Allianz-Arena: Unterschied zwischen den Versionen

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Ob per Auto oder mit den Öffentlichen, sobald man in Sichtweite der Arena kommt, und diese im Glanz der 2760 rautenförmigen Kunststoffkissen erstrahlt, ist der Blick wie gebannt. Man ist versucht, weiter einzudringen in diese leichte, zu neunzig Prozent opake Hülle. Und tatsächlich erscheint hinter diesem schimmerndem Mantel die von unbeugsamer Kraft strotzende, mächtige Betonkonstruktion. Die mit Luft angefüllten, schon von Frei Otto angedachten, sogenannten pneumatischen Kissen sind aus 0,2 Millimeter dünnem Teflon und werden auf einfachste Weise mit, durch farbige Kunststofffolien scheinende Fluoreszenzleuchten angestrahlt. Durch einen Trick der Architekten sieht der Besucher auf seinem Weg zur Arena nur diese scheinbar schwebende Fassade und befindet sich nicht, wie sonst in Stadien dieser Dimension, auf Augenhöhe mit einem eintönigen Betonsockel. Der gesamte Bau nämlich, steht auf einer 542 Meter langen, 136 Meter breiten und etwa 15 Meter hohen Rampe, die sich, leicht ansteigend, von der U-Bahn-Station bis zur Arena hin erstreckt. Darunter wird auf praktischste Weise Platz geschafft für Anfahrts-und Versorgungszonen, sowie einem Parkhaus, das 11000 Autos Platz bietet. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise liegt darin, dass das auf der gleichen Ebene, wie die Anfahrtszonen, liegende Spielfeld zwar wie unter die Erde versenkt scheint, jedoch dafür kaum Aushub des Erdreichs notwendig war, da das Gelände ja nur überbaut wurde. Man betritt dieses Rund also quasi in der Mitte der extrem steil abfallenden Ränge. Dieser geschlossene Kessel, 800 Meter im Umfang und so hoch wie etwa acht Normalgeschosse, fasst 66000 Zuschauer und wirkt wie eine Wettkampfstätte des antiken Rom. Hier wird aus Spaß Ernst und aus einem Spiel ein Kampf. Die Zuschauermassen mutieren durch ihre Kompaktheit für die Fußballer zu einer bedrohlichen Wand und ihre Pfiffe werden zu galeerischen Peitschen.  
Ob per Auto oder mit den Öffentlichen, sobald man in Sichtweite der Arena kommt, und diese im Glanz der 2760 rautenförmigen Kunststoffkissen erstrahlt, ist der Blick wie gebannt. Man ist versucht, weiter einzudringen in diese leichte, zu neunzig Prozent opake Hülle. Und tatsächlich erscheint hinter diesem schimmerndem Mantel die von unbeugsamer Kraft strotzende, mächtige Betonkonstruktion. Die mit Luft angefüllten, schon von Frei Otto angedachten, sogenannten pneumatischen Kissen sind aus 0,2 Millimeter dünnem Teflon und werden auf einfachste Weise mit, durch farbige Kunststofffolien scheinende Fluoreszenzleuchten angestrahlt. Durch einen Trick der Architekten sieht der Besucher auf seinem Weg zur Arena nur diese scheinbar schwebende Fassade und befindet sich nicht, wie sonst in Stadien dieser Dimension, auf Augenhöhe mit einem eintönigen Betonsockel. Der gesamte Bau nämlich, steht auf einer 542 Meter langen, 136 Meter breiten und etwa 15 Meter hohen Rampe, die sich, leicht ansteigend, von der U-Bahn-Station bis zur Arena hin erstreckt. Darunter wird auf praktischste Weise Platz geschafft für Anfahrts-und Versorgungszonen, sowie einem Parkhaus, das 11000 Autos Platz bietet. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise liegt darin, dass das auf der gleichen Ebene, wie die Anfahrtszonen, liegende Spielfeld zwar wie unter die Erde versenkt scheint, jedoch dafür kaum Aushub des Erdreichs notwendig war, da das Gelände ja nur überbaut wurde. Man betritt dieses Rund also quasi in der Mitte der extrem steil abfallenden Ränge. Dieser geschlossene Kessel, 800 Meter im Umfang und so hoch wie etwa acht Normalgeschosse, fasst 66000 Zuschauer und wirkt wie eine Wettkampfstätte des antiken Rom. Hier wird aus Spaß Ernst und aus einem Spiel ein Kampf. Die Zuschauermassen mutieren durch ihre Kompaktheit für die Fußballer zu einer bedrohlichen Wand und ihre Pfiffe werden zu galeerischen Peitschen.  


Doch die [http://www.allianz-arena.de/ Allianz-Arena] birgt auch ein anderes Phänomen in sich. Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, ist heute fast zum Greifen nah. Zwei Fußballvereine, deren Fans kaum unterschiedlicher sein könnten und sich traditionell mit gegenseitiger Verachtung begegnen, raufen sich zusammen und beweisen Teamgeist. Das Verlangen nach Brot und Spielen in seiner modernsten Form scheint doch größer als das Pflegen von Rivalitäten, deren Basis schon immer eine zweifelhafte war. Heute verhelfen die Bayern den Löwen zu einem neuen Stadion, früher waren es die Sechziger, die den Bayern Unterschlupf in ihrem Grünwalder-Stadion boten. So wäscht eine Hand die Andere. Und mal ehrlich, welcher Münchner Fan hält nicht zum einen oder anderen Münchner Club, wenn’s gegen die Preiß’n geht. Eine Stadt, zwei Vereine, München leuchtet. --[[Benutzer: flol|flol]]
Doch die [http://www.allianz-arena.de/ Allianz-Arena] birgt auch ein anderes Phänomen in sich. Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, ist heute fast zum Greifen nah. Zwei Fußballvereine, deren Fans kaum unterschiedlicher sein könnten und sich traditionell mit gegenseitiger Verachtung begegnen, raufen sich zusammen und beweisen Teamgeist. Das Verlangen nach Brot und Spielen in seiner modernsten Form scheint doch größer als das Pflegen von Rivalitäten, deren Basis schon immer eine zweifelhafte war. Heute verhelfen die Bayern den Löwen zu einem neuen Stadion, früher waren es die Sechziger, die den Bayern Unterschlupf in ihrem Grünwalder-Stadion boten. So wäscht eine Hand die Andere. Und mal ehrlich, welcher Münchner Fan hält nicht zum einen oder anderen Münchner Club, wenn’s gegen die Preiß’n geht. Eine Stadt, zwei Vereine, München leuchtet. <!-- Namenszeichen auskommentiert: --[[Benutzer: flol|flol]]-->




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