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'''Papiertheater''' sind, von ihrer Funktion her, kleine Guckkastentheater, deren Einzelteile in Form von | '''Papiertheater''' sind, von ihrer Funktion her, kleine ''Guckkastentheater,'' deren Einzelteile in Form von „Ausschneidebögen“ in Deutschland und England ungefähr ab 1810, später auch in anderen europäischen Ländern, zunächst schwarzweiß dann koloriert von Druckereien / Verlagen geliefert wurden. Aus diesen Bögen wurden die Einzelteile herausgeschnitten und auf Karton oder Holzbrettchen aufgeklebt. So entstand allmählich ein funktionsfähiger Bühnennachbau, der im familiären Rahmen „bespielt“ werden konnte. Schauspielerfiguren wurden einzeln auf Leisten befestigt, um sie von der Seite in die Bühne zu ihrem Auftritt hineinzuschieben. | ||
Es gab extra Kurzfassungen bekannter Theaterstücke und Musikfassungen für hausmusikalischen Besetzungen dazu. Darstellerzahl und Texte mußten für diesen Rahmen stark reduziert werden. Die Hauptfiguren wurden zu ihrem "Auftritt" von der Seite in das Theater auf Stäben o.ö. hineingeschoben und die Texte aus dem Off mit wechselnden Stimmen verteilt gesprochen. Man darf nicht vergessen, dass es in dieser Zeit medial in den Wohnungen kaum eine Konkurrenz gab, weder Radio noch Plattenspieler waren vertreten. Diese Ausschneidebogen waren im {{WL2|Biedermeier}} Bestandteil der so genannten „Bilderbogenkultur“. In Deutschland war u. a. der Schreiber-Verlag, Esslingen, ein bekannter Lieferant der Ausschneidebögen für die Papiertheater, die auswechelbaren Hintergründe und ganze Figurensets für diese Form des Nachspiels von Theater. | Es gab extra Kurzfassungen bekannter Theaterstücke und Musikfassungen für hausmusikalischen Besetzungen dazu. Darstellerzahl und Texte mußten für diesen Rahmen stark reduziert werden. Die Hauptfiguren wurden zu ihrem "Auftritt" von der Seite in das Theater auf Stäben o.ö. hineingeschoben und die Texte aus dem Off mit wechselnden Stimmen verteilt gesprochen. Man darf nicht vergessen, dass es in dieser Zeit medial in den Wohnungen kaum eine Konkurrenz gab, weder Radio noch Plattenspieler waren vertreten. Diese Ausschneidebogen waren im {{WL2|Biedermeier}} Bestandteil der so genannten „Bilderbogenkultur“. In Deutschland war u. a. der Schreiber-Verlag, Esslingen, ein bekannter Lieferant der Ausschneidebögen für die Papiertheater, die auswechelbaren Hintergründe und ganze Figurensets für diese Form des Nachspiels von Theater. | ||
Die Modell-Portale bildeten z. T. die von international bekannten Bühnen nach. | Die Modell-Portale bildeten z. T. die Architektur von international bekannten Bühnen nach. | ||
In der Abteilung ''Puppentheater und Schaustellerei'' des [[Münchner_Stadtmuseum|Stadtmuseums]] sind u. a. sechs Papiertheater | In der Abteilung ''Puppentheater und Schaustellerei'' des [[Münchner_Stadtmuseum|Stadtmuseums]] sind u. a. sechs aufgebaute Papiertheater zu betrachten: | ||
#Opera, auf einem industriell in großer Zahl gefertigten Holzkasten steht ein Theater mit einem Holzportal, Frankreich 19. Jhdt. (ca. 60x50x70 cm), mit der passenden Dekoration "Schlossgarten" (Tiefe: Wald, kaschiert auf Sperrholzrahmen). Hersteller Fa. Scholz, Mainz, nach [[1888]]. | #Opera, auf einem industriell in großer Zahl gefertigten Holzkasten steht ein Theater mit einem Holzportal, Frankreich 19. Jhdt. (ca. 60x50x70 cm), mit der passenden Dekoration "Schlossgarten" (Tiefe: Wald, kaschiert auf Sperrholzrahmen). Hersteller Fa. Scholz, Mainz, nach [[1888]]. |
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