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Die [[Demografie|Sterblichkeitsziffer]], die in frühern Jahren insbesondere durch starke Kindersterblichkeit hoch war, ist unter dem Einfluß hygienischer und sozialer Maßnahmen sehr günstig geworden. Die Stadt ist in [[Beirk|24 Bezirke]] geteilt, von denen 19 (das eigentliche M. und die Vorstädte [[Sendling]], Thalkirchen, Neuhausen, Nymphenburg und Schwabing) links und 5 (die Vorstädte [[Haidhausen]], Bogenhausen, Au, Giesing und Ramersdorf umfassend) rechts der Isar liegen. | Die [[Demografie|Sterblichkeitsziffer]], die in frühern Jahren insbesondere durch starke Kindersterblichkeit hoch war, ist unter dem Einfluß hygienischer und sozialer Maßnahmen sehr günstig geworden. Die Stadt ist in [[Beirk|24 Bezirke]] geteilt, von denen 19 (das eigentliche M. und die Vorstädte [[Sendling]], Thalkirchen, Neuhausen, Nymphenburg und Schwabing) links und 5 (die Vorstädte [[Haidhausen]], Bogenhausen, Au, Giesing und Ramersdorf umfassend) rechts der Isar liegen. | ||
M. ist vorzüglich [[Kanalisation|kanalisiert]], großenteils elektrisch beleuchtet und mit vortrefflicher [[Wasserversorgung|Wasserleitung]] aus dem [[Mangfalltal]] versehen, die täglich 130,000 cbm frisches Quellwasser liefern kann. Die [[Stadtmauer]]n sind vollständig niedergelegt. Von Toren bestehen noch: gegen O. das [[Isartor]] mit Gemälde von Neher (Einzug Kaiser Ludwigs), gegen SW. das [[Sendlinger-Tor-Platz|Sendlinger]], gegen W. das [[Karlstor]], gegen NW. die unter König Ludwig I. von [[Klenze|Leo v. Klenze]] 1854–62 erbauten [[Propyläen]] (mit reichen Skulpturen nach Schwanthalers Entwürfen); ferner gegen N. das [[Siegestor]], im Stil römischer Triumphbogen von [[Friedrich von Gärtner|Gärtner]] entworfen und 1844–50 erbaut, gekrönt von der 5 m hohen Viktoria und ihrem herrlichen Löwenviergespann (von Brugger und Halbig geformt); im Innern der Stadt das [[Tal|Taltor]] unter dem alten Rathausturm. Zehn [[Brücken]] verbinden die Stadtteile links und rechts der [[Isar]], von denen ein großer Teil in den Jahren 1902–05 neu in mächtigen Konstruktionen erbaut wurde. Besonders hervorzuheben sind die [[Ludwigsbrücke|Ludwigs-]], [[Maximiliansbrücke|Maximilians-]], [[Max-Joseph-Brücke|Max-Joseph-]] und die [[Prinz-Regentenbrücke]]. | M. ist vorzüglich [[Kanalisation|kanalisiert]], großenteils elektrisch beleuchtet und mit vortrefflicher [[Wasserversorgung|Wasserleitung]] aus dem [[Mangfalltal]] versehen, die täglich 130,000 cbm frisches Quellwasser liefern kann. Die [[Stadtmauer]]n sind vollständig niedergelegt. Von Toren bestehen noch: gegen O. das [[Isartor]] mit Gemälde von Neher (Einzug Kaiser Ludwigs), gegen SW. das [[Sendlinger-Tor-Platz|Sendlinger]], gegen W. das [[Karlstor]], gegen NW. die unter König Ludwig I. von [[Klenze|Leo v. Klenze]] 1854–62 erbauten [[Propyläen]] (mit reichen Skulpturen nach Schwanthalers Entwürfen); ferner gegen N. das [[Siegestor]], im Stil römischer Triumphbogen von [[Friedrich von Gärtner|Gärtner]] entworfen und 1844–50 erbaut, gekrönt von der 5 m hohen Viktoria und ihrem herrlichen Löwenviergespann (von Brugger und Halbig geformt); im Innern der Stadt das [[Tal|Taltor]] unter dem alten Rathausturm. Zehn [[Brücken]] verbinden die Stadtteile links und rechts der [[Isar]], von denen ein großer Teil in den Jahren 1902–05 neu in mächtigen Konstruktionen erbaut wurde. Besonders hervorzuheben sind die [[Ludwigsbrücke|Ludwigs-]], [[Maximiliansbrücke|Maximilians-]], [[Max-Joseph-Brücke|Max-Joseph-]] und die [[Prinzregentenbrücke|Prinz-Regentenbrücke]]. | ||
[Plätze und Straßen.] Von öffentlichen Plätzen sind besonders erwähnenswert: der Marienplatz (früher Markt- und Schrannenplatz), der Mittelpunkt des alten M., mit der Mariensäule von Krumper, dem Fischbrunnen von Knoll, an dem in Zwischenräumen von mehreren Jahren am Faschingsmontag der »Metzgersprung« (s. d.), eine aus der Zunftzeit erhaltene Freisagungszeremonie, stattfindet, dem alten und dem neuen Rathaus (s. unten); der Max Josephs-Platz, mit dem Denkmal König Maximilians I. (von Rauch), dem sogen. Königsbau der Residenz, dem Hof- und Nationaltheater sowie dem durch eine gedeckte Terrasse im pompejanischen Stil auffallenden Postgebäude; ferner der Odeonsplatz, mit dem hauptsächlich zu Konzerten dienenden Odeon (darin auch die königliche Akademie der Tonkunst), dem Reiterstandbild König Ludwigs I., dann dem Palais des Prinz-Regenten Luitpold, der jedoch persönlich die königliche Residenz bewohnt; der Wittelsbacher Platz, mit der Reiterstatue des Kurfürsten Maximilian I. (von Thorwaldsen); der Promenadeplatz, mit einer Anzahl von Erzstandbildern und dem Hotel Bayrischer Hof; der Maximiliansplatz mit Promenadeanlage, dem Standbild Liebigs (von Wagmüller; s. Tafel »Bildhauerkunst XVII«, Fig. 14) sowie dem herrlichen Wittelsbacher Brunnen (von Hildebrand); ein monumentaler Abschluß des Platzes nach O. ist geplant (s. hierzu auch Abschnitt »Bauwerke«); der Karlsplatz, mit dem innerhalb eines Gebäudehalbrondells gelegenen Karlstor; er wird umrahmt von dem von Gabr. Seidl in deutscher Spätrenaissance erbauten schönen Künstlerhaus, dem gleichfalls in Spätrenaissance erbauten mächtigen Justizpalast mit Erweiterungsbau (von Thiersch; s. die betreffenden Abbildungen auf Tafel »Münchener Bauten I u. II«); seine Anlagen ziert ein von Bildhauer Gasteiger der Stadt geschenkter hübscher Brunnen (Brunnenbuberl). In nächster Nähe des Künstlerhauses liegt die neue Synagoge, im romanischen Stil von A. Schmidt erbaut. Der Karolinenplatz, mit dem Obelisk, einer 32 m hohen Erzsäule auf massigem Unterbau (von König Ludwig I. in Erinnerung an den russischen Feldzug errichtet); der Königsplatz, mit den Propyläen (s. oben) im dorischen, der Glyptothek (s. unten) im ionischen und dem Kunstausstellungsgebäude im korinthischen Stil; der Gärtnerplatz, mit Theater und Erzstandbildern; der Sendlinger Torplatz, mit einem schönen Springbrunnen, dem Senefelder-Denkmal und der Büste des Chirurgen Nußbaum in den nahen Krankenhausanlagen. In den neuen Stadtteilen entstehen zahlreiche schöne öffentliche Plätze, meist mit gärtnerischen Anlagen, so der Kaiser Ludwigs- | [Plätze und Straßen.] Von öffentlichen Plätzen sind besonders erwähnenswert: der Marienplatz (früher Markt- und Schrannenplatz), der Mittelpunkt des alten M., mit der Mariensäule von Krumper, dem Fischbrunnen von Knoll, an dem in Zwischenräumen von mehreren Jahren am Faschingsmontag der »Metzgersprung« (s. d.), eine aus der Zunftzeit erhaltene Freisagungszeremonie, stattfindet, dem alten und dem neuen Rathaus (s. unten); der Max Josephs-Platz, mit dem Denkmal König Maximilians I. (von Rauch), dem sogen. Königsbau der Residenz, dem Hof- und Nationaltheater sowie dem durch eine gedeckte Terrasse im pompejanischen Stil auffallenden Postgebäude; ferner der Odeonsplatz, mit dem hauptsächlich zu Konzerten dienenden Odeon (darin auch die königliche Akademie der Tonkunst), dem Reiterstandbild König Ludwigs I., dann dem Palais des Prinz-Regenten Luitpold, der jedoch persönlich die königliche Residenz bewohnt; der Wittelsbacher Platz, mit der Reiterstatue des Kurfürsten Maximilian I. (von Thorwaldsen); der Promenadeplatz, mit einer Anzahl von Erzstandbildern und dem Hotel Bayrischer Hof; der Maximiliansplatz mit Promenadeanlage, dem Standbild Liebigs (von Wagmüller; s. Tafel »Bildhauerkunst XVII«, Fig. 14) sowie dem herrlichen Wittelsbacher Brunnen (von Hildebrand); ein monumentaler Abschluß des Platzes nach O. ist geplant (s. hierzu auch Abschnitt »Bauwerke«); der Karlsplatz, mit dem innerhalb eines Gebäudehalbrondells gelegenen Karlstor; er wird umrahmt von dem von Gabr. Seidl in deutscher Spätrenaissance erbauten schönen Künstlerhaus, dem gleichfalls in Spätrenaissance erbauten mächtigen Justizpalast mit Erweiterungsbau (von Thiersch; s. die betreffenden Abbildungen auf Tafel »Münchener Bauten I u. II«); seine Anlagen ziert ein von Bildhauer Gasteiger der Stadt geschenkter hübscher Brunnen (Brunnenbuberl). In nächster Nähe des Künstlerhauses liegt die neue Synagoge, im romanischen Stil von A. Schmidt erbaut. Der Karolinenplatz, mit dem Obelisk, einer 32 m hohen Erzsäule auf massigem Unterbau (von König Ludwig I. in Erinnerung an den russischen Feldzug errichtet); der Königsplatz, mit den Propyläen (s. oben) im dorischen, der Glyptothek (s. unten) im ionischen und dem Kunstausstellungsgebäude im korinthischen Stil; der Gärtnerplatz, mit Theater und Erzstandbildern; der Sendlinger Torplatz, mit einem schönen Springbrunnen, dem Senefelder-Denkmal und der Büste des Chirurgen Nußbaum in den nahen Krankenhausanlagen. In den neuen Stadtteilen entstehen zahlreiche schöne öffentliche Plätze, meist mit gärtnerischen Anlagen, so der [[Kaiser Ludwigs-Platz]] mit Denkmal. | ||
Das Straßennetz Münchens ist dicht verzweigt und umfaßt einschließlich der freien Plätze 370 Hektar. Zunächst verdient Erwähnung die Ludwigsstraße, die am Nordende vom Siegestor (s. oben), am Südende von der 19 m hohen und 38 m breiten Feldherrenhalle[246] begrenzt wird (erbaut nach der Loggia dei Lanzi in Florenz), mit hoher Freitreppe, den Statuen Tillys und Wredes (nach Schwanthaler) und dem vom Prinz-Regenten Luitpold der bayrischen Armee gewidmeten, von Ferdinand v. Miller entworfenen Siegesdenkmal sowie zwei Löwen von Bildhauer Ruemann geschmückt. Die Ludwigsstraße enthält bedeutende, großenteils von Gärtner entworfene Bauten, darunter: die Universität (1835 bis 1840); die Ludwigskirche, 1830–44 im italienisch-romanischen Stil erbaut, mit dem berühmten Chorgemälde: das Jüngste Gericht, von Cornelius; die Hof- und Staatsbibliothek (1832–43); das Kriegsministerium, das Herzog Max-Palais, das neue Reichsbankgebäude etc. Eine zweite, erst unter König Maximilian II. entstandene Hauptstraße ist die Maximiliansstraße, die vom Max Josephs-Platz bis zur Isar zieht und eine der Hauptpromenaden der Stadt bildet. Sie umfaßt eine Fülle stattlicher Bauten zu beiden Seiten. In ihrer zweiten Hälfte erweitert sie sich zum »Forum« mit Gartenanlagen. Hier liegen die königliche Kreisregierung und das alte Nationalmuseum; im Forum eine Anzahl von Standbildern. An dessen Ostseite steht das Denkmal König Maximilans II. (nach dem Modell von Zumbusch von Miller gegossen). In der Fortsetzung der Straße zwischen den beiden Teilen der Maximiliansbrücke steht auf der Praterinsel ein schönes Denkmal für Moritz von Schwind und ein einfacher Brunnen zum Gedächtnis des Bürgermeisters von Erhardt. Den Ab schluf; bildet das Maximilianeum (nach Bürkleins Plan) mit seiner auf hoher Terrasse in zwei Bogenreihen aufsteigenden Fassade, gekrönt von der ehernen Viktoria, geschmückt mit geschichtlichen Fresken, im Innern eine historische Galerie von neuern Meistern bergend. Hier darf auch genannt werden die Brienner Straße, die östlich mit dem Hofgartentor abschließt und im westlichen Teile von den Propyläen unterbrochen wird. An ihr liegen: das Schillerdenkmal, das Wittelsbacher Palais, im englisch-mittelalterlichen Spitzbogenstil (von Gärtner und K. Klumpp), das prachtvolle Café Luitpold, mit Gemälden von Keller u.a. reich geschmückt, und eine stattliche Reihe eleganter Häuser. Die Brienner Straße durchschneidet den Karolinen- und den Königsplatz. Ferner ist besonders zu erwähnen die an der Südseite des Englischen Gartens angelegte Prinz-Regentenstraße mit prächtigen Privatbauten und dem neuen Nationalmuseum, einer abwechselungsreichen, die Entwickelung des deutschen Renaissancestils charakterisierenden Gebäudegruppe (von Professor G. Seidl). Die Prinz-Regentenstraße führt über die Prinz-Regentenbrücke durch ein Rondell mit gärtnerischen Anlagen und schönem Springbrunnen zu dem auf erhöhter Terrasse errichteten Friedensdenkmal, einer 23 m hohen, von einer vergoldeten Viktoria gekrönten Säule (von Düll und Heilmayer). Östlich vom Friedensdenkmal führt die äußere Prinz-Regentenstraße an der im altgriechischen Stil erbauten Villa des Malers Franz Stuck vorbei zu dem nach Plänen von Heilmann und Littmann errichteten Prinz-Regententheater. Auf der Westseite der Altstadt bietet die Sonnenstraße mit hübschen Bauman lagen inmitten zweier Fahrbahnen ein freundliches Bild. Hervorragend schöne moderne Stadtteile sind im Laufe der letztern Jahre in Schwabing (Franz Joseph-Straße, Leopoldstraße. Friedrichstraße etc.), am Bavariaring und in Bogenhausen (Maria Theresiastraße etc.) entstanden. | Das Straßennetz Münchens ist dicht verzweigt und umfaßt einschließlich der freien Plätze 370 Hektar. Zunächst verdient Erwähnung die [[Ludwigsstraße]], die am Nordende vom Siegestor (s. oben), am Südende von der 19 m hohen und 38 m breiten [[Feldherrenhalle]] [246] begrenzt wird (erbaut nach der Loggia dei Lanzi in Florenz), mit hoher Freitreppe, den Statuen Tillys und Wredes (nach [[Schwanthaler]]) und dem vom Prinz-Regenten [[Luitpold]] der bayrischen Armee gewidmeten, von Ferdinand v. Miller entworfenen Siegesdenkmal sowie zwei Löwen von Bildhauer Ruemann geschmückt. Die Ludwigsstraße enthält bedeutende, großenteils von Gärtner entworfene Bauten, darunter: die Universität (1835 bis 1840); die Ludwigskirche, 1830–44 im italienisch-romanischen Stil erbaut, mit dem berühmten Chorgemälde: das Jüngste Gericht, von Cornelius; die Hof- und Staatsbibliothek (1832–43); das Kriegsministerium, das Herzog Max-Palais, das neue Reichsbankgebäude etc. Eine zweite, erst unter König Maximilian II. entstandene Hauptstraße ist die Maximiliansstraße, die vom Max Josephs-Platz bis zur Isar zieht und eine der Hauptpromenaden der Stadt bildet. Sie umfaßt eine Fülle stattlicher Bauten zu beiden Seiten. In ihrer zweiten Hälfte erweitert sie sich zum »Forum« mit Gartenanlagen. Hier liegen die königliche Kreisregierung und das alte Nationalmuseum; im Forum eine Anzahl von Standbildern. An dessen Ostseite steht das Denkmal König Maximilans II. (nach dem Modell von Zumbusch von Miller gegossen). In der Fortsetzung der Straße zwischen den beiden Teilen der Maximiliansbrücke steht auf der Praterinsel ein schönes Denkmal für Moritz von Schwind und ein einfacher Brunnen zum Gedächtnis des Bürgermeisters von Erhardt. Den Ab schluf; bildet das [[Maximilianeum]] (nach Bürkleins Plan) mit seiner auf hoher Terrasse in zwei Bogenreihen aufsteigenden Fassade, gekrönt von der ehernen Viktoria, geschmückt mit geschichtlichen Fresken, im Innern eine historische Galerie von neuern Meistern bergend. Hier darf auch genannt werden die [[Brienner Straße]], die östlich mit dem Hofgartentor abschließt und im westlichen Teile von den Propyläen unterbrochen wird. An ihr liegen: das Schillerdenkmal, das Wittelsbacher Palais, im englisch-mittelalterlichen Spitzbogenstil (von Gärtner und K. Klumpp), das prachtvolle Café Luitpold, mit Gemälden von Keller u.a. reich geschmückt, und eine stattliche Reihe eleganter Häuser. Die Brienner Straße durchschneidet den Karolinen- und den Königsplatz. Ferner ist besonders zu erwähnen die an der Südseite des Englischen Gartens angelegte Prinz-Regentenstraße mit prächtigen Privatbauten und dem neuen Nationalmuseum, einer abwechselungsreichen, die Entwickelung des deutschen Renaissancestils charakterisierenden Gebäudegruppe (von Professor G. Seidl). Die Prinz-Regentenstraße führt über die Prinz-Regentenbrücke durch ein Rondell mit gärtnerischen Anlagen und schönem Springbrunnen zu dem auf erhöhter Terrasse errichteten Friedensdenkmal, einer 23 m hohen, von einer vergoldeten Viktoria gekrönten Säule (von Düll und Heilmayer). Östlich vom Friedensdenkmal führt die äußere Prinz-Regentenstraße an der im altgriechischen Stil erbauten Villa des Malers Franz Stuck vorbei zu dem nach Plänen von Heilmann und Littmann errichteten Prinz-Regententheater. Auf der Westseite der Altstadt bietet die Sonnenstraße mit hübschen Bauman lagen inmitten zweier Fahrbahnen ein freundliches Bild. Hervorragend schöne moderne Stadtteile sind im Laufe der letztern Jahre in Schwabing (Franz Joseph-Straße, Leopoldstraße. Friedrichstraße etc.), am Bavariaring und in Bogenhausen (Maria Theresiastraße etc.) entstanden. | ||
[[:Kategorie:Architektur|[Bauwerke.] ]]Vgl. hierzu Tafel »Münchener Bauwerke I-III«. Die vielen Kirchen Münchens stammen zum Teil aus dem 13.–16. Jahrh., teils wurden sie in der Neuzeit durch künstlerische Bauten ergänzt. Die bemerkenswertesten sind: die Frauenkirche (Dom), 1468–88 in gewaltigen Dimensionen erbaut, mit zwei 99 m hohen Kuppeltürmen (Wahrzeichen Münchens). Das Innere bildet eine der mächtigsten gotischen Hallenkirchen Deutschlands. Das berühmteste Kunstwerk ist das figurenreiche Grabmal Kaiser Ludwigs des Bayern (s. Tafel »Bildhauerkunst X«, Fig. 5). Im übrigen sind die ältesten Kirchen die Peterskirche und die Heiliggeistkirche (13. und 14. Jahrh.); die Michaelskirche, im römischen Renaissancestil 1583–91 erbaut, durch das Grabmal des Herzogs Eugen von Leuchtenberg, ein Meisterwerk Thorwaldsens, berühmt (vgl. Schulz, Die St. Michaelshofkirche, 1897); die Theatinerkirche, 1662–75 im italienischen Barockstil erbaut. Muster von vollendetem Rokokostil sind die kleine Dreifaltigkeitskirche (1711) und die kleine Johannes Nepomuk-Kirche (1733–46 erbaut); die Allerheiligen-Hofkirche, 1826–37 im byzantinisch-romanisierenden Stil von Klenze erbaut, das Innere ist mit tiefem, künstlerischem Verständnis aufs reichste ausgestattet; die Ludwigskirche (s. oben). Ferner sind zu nennen: die von Ohlmüller 1831–39 im rein gotischen Spitzbogenstil erbaute, mit herrlichen Glasgemälden gezierte Mariahilfkirche der Vorstadt Au, die Basilika der Bonifatiuspfarrei, 1835–50 von Ziebland erbaut, im Innern mit freiliegender, gold- und farben reicher Dachrüstung und reichem Freskenschatz; die St. Annakirche in strengem, klösterlich romanischem Stil (von Professor G. Seidl); die romanische Bennokirche (von Romeis); die als gotische Halle erbaute, hochgelegene Giesingerkirche (von Dollmann) mit herrlicher Fernsicht; die künstlerisch hervorragende St. Paulskirche, 1895–1902 in frühgotischem Stil von Hauberrisser (Tafel III, Fig. 1). Von den vier protestantischen Kirchen sind besonders die Erlöserkirche (s. unten) und die Lukaskirche (Tafel III, Fig. 2) hervorzuheben, letztere in romanisch-gotischem Stil (von A. Schmidt). | [[:Kategorie:Architektur|[Bauwerke.] ]]Vgl. hierzu Tafel »Münchener Bauwerke I-III«. Die vielen Kirchen Münchens stammen zum Teil aus dem 13.–16. Jahrh., teils wurden sie in der Neuzeit durch künstlerische Bauten ergänzt. Die bemerkenswertesten sind: die Frauenkirche (Dom), 1468–88 in gewaltigen Dimensionen erbaut, mit zwei 99 m hohen Kuppeltürmen (Wahrzeichen Münchens). Das Innere bildet eine der mächtigsten gotischen Hallenkirchen Deutschlands. Das berühmteste Kunstwerk ist das figurenreiche Grabmal Kaiser Ludwigs des Bayern (s. Tafel »Bildhauerkunst X«, Fig. 5). Im übrigen sind die ältesten Kirchen die Peterskirche und die Heiliggeistkirche (13. und 14. Jahrh.); die Michaelskirche, im römischen Renaissancestil 1583–91 erbaut, durch das Grabmal des Herzogs Eugen von Leuchtenberg, ein Meisterwerk Thorwaldsens, berühmt (vgl. Schulz, Die St. Michaelshofkirche, 1897); die Theatinerkirche, 1662–75 im italienischen Barockstil erbaut. Muster von vollendetem Rokokostil sind die kleine Dreifaltigkeitskirche (1711) und die kleine Johannes Nepomuk-Kirche (1733–46 erbaut); die Allerheiligen-Hofkirche, 1826–37 im byzantinisch-romanisierenden Stil von Klenze erbaut, das Innere ist mit tiefem, künstlerischem Verständnis aufs reichste ausgestattet; die Ludwigskirche (s. oben). Ferner sind zu nennen: die von Ohlmüller 1831–39 im rein gotischen Spitzbogenstil erbaute, mit herrlichen Glasgemälden gezierte Mariahilfkirche der Vorstadt Au, die Basilika der Bonifatiuspfarrei, 1835–50 von Ziebland erbaut, im Innern mit freiliegender, gold- und farben reicher Dachrüstung und reichem Freskenschatz; die St. Annakirche in strengem, klösterlich romanischem Stil (von Professor G. Seidl); die romanische Bennokirche (von Romeis); die als gotische Halle erbaute, hochgelegene Giesingerkirche (von Dollmann) mit herrlicher Fernsicht; die künstlerisch hervorragende St. Paulskirche, 1895–1902 in frühgotischem Stil von Hauberrisser (Tafel III, Fig. 1). Von den vier protestantischen Kirchen sind besonders die Erlöserkirche (s. unten) und die Lukaskirche (Tafel III, Fig. 2) hervorzuheben, letztere in romanisch-gotischem Stil (von A. Schmidt). |
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