Brienner Straße 9, ehedem Braun-und-Schneider-Block
Knorrhäuser
Luitpoldblock
Fassadenansicht des Luitpoldblocks, Zustand 2017.
Brienner Straße 26.
Zerstörte Villa Klopfer, entworfen von Gabriel von Seidl. Das Bankhaus Klopfer befand sich ehedem in der Schützenstraße 7
Nicht erhalten. Die alte Schack-Galerie, Brienner Nr. 20

Am 4. November 1929 eröffnete im Westtrakt ein 1200 Plätze großes UFA-KinoW, das Luitpold-Theater; dazu wurden die Prinzensäle und der Billardsalon umgebaut. 1974 schloss das Kino und die Räume wurden in Ladengeschäfte umgewandelt.

Museum "Sammlung Cafe Luitpold"

Im Luitpold kann man Münchens vielleicht kleinstes Museum besichtigen, ebenfalls dabei die Backstube des Cafe Luitpold. Sonderführungen beginnen immer am ersten Dienstag eines Monats um 10 Uhr, reguläre Führungen sonst dienstags um 11 Uhr.

Verlauf, weitere Gebäude und Sehenswürdigkeiten

Odeonsplatz
Palais Moy, (Ecke Theatinerstraße, Klenze, 1819)
Wittelsbacherplatz
Palais Ludwig-Ferdinand (Klenze, 1825)
Palais Arco-Zinneberg (Klenze, 1830)
11
Luitpoldblock, 1812 als erstes Gebäude außerhalb der Stadtmauer gebaut (Utzschneider),
12
Palais Eichthal (Klenze), nach 1818; Kunsthandel Julius Böhler
14
Palais Almeida (Métivier, 1823/1824)
15
ehemals Apostolische Nuntiatur, ab 1934 Reichsschatzkammer der NSDAP
18
ehemals Wittelsbacher Palais, neu NS-Dokumentationszentrum, in der Nachkriegszeit ein Verwaltungsgebäude der Bayerischen Landesbank (Ecke Türkenstraße)
21
Villa der Familie Julius Knorr
22
Palais Berchem (Seidl, 1897/1898)
25
Haus Böhler (Architekt Gabriel von Seidl, Fassadenschmuck Bildhauer Julius Seidler. 1904/1905), erhalten.
26
das ehemalige Wohn- und Verkaufsgebäude des Kunsthistorikers und Antiquitätenhändlers Erwin Rosenthal (Bj. 1910). Seit 1956 der Globus-Brunnen vor dem Gebäude.
Max-Mannheimer-Platz
2018: der bislang namenlose Platz vor dem NS-Dokumentationszentrum wird nach dem Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer benannt.
Karolinenplatz
mittig der Obelisk (Klenze, 1833)
Palais Törring-Seefeld (Karl von Fischer, 1812)
Hutschenreuther-Villa (1894), Sitz der Börse München
Königsplatz
Glyptothek (Leo von Klenze, 1816-1830)
Staatliche Antikensammlungen (Ziebland, 1838-1845)
Propyläen (Klenze, 1848-1862)
37
Berufsoberschule für Sozialwesen
41
das ehemalige Wohnhaus des Bankiers Klopfer. (Architekt: Seidl, Für die nicht ausgeführten Bauten am Königsplatz im Jahr 1933 abgebaut.)
41
(Bauzeitlich Briennerstraße -20- 19-22), Erste Schack Galerie. Bis 1909. Erbaut in den Jahren 1872-1874 nach Plämen des Bildhauers Gedon. Zwei bereits vorhandene Bauten wurden hier vereint und mit der neuen Fassade in deutscher Renaissance versehen. Bereits 1933 abgerissen.
50
das Münchner Volkstheater
Stiglmaierplatz
Fortsetzung als Nymphenburger Straße

Namensgeschichte

Fürstenweg, und bis in das Jahr 1825/1926 Königsstraße.

Zwischen 1936 und 1945 trug die Straße den Namen Adolf-Hitler-Straße, obwohl sie im Straßennamenbuch von 1938, S.37, noch immer als Brienner Straße gelistet wurde.

Lage

  • >> Geographische Lage des Straßenanfangs von Brienner Straße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)
  • >> Geographische Lage des Straßenendes von Brienner Straße im Kartenverzeichnis (auf tools.wmflabs.org)


Weblinks

youtu.be/cEzWtm0S46A (Freitagsfilm) zum Klimawandel

Einzelnachweise

  1. Stadtgeschichte München: Brienner Straße
Wikipedia.png
Das Thema "Brienner Straße" ist aufgrund seiner überregionalen Bedeutung auch bei der deutschsprachigen Wikipedia vertreten.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Brienner Straße.