Domagkpark: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Luftbildaufnahme Domagkpark mit Straßennamen.jpg|miniatur|Luftbildaufnahme Domagkpark mit Straßennamen, blau markiert ist das Gelände der Bundespolizei]]
[[Datei:Luftbildaufnahme Domagkpark mit Straßennamen.jpg|miniatur|Luftbildaufnahme Domagkpark mit Straßennamen, blau markiert ist das Gelände der Bundespolizei]]
Der Domagkpark liegt nördlich der [[Domagkstraße]] und südlich des [[Frankfurter_Ring|Frankfurter Rings]]. Östlich ist es durch die Autobahn A9 sowie das Gelände der Bundespolizei begrenzt und westlich durch den [[Bauhausplatz]] und die Gleise der Trambahnlinie 23.
Der Domagkpark liegt nördlich der [[Domagkstraße]] und südlich des [[Frankfurter_Ring|Frankfurter Rings]]. Östlich ist es durch die Autobahn A9 sowie das Gelände der Bundespolizei begrenzt und westlich durch den [[Bauhausplatz]] und die Gleise der Trambahnlinie 23.
Das Stadtquartier liegt im Stadtbezirk 12 [[Schwabing-Freimann]] und ist dort dem Stadtbezirksteil 12.3 [[Alte Heide-Hirschau]] zugeordnet.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stadtteile_Münchens Liste der Stadtteile Münchens]</ref> Der Domagkpark gehört zur Gemarkung Schwabing. <ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Gemarkungen_Münchens Gemarkungen Münchens]</ref>
Das Stadtquartier liegt im Stadtbezirk 12 [[Schwabing-Freimann]] und ist dort dem Stadtbezirksteil 12.3 [[Alte Heide-Hirschau]] zugeordnet.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stadtteile_Münchens Liste der Stadtteile Münchens]</ref> Der Domagkpark gehört zur Gemarkung Schwabing. <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Gemarkungen_Münchens Gemarkungen Münchens]</ref>
[[Datei:Trambahnstation Schwabing Nord.jpg|miniatur|Trambahnstation "Schwabing Nord" auf der westlichen Seite des Domagkparks; hinter den Hochhäusern befindet sich der Bauhausplatz]]
[[Datei:Trambahnstation Schwabing Nord.jpg|miniatur|Trambahnstation "Schwabing Nord" auf der westlichen Seite des Domagkparks; hinter den Hochhäusern befindet sich der Bauhausplatz]]
Das Stadtviertel ist durch die Trambahnstation "Schwabing Nord" der Linie 23 und durch die Buslinien 177, 50, 150, X36 und X37 an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
Das Stadtviertel ist durch die Trambahnstation "Schwabing Nord" der Linie 23 und durch die Buslinien 177, 50, 150, X36 und X37 an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
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Im Jahr 1956 ging die Kaserne in die Verantwortung der Bundeswehr über. Bis 1992 war die Funkkaserne Standort für mehrere Pionierbataillons und einer Panzerkompanie.
Im Jahr 1956 ging die Kaserne in die Verantwortung der Bundeswehr über. Bis 1992 war die Funkkaserne Standort für mehrere Pionierbataillons und einer Panzerkompanie.


Nach dem Ende der militärischen Nutzung leitete die Landeshauptstadt München 1992 eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme für das Kasernengelände ein.<ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Stadt München]</ref>
Nach dem Ende der militärischen Nutzung leitete die Landeshauptstadt München 1992 eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme für das Kasernengelände ein.<ref name="Stadt München">[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Stadt München]</ref>


Ab 1993 wurden einzelne Gebäude für die zivile Nutzung freigegeben und der Einzug der ersten Künstlerateliers begann. Zeitweise verteilten sich bis zu 300 Ateliers über das Gelände, was die „Domagkateliers“ zu einer der größten Künstlerkolonien Deutschlands machte.<ref>[https://www.domagkpark.de/entstehungsgeschichte.html Domagkpark Genossenschaft eG]</ref>
Ab 1993 wurden einzelne Gebäude für die zivile Nutzung freigegeben und der Einzug der ersten Künstlerateliers begann. Zeitweise verteilten sich bis zu 300 Ateliers über das Gelände, was die „Domagkateliers“ zu einer der größten Künstlerkolonien Deutschlands machte.<ref>[https://www.domagkpark.de/entstehungsgeschichte.html Domagkpark Genossenschaft eG]</ref>
Von 1984 bis 2008 befand sich in den ehemaligen Instandsetzungshallen der Kaserne die [[Alabamahalle (1984–2008)]], die bekannt war für die an Wochenenden stattfindenden Schlager- und Charts-Parties.
Von 1984 bis 2008 befand sich in den ehemaligen Instandsetzungshallen der Kaserne die [[Alabamahalle (1984–2008)]], die bekannt war für die an Wochenenden stattfindenden Schlager- und Charts-Parties.


Die Stadt erstellte ein Strukturkonzept und auf dessen Grundlage wurde ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb ausgelobt, den 2002 die Berliner Büros Ortner & Ortner Baukunst sowie Topotek 1 Landschaftsarchitekten für sich entschieden.<ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Stadt München]</ref>
Die Stadt erstellte ein Strukturkonzept und auf dessen Grundlage wurde ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Ideenwettbewerb ausgelobt, den 2002 die Berliner Büros Ortner & Ortner Baukunst sowie Topotek 1 Landschaftsarchitekten für sich entschieden.<ref name="Stadt München"></ref>


Im Jahr 2005 wurde ein Teilbereich von etwa 24,3 Hektar durch die Landeshauptstadt München erworben. Die restliche Fläche von ca. 8,7 Hektar verbleibt im Eigentum der Bundesrepublik. Hier etablierte sich nun das Stammgelände der Bundespolizei in München. Sie nutzt die bestehenden, zum Teil denkmalgeschützten Gebäude rund um den „Ehrenhain“ und die dazu gehörigen Sportflächen und plant eine weitere bauliche Verdichtung.<ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Stadt München]</ref>  
Im Jahr 2005 wurde ein Teilbereich von etwa 24,3 Hektar durch die Landeshauptstadt München erworben. Die restliche Fläche von ca. 8,7 Hektar verbleibt im Eigentum der Bundesrepublik. Hier etablierte sich nun das Stammgelände der Bundespolizei in München. Sie nutzt die bestehenden, zum Teil denkmalgeschützten Gebäude rund um den „Ehrenhain“ und die dazu gehörigen Sportflächen und plant eine weitere bauliche Verdichtung.<ref name="Stadt München"></ref>


Am 8.12.2010 wurde der Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1943 b Frankfurter Ring (südlich), A9 Berlin-München (westlich) und Domagkstraße (nördlich) – ehemalige Funkkaserne – als Satzung vom Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats beschlossen. <ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Gestaltungsleitfaden zum Domagkpark]</ref>
Am 8.12.2010 wurde der Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 1943 b Frankfurter Ring (südlich), A9 Berlin-München (westlich) und Domagkstraße (nördlich) – ehemalige Funkkaserne – als Satzung vom Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats beschlossen. <ref name="Gestaltungsleitfaden">[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Gestaltungsleitfaden zum Domagkpark]</ref>


Vor dem Hintergrund der besseren Vermarktung erfolgten Überlegungen über eine Umbenennung. Jetziger Namensgeber ist der Mediziner und Nobelpreisträger [[Gerhard Domagk]]. Nachdem durch Bibliotheksrecherchen sichergestellt wurde, dass der Name ''Gerhard Domagk'', nach dem das Areal benannt werden sollte, nicht durch die [https://www.muenchenwiki.de/wiki/München_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus Zeit des Nationalsozialismus] belastet ist, stimmte der Stadtrat 2015 einer Umbenennung zu.<ref>[https://www.muenchen-transparent.de/antraege/3549537 Stadtratsbeschluss Namensgebung Domagkpark]</ref>
Vor dem Hintergrund der besseren Vermarktung erfolgten Überlegungen über eine Umbenennung. Jetziger Namensgeber ist der Mediziner und Nobelpreisträger [[Gerhard Domagk]]. Nachdem durch Bibliotheksrecherchen sichergestellt wurde, dass der Name ''Gerhard Domagk'', nach dem das Areal benannt werden sollte, nicht durch die [[München in der Zeit des Nationalsozialismus|Zeit des Nationalsozialismus]] belastet ist, stimmte der Stadtrat 2015 einer Umbenennung zu.<ref>[https://www.muenchen-transparent.de/antraege/3549537 Stadtratsbeschluss Namensgebung Domagkpark]</ref>


Im Jahr 2013 begannen die Bauarbeiten für die ersten 420 Wohnungen am Frankfurter Ring, dem nördlichen Eingang zu dem neuen Stadtquartier. Dieser erste Wohnbauabschnitt wurde durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag realisiert, eine Wohnbebauung, die auch als Schutzwall gegen den Lärm des regen Verkehrs auf dem [[Frankfurter Ring]] fungiert.<ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Stadt München]</ref>
Im Jahr 2013 begannen die Bauarbeiten für die ersten 420 Wohnungen am Frankfurter Ring, dem nördlichen Eingang zu dem neuen Stadtquartier. Dieser erste Wohnbauabschnitt wurde durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag realisiert, eine Wohnbebauung, die auch als Schutzwall gegen den Lärm des regen Verkehrs auf dem [[Frankfurter Ring]] fungiert.<ref name="Stadt München"></ref>


Das letzte Gebäude (Gertrud-Grunow-Str.2) wurde 2019 fertiggestellt. Dort entstanden 1.200m² Gewerbefläche (Büros und eine Bäckerei mit Cafe im Erdgeschoss), sowie 143 Apartments, welche nur an Studenten- und Auszubildende vermietet werden.  
Das letzte Gebäude (Gertrud-Grunow-Str.2) wurde 2019 fertiggestellt. Dort entstanden 1.200m² Gewerbefläche (Büros und eine Bäckerei mit Cafe im Erdgeschoss), sowie 143 Apartments, welche nur an Studenten- und Auszubildende vermietet werden.  
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In der Mitte des Areals liegt ein Park mit altem und neuem Baumbestand sowie zwei Spielplätzen. Nördlich führt die Winterpromenade am Park entlang und südlich die Sommerpromenade.
In der Mitte des Areals liegt ein Park mit altem und neuem Baumbestand sowie zwei Spielplätzen. Nördlich führt die Winterpromenade am Park entlang und südlich die Sommerpromenade.


Um der Siedlung eine eigene Identität und einen eigenen Gebietscharakter zu verleihen, wurde für die Umsetzung ein Gestaltungsleitfaden erarbeitet, der Grundstrukturen wie etwa ein Farbkonzept vorgibt. Der Leitfaden wurde in die Kaufverträge der Grundstücke aufgenommen und bildet die Grundlage für das Beratungsgremium zur Beurteilung der Bauvorhaben. <ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Stadt München]</ref>
Um der Siedlung eine eigene Identität und einen eigenen Gebietscharakter zu verleihen, wurde für die Umsetzung ein Gestaltungsleitfaden erarbeitet, der Grundstrukturen wie etwa ein Farbkonzept vorgibt. Der Leitfaden wurde in die Kaufverträge der Grundstücke aufgenommen und bildet die Grundlage für das Beratungsgremium zur Beurteilung der Bauvorhaben. <ref name="Stadt München"></ref>


Aus dem Gestaltungsleitfaden der Stadt ergaben sich folgende Vorgaben zur Gestaltung des Quartiers<ref>[https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Funk-Kaserne.html Gestaltungsleitfaden zum Domagkpark]</ref>:
Aus dem Gestaltungsleitfaden der Stadt ergaben sich folgende Vorgaben zur Gestaltung des Quartiers<ref name="Gestaltungsleitfaden"></ref>:
* Bei den am Park gelegenen Punkthäusern sollen die letzten beiden Geschosse als Maisonette ausgebildet werden. Das letzte Geschoss wird bei den Punkthäusern grundsätzlich als Terrassengeschoss ausgebildet.
* Bei den am Park gelegenen Punkthäusern sollen die letzten beiden Geschosse als Maisonette ausgebildet werden. Das letzte Geschoss wird bei den Punkthäusern grundsätzlich als Terrassengeschoss ausgebildet.
* Die Gebäude sollten sich grundsätzlich in klaren Kubaturen zeigen. In der Ausgestaltung sollte allerdings zwischen Gebäudeseiten an öffentlichen Verkehrs- oder Freiflächen und Gebäudeseiten zu privaten Freiflächen unterschieden werden, um eine zu eintönige Quartiersgestaltung zu vermeiden.
* Die Gebäude sollten sich grundsätzlich in klaren Kubaturen zeigen. In der Ausgestaltung sollte allerdings zwischen Gebäudeseiten an öffentlichen Verkehrs- oder Freiflächen und Gebäudeseiten zu privaten Freiflächen unterschieden werden, um eine zu eintönige Quartiersgestaltung zu vermeiden.
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==Erweiterungspläne==
==Erweiterungspläne==
Die Stadt München versucht auch noch das Gelände der Bundespolizei zu erwerben und damit den Domagkpark zu erweitern. Auf den restlichen 8,7ha der ehemaligen Funkkaserne befinden sich teilweise denkmalgeschützte Gebäude und ein großer Sportplatz. Das Grundstück gehört der Bundesrepublik Deutschland und das dafür zuständige Bundesamt für Immobilienaufgaben (Bima) prüft derzeit, ob sie das Areal für eigene Zwecke benötigt oder veräußern kann. <ref>[>https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wohnraum-muenchen-grundstueckspolitik-bund-1.4277967 Süddeutsche Zeitung "Reiter kritisiert Grundstückspolitik des Bundes" vom 9. Januar 2019, 8:24 Uhr]</ref>
Die Stadt München versucht auch noch das Gelände der Bundespolizei zu erwerben und damit den Domagkpark zu erweitern. Auf den restlichen 8,7ha der ehemaligen Funkkaserne befinden sich teilweise denkmalgeschützte Gebäude und ein großer Sportplatz. Das Grundstück gehört der Bundesrepublik Deutschland und das dafür zuständige Bundesamt für Immobilienaufgaben (Bima) prüft derzeit, ob sie das Areal für eigene Zwecke benötigt oder veräußern kann. <ref>[https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wohnraum-muenchen-grundstueckspolitik-bund-1.4277967 Süddeutsche Zeitung "Reiter kritisiert Grundstückspolitik des Bundes" vom 9. Januar 2019, 8:24 Uhr]</ref>


== Architektur im Domagkpark ==
== Architektur im Domagkpark ==
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