Chronik des Konzentrationslagers Dachau

1933

  • 28. 2.: Die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat („Reichstagsbrandverordnung“) bildet die scheinbare „Rechtsgrundlage“ für Konzentrationslager und Schutzhaft, die das Grundrecht der persönlichen Freiheit außer Kraft setzt.
  • 9. 3. Machtübernahme der Nationalsozialisten in Bayern durch Franz Xaver Ritter von Epp als Reichskommissar.
  • 10.3: Erste Verhaftungen
  • 20. 3.: Himmler kündigt in einer Pressekonferenz die Eröffnung des ersten Konzentrationslagers für den 22. 3. 1933 an
  • 22. 3.: Die ersten Häftlinge aus den Münchner Gefängnissen Neudeck und Stadelheim und aus der Strafanstalt Landsberg am Lech treffen ein.
  • 12. 4.: Drei Morde an den Häftlingen Benario, Goldmann und Kahn werden bekannt und angezeigt.
  • 30. 5.: Offizielle Übergabe des Wachdienss nur an die SS.
  • Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft wegen der Häftlingserschießungen wurden nach wenigen Monaten eingestellt.
  • Juni: SS-Oberführer Theodor Eicke wird Lagerkommandant.
  • 9. 12.: 400 Häftlinge werden im Zuge der „Weihnachtsamnestie“ entlassen.

1934

  • März: Amnestie zum Jahrestag der nationalsozialistischen Machtübernahme in Bayern.
  • 30. 6.: Nach der Entmachtung der SA (so gen. „Röhmputsch“) Exekutionen. Unter den 17 Opfern: Dr. Fritz Gerlich, der Herausgeber der oppositionellen Zeitung „Der gerade Weg“, Dr. Bernhard Rudolf Stempfle, Schriftleiter des „Miesbacher Anzeiger“, Gustav Ritter von Kahr
  • 7. 7.: Eicke wird "Inspekteur der Konzentrationslager und SS-Wachverbände"
  • 10. 12.: SS-Oberführer Heinrich Deubel wird Kommandant.

1935

1936

  • 1. 4.: SS-Oberführer Hans Loritz wird Kommandant.
  • 3. 12. Der „Illustrierte Beobachter“ bringt einen Propagandabericht über das Lager Dachau.

1937

1938

  • 1. 4.: 150 Österreicher werden ins KZ Dachau deportiert.
  • 9./10. Nov.: nach dem SS-Pogrom („Reichskristallnacht“) werden 10.911 Juden im KZ Dachau inhaftiert.
  • Weihnachten: Öffentliche Auspeitschung mehrer Häftlinge auf dem Appellplatz neben einem Weihnachtsbaum.

1939

  • 13. 3. und 20. 4. Amnestien
  • 27. 9. 1939–18. 2. 1940: Verlegung der Häftlinge in andere Konzentrationslager, um in Dachau SS-Totenkopfverbände („Waffen-SS“) militärisch auszubilden (2138 Häftlinge kommen nach Buchenwald, 1600 nach Mauthausen und 981 nach Flossenbürg. Ein Arbeitskommando mit ca. 100 Häftlingen bleibt im KZ Dachau.)

1940

  • 19. 2.: Alex Piorkowski wird Kommandant.

—> weitere Lücken <—


1941

1942

1943

1944

1945

  • 29. 4.: Amerikanischen Streitkräfte befreien das Konzentrationslager Dachau mit 32.335 verbliebenen Häftlingen.
  • An den Folgen der Unterernährung und der Thyphusepidemie sterben noch mehr als 2000 ehemalige Häftlinge.
  • Juli: Die amerikanische Militärregierung errichtet auf dem KZ-Gelände ein Kriegsverbrecher-Gefängnis mit einer Aufnahmekapazität von 30.000 Personen.