Arthur von Weinberg

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Der Chemiker Arthur von Weinberg (geb. als Arthur W. am 11. August 1860 in Frankfurt am Main; gest. am 20. März 1943 als NS-Opfer im Ghetto Theresienstadt) war Industrieller. Er war u.a. Teilhaber der Cassella Farbwerke Mainkur, Aufsichts- und Verwaltungsratsmitglied der I.G. Farbenindustrie AG und ein bedeutender Mäzen und Stifter wissenschaftlicher und kultureller Einrichtungen. Er lebte und wirkte lange in München. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er wegen seiner jüdischen Abstammung auf viele Arten verfolgt.

Aus der Biografie

Die Eltern waren Bernhard und Pauline Weinberg aus Frankfurt. Nach dem Abitur studierte er ab 1877 Physik, Chemie, Mathematik und Altphilologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1882 wurde er im Münchner Institut von Adolf von Baeyer bei Paul Friedländer mit einer Arbeit über die Indigo-Synthese promoviert. Er diente im 3. Chevaulegers-Regiment „Herzog Karl Theodor“ der Bayerischen Armee. Gemeinsam mit seinem Bruder Carl von Weinberg machte er die Cassella, in die er 1883 eintrat, um 1900 zum weltgrößten Hersteller synthetischer Farbstoffe. 1908 wurde er, zusammen mit seinem Bruder Carl, von Kaiser Wilhelm II. in den erblichen Adelsstand erhoben. 1909 heiratete er Willemine Huygens.

Als Reserveoffizier diente Weinberg im Ersten Weltkrieg im bayerischen 6. Reserve-Kavallerie-Regiment, zuletzt als Major. 1916 übernahm er die Leitung des Referats Chemie im preußischen Kriegsministerium. Nach Kriegsende kehrte er in die Industrie zurück und wurde 1925 Mitglied des Aufsichts- und des Verwaltungsrates der I.G. Farbenindustrie AG. Er war vielfältig als Mäzen aktiv und trug zahlreiche Ehrenämter.

Verfolgung

Im November 1938 wurde er gezwungen, sein Haus Buchenrode in Frankfurt-Niederrad für einen Bruchteil dessen Wertes an die Stadt zu verkaufen und den Verkaufserlös aufgrund der Verordnung über eine "Sühneleistung der Juden" vom 12. November 1938 an die städtische Finanzkasse abzutreten. Weinberg zog zu seinen adoptierten Töchtern, erst zu Charlotte, später zu Mary Gräfin Spreti auf Schloss Pähl am Ammersee, denen er 1937 bereits das Gestüt Waldfried überlassen hatte. Auf Veranlassung des Gauleiters von Oberbayern, Paul Giesler, wurde er am 2. Juni 1942 verhaftet und ins KZ Theresienstadt deportiert.

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